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STUDIEN:
Effektive Quartiersenergie scheitert am Rechtsrahmen
Eine Kopplung verschiedener Sektoren wie Wärme, Strom und Mobilität im Wohnquartier ermöglicht niedrigere Gesamtkosten und einen höheren Selbstversorgungsgrad, stellt die Dena fest.
Ein quartiersoptimierter Ansatz für die Energieversorgung von Quartieren bietet gegenüber dezentral optimierten Versorgungsstrukturen
auf Gebäudeebene viele Vorteile. Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (Dena). Die Studie trägt
den Titel "Modellierung sektorintegrierter Energieversorgung im Quartier". Sie wurde vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme
ISE im Auftrag der Dena erarbeitet und am 21. April veröffentlicht. Zugleich kritisieren die Autorinnen und Autoren, dass
viele energetisch sinnvolle Maßnahmen aktuell vom Rechtsrahmen verhindert werden.
Die Studie erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Dena-Projektes "Gebäudeforum klimaneutral". Modellrechnungen anhand mehrerer verschiedener Quartierstypen haben ergeben, dass die quartiersoptimierte Versorgung Kostenvorteile von circa 30 bis 45 % gegenüber der Versorgung von Einzelgebäuden aufweist. Untersucht wurden verschiedene Quartiere sowohl mit Bestandsgebäuden wie Neubauten und mit unterschiedlichen Nutzungsarten sowie in urbanen sowie ländlichen Gebieten.
Mehr Selbstversorgung spart Kosten
"Ansätze mit quartiersoptimierter Strom- und Wärmeversorgungsinfrastruktur bieten klare Vorteile, gerade im Hinblick auf die spezifischen Energiekosten und den Selbstversorgungsgrad", sagt Nicole Pillen, Bereichsleiterin Urbane Energiewende der Dena. "Vorhandene erneuerbare Stromerzeugungspotenziale werden besser genutzt. Zudem können innerhalb der zentralen Wärmeversorgung weitere Energiequellen und Abwärmepotenziale besser erschlossen und eingebunden werden."

Die Studie betont außerdem die Vorteile, die ein offener Stromaustausch zwischen den Gebäuden eines Quartiers hätte. Die dadurch ermöglichte gemeinsame Nutzung von Photovoltaik- und anderer Stromerzeugungspotenziale, biete gerade in Quartieren mit hohem Energiebedarf bei gleichzeitig geringerem Selbstversorgungsgrad der Einzelgebäude erhebliche Vorteile bei der Senkung von Energiekosten und der Steigerung des Selbstversorgungsgrads.
Gleichzeitig zeige eine Analyse der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen, dass der gültige Rechtsrahmen es lokalen Akteuren nicht erlaubt, Versorgungsstrukturen auf Quartiersebene aufzubauen, die einen derart niederschwelligen Austausch von Energie zwischen den Akteuren im Quartier ermöglichen. Dies mache deutlich, dass der regulative Rahmen dringend weiterentwickelt werden muss, um die Optimierung von Energiesystemen auf der Quartiersebene zu ermöglichen, mahnt die Dena.
Die Studie "Modellierung sektorintegrierter Energieversorgung im Quartier" steht auf der Internetseite des "Gebäudeforum klimaneutral" zum Download bereit.
Die Studie erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Dena-Projektes "Gebäudeforum klimaneutral". Modellrechnungen anhand mehrerer verschiedener Quartierstypen haben ergeben, dass die quartiersoptimierte Versorgung Kostenvorteile von circa 30 bis 45 % gegenüber der Versorgung von Einzelgebäuden aufweist. Untersucht wurden verschiedene Quartiere sowohl mit Bestandsgebäuden wie Neubauten und mit unterschiedlichen Nutzungsarten sowie in urbanen sowie ländlichen Gebieten.
Mehr Selbstversorgung spart Kosten
"Ansätze mit quartiersoptimierter Strom- und Wärmeversorgungsinfrastruktur bieten klare Vorteile, gerade im Hinblick auf die spezifischen Energiekosten und den Selbstversorgungsgrad", sagt Nicole Pillen, Bereichsleiterin Urbane Energiewende der Dena. "Vorhandene erneuerbare Stromerzeugungspotenziale werden besser genutzt. Zudem können innerhalb der zentralen Wärmeversorgung weitere Energiequellen und Abwärmepotenziale besser erschlossen und eingebunden werden."

Studie "Modellierung sektorintegrierter Energieversorgung im Quartier" (zum Download bitte auf das Bild klicken)
Quelle: Dena
Quelle: Dena
Die Studie betont außerdem die Vorteile, die ein offener Stromaustausch zwischen den Gebäuden eines Quartiers hätte. Die dadurch ermöglichte gemeinsame Nutzung von Photovoltaik- und anderer Stromerzeugungspotenziale, biete gerade in Quartieren mit hohem Energiebedarf bei gleichzeitig geringerem Selbstversorgungsgrad der Einzelgebäude erhebliche Vorteile bei der Senkung von Energiekosten und der Steigerung des Selbstversorgungsgrads.
Gleichzeitig zeige eine Analyse der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen, dass der gültige Rechtsrahmen es lokalen Akteuren nicht erlaubt, Versorgungsstrukturen auf Quartiersebene aufzubauen, die einen derart niederschwelligen Austausch von Energie zwischen den Akteuren im Quartier ermöglichen. Dies mache deutlich, dass der regulative Rahmen dringend weiterentwickelt werden muss, um die Optimierung von Energiesystemen auf der Quartiersebene zu ermöglichen, mahnt die Dena.
Die Studie "Modellierung sektorintegrierter Energieversorgung im Quartier" steht auf der Internetseite des "Gebäudeforum klimaneutral" zum Download bereit.

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Donnerstag, 21.04.2022, 12:27 Uhr
Donnerstag, 21.04.2022, 12:27 Uhr
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