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Enerige & Management > Elektrofahrzeuge - E-Auto statt Amischlitten
Eröffneten den MVV-E-Ladepark: (v.l.) Achim Judt (MWSP), Daniel Jung (MVV Regioplan), Ralf Klöpfer (MVV), OB Christian Specht (CDU), Georg Müller (MVV) und
ELEKTROFAHRZEUGE:
E-Auto statt Amischlitten
An einer ehemaligen US-Armee-Tankstelle in Mannheim hat die MVV sechs HPC-Ladesäulen installiert. Und das ist nur der erste Schritt.
 
Zwölf Ladepunkte mit bis zu 300 kW Ladeleistung hat die Mannheimer MVV am „E-Ladepark Columbus“ im dortigen Stadtquartier Franklin in Betrieb genommen. Vorangegangen war der Inbetriebnahme ein Architektenwettbewerb und ein Umbau des verkehrsgünstig an der Bundesstraße B38 gelegenen Geländes.

Denn dieses blickt auf eine besondere Geschichte zurück: Mutmaßlich zwischen 1951 und 1957 gebaut, diente es als Tankstelle der US-Armee. Für die Neunutzung wurde das Gebäude rundherum freigelegt und nach heutigen Standards baulich und energetisch saniert. Die charakteristische Dachform sowie die gerundete Fassade der ehemaligen US-Tankstelle sei dabei erhalten worden, heißt es in einer Mitteilung der MVV.

In einer zweiten Ausbaustufe sollen fünf weitere Schnellladesäulen mit zehn Ladeplätzen hinzukommen. Die Kabel-Infrastruktur dafür sei bereits installiert. Ein Highlight des E-Ladeparks, so die MVV, sei die Lochblech-Fassade aus Edelstahl, die das gesamte Gebäude umhüllt und nachts hinterleuchtet wird. Neben den Ladesäulen verfügt der Park über einen Sitz- und Stehbereich mit behindertengerecht abgesenktem Tisch, Automaten mit Snack- und Getränkeangebot, einen Pizzaautomaten, einen WC-Bereich mit barrierefreier Toilette und Wickeltisch sowie W-Lan im Gebäude und im Außenbereich.

Eine 35-kW-PV-Anlage unterstützt die Versorgung mit Ladestrom; die Wärmeversorgung wird über eine Wärmepumpe gewährleistet.

An Entwicklung und Bau des Parks sind mehrere Partner beteiligt: Gebaut, entwickelt und betrieben wird der Ladepark von der auf Stadt- und Ingenieurplanung spezialisierten MVV-Tochter MVV Regioplan in enger Abstimmung mit der MWS Projektentwicklung mbH und der Projektgruppe Konversion der Stadt Mannheim.

Das Design für die ehemalige Tankstelle haben nach einem Architektenwettbewerb KH Studio mit Atelier EEM aus Paris entwickelt. Die städtische MWS Projektentwicklungsgesellschaft hat das Tankstellengebäude langfristig an MVV vermietet. Spatenstich war im Februar 2023.

„Bis 2035 werden wir über alle Bausteine unseres Mannheimer Modells klimapositiv sein – fünf Jahre früher als geplant“, sagte der MVV-Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller anlässlich der Inbetriebnahme: „Dabei bildet die Elektromobilität einen wichtigen Baustein innerhalb des Dekarbonisierungspfades von MVV.“

400 Ladepunkte bis Ende 2024

Die MVV baut seit 2017 die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar im Rahmen der Projekte „Malis“ („Mannheimer Ladeinfrastruktur“) 1 bis 4 aus. Ziel dabei ist dem Unternehmen zufolge eine möglichst breite Verteilung der Ladesäulen im Stadtgebiet.

Neben „Columbus“ sind drei weitere MVV-E-Ladeparks zum Schnellladen in Betrieb: „P4“ am Hauptbahnhof, im Fachmarkt-Zentrum Lilienthal-Center im Stadtteil Sandhofen sowie „P20“ nahe dem Flughafen- und Maimarktgelände, der 2025 noch zu einem Standort mit Aufenthaltsmöglichkeit ausgebaut werden soll.

Ein weiterer Ladepark soll im Oktober 2024 an der „Pre-Zero-Arena“ der TSG Hoffenheim in Sinsheim ans Netz gehen. Noch ganz am Anfang befinden sich die Pläne für den Bau eines Standortes in der Stadt Eppelheim, für den gerade die Verträge unterzeichnet wurden.

Insgesamt hat die MVV damit aktuell 320 Ladepunkte an 178 Standorten in Betrieb: 220 Normalladepunkte (11 bis 22 kW) sowie 100 Schnellladepunkte (bis zu 300 kW). Mehr als 30 Ladepunkte befinden sich derzeit fortgeschritten in der Errichtung. Bis Ende 2024 plant das Unternehmen, den 400. Ladepunkt in Betrieb zu nehmen.


 
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Donnerstag, 11.07.2024, 15:44 Uhr

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