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Quelle: DVGW
WASSERSTOFF:
DVGW: Deutschlands Zukunft steht und fällt mit Wasserstoff
Der DVGW hat seine energie- und wasserpolitischen Forderungen an die neue Bundesregierung vorgestellt. Die gesamte Infrastruktur soll „in überragendem öffentlichen Interesse“ stehen.
Für eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Energie- und Wasserversorgung in Deutschland setzt sich der Deutsche Verein des
Gas- und Wasserfaches (DVGW) ein. Sie sei das Schlüsselelement für wirtschaftliches Wachstum, Arbeitsplatzsicherheit und einen
hohen Lebensstandard, heißt es im Positionspapier des Verbandes zur Bundestagswahl. Das „überragende öffentliche Interesse“,
das geholfen habe, Windkraft- und Stromnetzausbau zu beschleunigen, solle auch für die Infrastruktur für Gase und Wasser gelten,
so der DVGW.
Die großen Herausforderungen der Versorgungswirtschaft „können nur gelingen, wenn die Politik die Rahmenbedingungen mit Gesetzen, gezielten Investitionen und passenden Förderprogrammen an die veränderten Anforderungen anpasst“, heißt es im Positionspapier. So müsse die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) schnellstmöglich verabschiedet werden, forderte DVGW-Chef Gerald Linke. Vor Journalisten in Berlin sagte er: „Nur wenn Unternehmen ihre Energiebedarfe verbindlich und rechtssicher planen können, besteht die Chance, dass die Wirtschaft in Deutschland wieder wächst.“
Die Transformation müsse wieder die Grundregeln des energiewirtschaftlichen Dreiecks - Bezahlbarkeit, Umsetzbarkeit sowie Versorgungssicherheit und Resilienz -beachten. So könne der Kurs zu mehr Klimaschutz durch nachhaltige Energieträger nur durchgehalten werden, wenn er auch ökonomisch vertretbar ist. „Dabei darf nicht disruptiv agiert werden“, erinnerte Linke. Erdgas müsse als Brücke die Transition in eine Wasserstoffwirtschaft gestalten.
Moleküle bleiben Rückgrat der Energieversorgung
Deutschland braucht nach Auffassung des DVGW alle Energiegase, um die Kohlekraftwerke sukzessive zu ersetzen, ohne dabei die Stromversorgung zu gefährden. Nicht Strom, sonders stoffliche Energieträger wie Erdgas deckten aktuell zu 80 Prozent den deutschen Energiebedarf. „Im Zuge der Energiewende werden sich die Anteile von Molekülen und Elektronen in der Energieversorgung annähern“, erwartet Linke.
Der größere Teil der Energieversorgung werde weiter in Form von Molekülen erfolgen. Für die Zukunft der klimaneutralen Wirtschaft erwartet er einen Bedarf von 1.000 Milliarden kWh Wasserstoff. Dafür müsse genügend Ökostrom bereitstehen. Die Einfuhrmöglichkeiten für Wasserstoff müssten zudem ausgebaut werden.
Nach dem Wasserstoff-Kernnetz müsse es nun um die Verteilnetzplanung gehen. „Nur durch diese Infrastrukturmaßnahme können die rund zwei Millionen Industrie- und Gewerbebetriebe, etwa die Hälfte der Gaskraftwerke und knapp 20 Millionen Haushalte künftig mit Wasserstoff versorgt werden“, sagte Linke. Die Kosten für die Umstellung des heutigen Erdgas-Verteilnetzes seien mit etwa 4 Milliarden Euro bis 2045 vergleichsweise gering, nur ein Hundertstel der Kosten für den Stromnetzausbau.
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Merz glaubt nicht an Wasserstoff für Stahlwerke
Am 13. Januar hatte CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in Bochum bei einer Betriebsrätekonferenz des CDU-Arbeitnehmerflügels (CDA) wasserstoffbetriebene Stahlwerke für illusorisch erklärt. Deutschland habe den Wasserstoff nicht und „wenn wir das mit Wasserstoff machen, dann ist die Tonne Stahl immer noch mindestens 300 Euro teurer, als wenn sie bisher konventionell erzeugt wird“, sagte er.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) entgegnete, es werde in den 2030er Jahren keinen Markt für konventionellen Stahl mehr geben: „Alle großen Volkswirtschaften, die USA, China, haben sich auf den Weg gemacht, den Stahl zu dekarbonisieren.“ „Friedrich Merz legt die Axt an die Stahlindustrie in Deutschland“, sagte Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) dem Stern. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ergänzte mit Blick auf Merz: „Nachdem er die Autoindustrie auf den Pfad zum Verbrenner zwingen will, positioniert er sich jetzt gegen die Zukunft der Stahlindustrie.“
Vorrang für die öffentliche Wasserversorgung
Auch zur resilienten Versorgung mit Wasser müsse die neue Bundesregierung 2025 wichtige Gesetzesvorhaben abschließen. Dies forderte DVGW-Vorstand Wolf Merkel. „Zu lange schon wartet die Branche auf wirksame Düngegesetze, auf die Gesetze zur Verbesserung der physischen und IT-Sicherheit von Wasserversorgungsanlagen und auf die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie“, mahnte er.
Für die Klimawandel-Anpassung steigt der Investitionsbedarf der Wasserversorger nach eigenen Angaben um bis zu 30 Prozent. Merkel wünscht sich hierzu neben den Förderprogrammen der Länder Steuerentlastungen und Fonds, beispielsweise über die KfW.
Die energie- und wasserpolitischen Forderungen des DVGW stehen im Internet bereit.
Die großen Herausforderungen der Versorgungswirtschaft „können nur gelingen, wenn die Politik die Rahmenbedingungen mit Gesetzen, gezielten Investitionen und passenden Förderprogrammen an die veränderten Anforderungen anpasst“, heißt es im Positionspapier. So müsse die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) schnellstmöglich verabschiedet werden, forderte DVGW-Chef Gerald Linke. Vor Journalisten in Berlin sagte er: „Nur wenn Unternehmen ihre Energiebedarfe verbindlich und rechtssicher planen können, besteht die Chance, dass die Wirtschaft in Deutschland wieder wächst.“
Die Transformation müsse wieder die Grundregeln des energiewirtschaftlichen Dreiecks - Bezahlbarkeit, Umsetzbarkeit sowie Versorgungssicherheit und Resilienz -beachten. So könne der Kurs zu mehr Klimaschutz durch nachhaltige Energieträger nur durchgehalten werden, wenn er auch ökonomisch vertretbar ist. „Dabei darf nicht disruptiv agiert werden“, erinnerte Linke. Erdgas müsse als Brücke die Transition in eine Wasserstoffwirtschaft gestalten.
Moleküle bleiben Rückgrat der Energieversorgung
Deutschland braucht nach Auffassung des DVGW alle Energiegase, um die Kohlekraftwerke sukzessive zu ersetzen, ohne dabei die Stromversorgung zu gefährden. Nicht Strom, sonders stoffliche Energieträger wie Erdgas deckten aktuell zu 80 Prozent den deutschen Energiebedarf. „Im Zuge der Energiewende werden sich die Anteile von Molekülen und Elektronen in der Energieversorgung annähern“, erwartet Linke.
Der größere Teil der Energieversorgung werde weiter in Form von Molekülen erfolgen. Für die Zukunft der klimaneutralen Wirtschaft erwartet er einen Bedarf von 1.000 Milliarden kWh Wasserstoff. Dafür müsse genügend Ökostrom bereitstehen. Die Einfuhrmöglichkeiten für Wasserstoff müssten zudem ausgebaut werden.
Nach dem Wasserstoff-Kernnetz müsse es nun um die Verteilnetzplanung gehen. „Nur durch diese Infrastrukturmaßnahme können die rund zwei Millionen Industrie- und Gewerbebetriebe, etwa die Hälfte der Gaskraftwerke und knapp 20 Millionen Haushalte künftig mit Wasserstoff versorgt werden“, sagte Linke. Die Kosten für die Umstellung des heutigen Erdgas-Verteilnetzes seien mit etwa 4 Milliarden Euro bis 2045 vergleichsweise gering, nur ein Hundertstel der Kosten für den Stromnetzausbau.
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(v.l.) Gerald Linke und Wolf Merkel vom DVGW
Quelle: DVGW / Peter Lorenz
Quelle: DVGW / Peter Lorenz
Merz glaubt nicht an Wasserstoff für Stahlwerke
Am 13. Januar hatte CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in Bochum bei einer Betriebsrätekonferenz des CDU-Arbeitnehmerflügels (CDA) wasserstoffbetriebene Stahlwerke für illusorisch erklärt. Deutschland habe den Wasserstoff nicht und „wenn wir das mit Wasserstoff machen, dann ist die Tonne Stahl immer noch mindestens 300 Euro teurer, als wenn sie bisher konventionell erzeugt wird“, sagte er.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) entgegnete, es werde in den 2030er Jahren keinen Markt für konventionellen Stahl mehr geben: „Alle großen Volkswirtschaften, die USA, China, haben sich auf den Weg gemacht, den Stahl zu dekarbonisieren.“ „Friedrich Merz legt die Axt an die Stahlindustrie in Deutschland“, sagte Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) dem Stern. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ergänzte mit Blick auf Merz: „Nachdem er die Autoindustrie auf den Pfad zum Verbrenner zwingen will, positioniert er sich jetzt gegen die Zukunft der Stahlindustrie.“
Vorrang für die öffentliche Wasserversorgung
Auch zur resilienten Versorgung mit Wasser müsse die neue Bundesregierung 2025 wichtige Gesetzesvorhaben abschließen. Dies forderte DVGW-Vorstand Wolf Merkel. „Zu lange schon wartet die Branche auf wirksame Düngegesetze, auf die Gesetze zur Verbesserung der physischen und IT-Sicherheit von Wasserversorgungsanlagen und auf die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie“, mahnte er.
Für die Klimawandel-Anpassung steigt der Investitionsbedarf der Wasserversorger nach eigenen Angaben um bis zu 30 Prozent. Merkel wünscht sich hierzu neben den Förderprogrammen der Länder Steuerentlastungen und Fonds, beispielsweise über die KfW.
Die energie- und wasserpolitischen Forderungen des DVGW stehen im Internet bereit.
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Dienstag, 14.01.2025, 15:10 Uhr
Dienstag, 14.01.2025, 15:10 Uhr
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