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Enerige & Management > Klimaschutz - Deutschland könnte sozial verträglich CO2-neutral werden
Quelle: Energy Watch Group
KLIMASCHUTZ:
Deutschland könnte sozial verträglich CO2-neutral werden
Die Energy Watch Group hat die „Roadmap CO2-neutrales Deutschland“ veröffentlicht. Diese beschreibt das Erreichen der Klimaziele bei finanzieller Entlastung von Wirtschaft und Bürgern.
 
Eine Studie der Energy Watch Group wurde am 9. Januar veröffentlicht. Die „Roadmap CO2-neutrales Deutschland“ zeigt einen Weg zum CO2-neu­tralen Deutsch­­land, der sinkende Energiekosten und wachsendes Einkommen verspricht. Werden die empfohlenen Maßnahmen der Roadmap ergriffen, verspricht ihr Autor 50 Milliarden Euro pro Jahr Einsparungen bei Energiekosten für Bürger und Unternehmen. Zudem stiegen Wert­schöpfung von Unterneh­men und Einkommen der Bürger, was das Bruttosozialprodukt um 2,5 Prozent steigen ließe, so Hartmut Fischer.

Deutschlands internationale Wettbewerbsfähigkeit könne in der stark wachsenden Zukunfts­branche Cleantech gestärkt werden, wenn starker Klimaschutz in den Fokus der kommenden Bundesregierung genommen werde, so die Energy Watch Group. Die fast hundertseitige Studie rechnet technisch und wirtschaftlich durch, wie die Umstellung der Sektoren Energie, Gebäude, Verkehr und Industrie auf CO2-Neutralität gelingen kann und stützt sich dabei auf Daten von Bundesregierung, Branchenverbänden und Forschungsinstituten.

Defossilisierung spart Geld

„CO2-Neutralität ist in Deutschland rentabel und mit einem relevanten Konjunkturschub erreichbar“, betonte Fischer. Die Roadmap zeige einen Weg dazu auf, der Wirtschaft, Bürger und öffentliche Haushalte entlastet. Eckpunkte der Roadmap sind die Beendigung der Nutzung fossiler Brennstoffe und ihr Ersatz durch die jeweils effektivsten erneuerbaren Quellen. Mit den Maßnahmen der Roadmap könnten Bürger und Wirtschaft jährlich bei Stromkosten 24 Milliarden Euro sparen sowie beim Wechsel auf CO2-neutrale Heizung 5 Milliarden Euro und mit dem Wechsel auf Elektrofahrzeuge 26 Milliarden Euro.

Beim verarbeitenden Gewerbe hält laut Roadmap ein steuerfinanzierter Industriepreis für grünen Strom und Wasserstoff bei standortgefährdeten Unternehmen den Energiepreis auf heutigem Niveau. Nur bei anderen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes steigen die Kosten um 5 Milliarden Euro pro Jahr oder um 0,2 Prozent des Umsatzes.

Einnahmen und Ausgaben umverteilen

Bei der öffentlichen Hand entfallen im CO2-neutralen Deutschland die Einnahmen aus Energiesteuer und CO2-Preis und zusätzlich sind Industrie- und Wärmepumpenstrom zu subventionieren. Dies solle durch eine sozial ausgewogene Steueranhebung kompensiert werden. „Zusammen mit den Entlastungen ist der direkte Nettoeffekt für Bürger und Unternehmen die ‚schwarze Null‘“, verspricht die Roadmap.

Die erforderlichen Zusatzinvestitionen der Energiewirtschaft und anderen von insgesamt 1.900 Milliarden Euro seien erheblich, entsprächen aber einer Erhöhung der heutigen jährlichen Investitionen um nur 5 Prozent und seien über den Zeitrahmen verteilt gut leistbar. Da diese Investitionen an Anlagenhersteller, Autohersteller und Handwerker gehen, bleibe mehr Geld in Deutschland als heute für fossile Importe gezahlt werden muss. „Das erzeugt einen Konjunkturschub mit einem finanziellen Plus für Bürger, Wirtschaft und die öffentliche Hand von 110 Milliarden Euro pro Jahr“, schreibt Fischer.

Zudem entstünden mehrere 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Weitere Effekte des in der Roadmap beschriebenen Weges zur CO2-Neutralität sind, eine warmmietenneutrale Heizungsumstellung und Gebäudesanierung, die besonders untere Einkommen entlastet. Zudem hielten die Vorschläge die Schuldenbremse ein und seien in Summe haushaltneutral, schreibt Fischer.

Die „Roadmap CO2-neutrales Deutschland“  steht auf der Internetseite der Energy Watch Group als PDF zum Download bereit
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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