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Quelle: Shutterstock / petrmalinak
WASSERSTOFF:
Deutschland, Österreich und Italien planen südlichen H2-Korridor
Mit einer gemeinsamen Absichtserklärung für einen südlichen Wasserstoffkorridor wollen Deutschland, Österreich und Italien ihre Energiezusammenarbeit vertiefen.
 
Am 30. Mai haben Vertreter für Deutschland, Österreich und Italien am Rande des Energieministerrates in Brüssel eine gemeinsame Absichtserklärung (JDOI) unterzeichnet. Sie erklären darin, einen Wasserstoff-Importkorridor zwischen den drei Ländern voranbringen zu wollen. Von deutscher Seite unterzeichnete Wirtschafts-Staatssekretär Sven Giegold die Erklärung. Der südliche Wasserstoffkorridor wurde bereits als Projekt von gemeinsamem Interesse (PCI) der EU ausgewählt.

„Der Korridor ist besonders für die süddeutschen Bundesländer wichtig und einer der fünf Korridore, die wir derzeit flankieren“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die Entwicklung eines grenzüberschreitenden europäischen Wasserstoffmarktes sei ein Garant dafür, die Energiewende zu beschleunigen und insbesondere Sektoren mit schwer zu reduzierenden CO2-Emissionen zu dekarbonisieren, sagte er weiter.

H2-Importe aus Nordafrika ermöglichen

„Mit einer auf dieser Strecke gut funktionierenden grenzüberschreitenden Wasserstoff-Pipeline-Infrastruktur, kann ein großer Schritt umgesetzt werden, um ein vollständig vernetztes europäisches Wasserstoffnetz aufzubauen und damit ein wichtiger Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands geleistet werden“, erläuterte Habeck. Der südliche Korridor soll für den Import von erneuerbar produziertem Wasserstoff von Nordafrika über Süditalien sorgen und weiter mit den wichtigen Nachfrageknotenpunkten in Italien, Österreich und Deutschland vernetzt werden.

Die trilaterale Partnerschaft zielt darauf ab, die Energiesicherheit für die wichtigsten industriellen Nachfragecluster der jeweiligen Länder zu verbessern und gleichzeitig die Klimaschutzziele der Europäischen Union zu unterstützen. Hierzu wurde unter anderem auch eine trilaterale Arbeitsgruppe gegründet. Sie soll auch die relevanten Akteure, unter anderem Übertragungsnetzbetreiber, nationale Regulierungsbehörden, Finanzierungsstellen und potenzielle Wasserstoffabnehmer und -produzenten zusammenführen.

Die Joint Declaration of Intent, kurz JDOI, erkennt die Notwendigkeit eines europäischen Übergangs zu Wasserstofftechnologien an, um insbesondere schwer abbaubare Sektoren zu dekarbonisieren. Sie unterstreicht die strategische Bedeutung des südlichen Wasserstoffkorridors, als eines der fünf groß angelegten Pipelinekorridore, um die Einfuhr von 10 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoffs bis 2030 zu realisieren. Die Entwicklung des Korridors werde laut Wirtschaftsministerium ein Eckpfeiler der grünen Energielandschaft Europas werden und den Weg für eine sauberere und sicherere Energiezukunft ebnen.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Donnerstag, 30.05.2024, 16:36 Uhr

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