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STROMHANDEL:
Day-Ahead-Stromhandel wechselt auf 15-Minuten-Takt
Ab 1. Oktober berechnet Europas Strommarkt Preise im 15-Minuten-Takt. Laut Einskommafünfgrad und Vattenfall bringt dies Chancen für Speicher, Flexibilität und Verbraucher.
Am 1. Oktober 2025 beginnt in Europa eine neue Phase des Stromhandels: Die Preisbildung am Großhandelsmarkt wird künftig nicht
mehr im Stundentakt, sondern alle 15 Minuten vorgenommen. Damit steigt die Zahl der Preisintervalle von 24 auf 96 pro Tag.
Hintergrund ist eine Vorgabe der Europäischen Union (EU) zur Harmonisierung der Handels- und Abrechnungszeiträume. Sie soll
das „Single Day-Ahead Coupling“ (SDAC), das zentrale europäische Marktdesign, effizienter machen und die Integration erneuerbarer
Energien erleichtern.
Laut Einskommafünfgrad, einem Hamburger CleanTech-Unternehmen für Energielösungen, spiegelt der Markt damit Angebot und Nachfrage präziser wider. Das Unternehmen verweist darauf, dass schwankende Einspeisungen von Wind- und Solarstrom im neuen System besser abgebildet werden. „Mit dem Schritt zu 15-Minuten-Preisen bildet der Markt die Realität deutlich genauer ab“, erklärte Mitgründer Jannik Schall. Investitionen in flexible Technologien wie Batteriespeicher oder Lastmanagementsysteme könnten dadurch attraktiver werden.
Auch Vattenfall, eines der größten Energieunternehmen Europas mit Sitz in Stockholm, sieht in der Umstellung ein wichtiges Signal für die Energiewende. „Die Umstellung auf Viertelstundenprodukte ist ein echter Paradigmenwechsel für die Energiewende“, sagte Jörg Seidel, Leiter der kurzfristigen Anlagenoptimierung bei Vattenfall. Er betonte, dass erneuerbare Energien dadurch gezielter vermarktet und Speicher effizienter eingesetzt werden können.
Aktuelle Preisreaktion möglich
Für den Großhandel bedeutet die Reform mehr Preisschwankungen im Tagesverlauf. Während bislang Preisanpassungen oft erst im untertägigen Intraday-Markt möglich waren, fließen kurzfristige Änderungen nun bereits in die Day-Ahead-Auktion ein. Das steigert die Genauigkeit der Prognosen und verschärft die Anforderungen an Handelssysteme.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher können sich die Auswirkungen unterscheiden. Wer bereits einen dynamischen Stromtarif nutzt, profitiert unmittelbar: Statt eines Preises pro Stunde gelten künftig 96 Preispunkte pro Tag. Bei hoher Wind- oder Solarproduktion ergeben sich günstigere Einkaufsmöglichkeiten.
Damit diese Vorteile genutzt werden können, ist nach Einschätzung von Einskommafünfgrad eine automatisierte Steuerung des Stromverbrauchs notwendig.
Systeme wie Wärmepumpen, Batterien oder Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge lassen sich so automatisch in günstigen Zeitfenstern betreiben.
Für Haushalte mit festen Tarifen ist der Effekt indirekt. Hier könnten sich Veränderungen erst mittelfristig durch ein effizienteres Gesamtsystem zeigen. Laut Schall bedeutet die Reform weniger Ausgleichsbedarf und eine stabilere Integration von erneuerbaren Energien. Seidel von Vattenfall hob hervor, dass Flexibilität zunehmend zur „Währung der Energiewende“ werde: Wer seine Geräte viertelstundengenau steuern könne, nutze automatisch mehr Strom aus erneuerbaren Quellen.
Herausforderungen für die Software
Neben den Chancen verweist die Branche auch auf die Herausforderungen. Marktteilnehmer müssen künftig 96 Zeitintervalle pro Tag beobachten und handeln. Das erhöht die Komplexität für Prognosen, Finanzprodukte und Optimierungssoftware. Dennoch sehen Unternehmen wie Vattenfall und Einskommafünfgrad in der Umstellung einen wichtigen Schritt, um erneuerbare Energien effizienter in den Markt zu integrieren und die Kosten für das Gesamtsystem zu senken.
Laut Einskommafünfgrad, einem Hamburger CleanTech-Unternehmen für Energielösungen, spiegelt der Markt damit Angebot und Nachfrage präziser wider. Das Unternehmen verweist darauf, dass schwankende Einspeisungen von Wind- und Solarstrom im neuen System besser abgebildet werden. „Mit dem Schritt zu 15-Minuten-Preisen bildet der Markt die Realität deutlich genauer ab“, erklärte Mitgründer Jannik Schall. Investitionen in flexible Technologien wie Batteriespeicher oder Lastmanagementsysteme könnten dadurch attraktiver werden.
Auch Vattenfall, eines der größten Energieunternehmen Europas mit Sitz in Stockholm, sieht in der Umstellung ein wichtiges Signal für die Energiewende. „Die Umstellung auf Viertelstundenprodukte ist ein echter Paradigmenwechsel für die Energiewende“, sagte Jörg Seidel, Leiter der kurzfristigen Anlagenoptimierung bei Vattenfall. Er betonte, dass erneuerbare Energien dadurch gezielter vermarktet und Speicher effizienter eingesetzt werden können.
Aktuelle Preisreaktion möglich
Für den Großhandel bedeutet die Reform mehr Preisschwankungen im Tagesverlauf. Während bislang Preisanpassungen oft erst im untertägigen Intraday-Markt möglich waren, fließen kurzfristige Änderungen nun bereits in die Day-Ahead-Auktion ein. Das steigert die Genauigkeit der Prognosen und verschärft die Anforderungen an Handelssysteme.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher können sich die Auswirkungen unterscheiden. Wer bereits einen dynamischen Stromtarif nutzt, profitiert unmittelbar: Statt eines Preises pro Stunde gelten künftig 96 Preispunkte pro Tag. Bei hoher Wind- oder Solarproduktion ergeben sich günstigere Einkaufsmöglichkeiten.
Damit diese Vorteile genutzt werden können, ist nach Einschätzung von Einskommafünfgrad eine automatisierte Steuerung des Stromverbrauchs notwendig.
Systeme wie Wärmepumpen, Batterien oder Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge lassen sich so automatisch in günstigen Zeitfenstern betreiben.
Für Haushalte mit festen Tarifen ist der Effekt indirekt. Hier könnten sich Veränderungen erst mittelfristig durch ein effizienteres Gesamtsystem zeigen. Laut Schall bedeutet die Reform weniger Ausgleichsbedarf und eine stabilere Integration von erneuerbaren Energien. Seidel von Vattenfall hob hervor, dass Flexibilität zunehmend zur „Währung der Energiewende“ werde: Wer seine Geräte viertelstundengenau steuern könne, nutze automatisch mehr Strom aus erneuerbaren Quellen.
Herausforderungen für die Software
Neben den Chancen verweist die Branche auch auf die Herausforderungen. Marktteilnehmer müssen künftig 96 Zeitintervalle pro Tag beobachten und handeln. Das erhöht die Komplexität für Prognosen, Finanzprodukte und Optimierungssoftware. Dennoch sehen Unternehmen wie Vattenfall und Einskommafünfgrad in der Umstellung einen wichtigen Schritt, um erneuerbare Energien effizienter in den Markt zu integrieren und die Kosten für das Gesamtsystem zu senken.
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 30.09.2025, 13:31 Uhr
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