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Enerige & Management > Wärmespeicher - Crowd Funding beteiligt Bürger an Wärmespeicher
Der Wärmespeicher in Hennigsdorf. Quelle: SW Hennigsdorf
WÄRMESPEICHER:
Crowd Funding beteiligt Bürger an Wärmespeicher
In Kooperation mit der Deutschen Kreditbank und ihrer Crowdfunding-Plattform DKB-Crowd finanzieren die Stadtwerke Hennigsdorf auf innovative Art und Weise einen modernen Wärmespeicher.
 
Für die Wärmewende ist es wichtig, alle verfügbare Energie möglichst effizient einzusetzen. Da gerade bei erneuerbarer Erzeugung oft der Anfall der Energie und ihre Nutzung zeitlich auseinanderfallen, werden Wärmespeicher immer sinnvoller. Auch die Stadtwerke Hennigsdorf in Brandenburg, nordwestlich von Berlin, planten die Integration eines Wärmespeichers in ihr Fernwärmesystem. Für die Finanzierung beschritten sie aber den innovativen Weg der Bürgerbeteiligung.

Über die Plattform DKB-Crowd wurde Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geboten, sich finanziell am Bau des Wärmespeichers zu beteiligen. In einer exklusiven Vorzeichnungsphase vom 1. Juli bis 31. August 2024 konnten die Einwohnerinnen und Einwohner Hennigsdorfs sowie Mitarbeitende der Stadtwerke zu attraktiven Konditionen investieren. Anschließend wurde das Angebot ab dem 1. September 2024 für Anlegerinnen und Anleger bundesweit geöffnet.

Die Beteiligung erfolgte zu gestaffelten Zinssätzen: In der Vorzeichnungsphase profitierten lokale Investorinnen und Investoren von einer Verzinsung von 5,5 Prozent pro Jahr, während in der bundesweiten Zeichnungsphase ein Zinssatz von 4,5Prozent galt. Die Mindestanlage betrug 250 Euro, während der maximale Anlagebetrag auf 25.000 Euro pro Person begrenzt war, um eine breite Beteiligung zu ermöglichen. 

Klimaschutz und Rendite gehen Hand in Hand

Die Kooperation zwischen den Stadtwerken Hennigsdorf und der DKB-Crowd unterstreicht, dass Klimaschutz und Rendite Hand in Hand gehen können. Nachhaltige Energieprojekte brauchen innovative Finanzierungsansätze, technologische Exzellenz und vor allem die Unterstützung und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger. Mit vereinten Kräften, innovativen Ideen und dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung für alle gelang der Bau, so die Stadtwerke Hennigsdorf.

Der Speicher ist ein zentraler Baustein für die energieeffiziente Nutzung von Fernwärme in Hennigsdorf. Das Konzept basiert auf der Speicherung von Überschusswärme aus regenerativen Energiequellen, um diese bei Bedarf in das Fernwärmenetz einzuspeisen. Dadurch wird eine kontinuierliche und ressourcenschonende Wärmeversorgung der Hennigsdorfer Haushalte und Gewerbebetriebe sichergestellt.

Ziel sind 80 Prozent erneuerbare Wärmeenergie

Zur offiziellen Inbetriebnahme des Speichers unterstrich Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Schneider zu einem früheren Zeitpunkt die Bedeutung der 5-Millionen-Euro-Investition: „Als Wärmeversorger stehen auch wir vor der Aufgabe, unsere Fernwärme bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Bis 2030 zu 30 Prozent, bis 2040 zu 80 Prozent.“ Hennigsdorf habe im Rahmen des Projektes „Wärmedrehscheibe“, die das Ziel verfolgt, die Fernwärmeerzeugung schrittweise auf eine klimaneutrale Basis zu stellen, bereits jetzt 60 Prozent erreicht. „Mit unserem Multifunktionswärmespeicher wollen wir auf 80 Prozent erneuerbare Energien im Netz kommen“, sagte Schneider.

Das Projekt stehe beispielhaft für die Innovationskraft kommunaler Unternehmen, schreibt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf seiner Internetseite. Er nennt die Lösung beispielhaft, um durch gezielte Investitionen und Partnerschaften der Umbau hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu bewältigen.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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