
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
STUDIEN:
Braunkohlestrom kommt Deutschland teuer zu stehen
Strom aus Braunkohle kostet die Gesellschaft um ein Vielfaches mehr als Strom aus erneuerbaren Energien. Dies zeigt eine Studie des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS).
Im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy (vormals Greenpeace Energy) untersucht eine Studie die tatsächlichen
Kosten der Braunkohleverstromung. Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) kommt auf rund 26 Cent pro Kilowattstunde
unter Einbeziehung gesellschaftlich getragener Kosten. Wind- und Solarstrom kosten in Deutschland hingegen nur zwischen sechs
und zehn Cent pro Kilowattstunde.
„Externe Kosten wie Klimaschäden durch Treibhausgas-Emissionen und Luftverschmutzung machen bei der Braunkohlenutzung den Großteil ihrer Gesamtkosten aus“, resümierte Marcel Keiffenheim, Co-Leiter Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy. Es sei „skandalös“, dass in der öffentlichen Debatte trotzdem die Braunkohle immer noch als vermeintlich kostengünstige Energiequelle dargestellt wird, kritisierte er.
Externe Kosten einkalkuliert
Die Studie des FÖS berechnet die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Braunkohleverstromung im Jahr 2022 und vergleicht diese mit den Kosten für erneuerbaren Strom. Neben den Stromgestehungskosten erhebt die Studie die sogenannten externen Kosten sowie verschiedene staatliche Förderungen. Mit externen Kosten sind menschengemachte Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschäden gemeint, die nicht von den Verursachern, sondern von der Gesellschaft getragen werden.
Die Klima- und Umweltkosten der Stromerzeugung durch Braunkohle würden nur zum Teil durch das Europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS) und die von den Verbrauchern gezahlten Energiesteuern in Rechnung gestellt, so die Autoren. Sie seien damit nicht komplett eingepreist und belaufen sich laut FÖS in Summe auf 13,3 Cent pro Kilowattstunde. Dies verdreifache den realen Preis jeder Kilowattstunde Strom aus Braunkohle.
Noch ohne Generationengerechtigkeit gerechnet
„Wir haben bewusst eine konservative Berechnung vorgenommen, bei der die Umweltbelastungen stärker auf künftige Generationen abgewälzt werden“, erläuterte Florian Zerzawy, Leiter Energiepolitik des FÖS. Würde der Aspekt der Generationengerechtigkeit stärker gewichtet, schlügen die nicht eingepreisten externen Kosten mit fast 65 Cent pro Kilowattstunde Braunkohlestrom zu Buche, so die Studie.
Neben den externen Kosten berücksichtigt die Studie auch die staatlichen Förderungen. Diese wirken sich zum einen direkt auf den Staatshaushalt aus, zum anderen werden sie beispielsweise von den Verbraucherinnen und Verbrauchern über die Stromrechnung bezahlt. Für das letzte Jahr summierten sich diese Förderungen laut FÖS insgesamt auf 1,7 Milliarden Euro. Der Braunkohlestrom könne mithilfe dieser staatlichen Gelder zwar günstiger vermarktet werden, allerdings trage die Gesellschaft dadurch weitere Kosten.
Die Stromgestehungskosten umfassen die variablen und fixen Betriebskosten der Kraftwerke. Dazu zählen einerseits zum Beispiel die Preise für variable Brennstoffe und CO2-Zertifikate, andererseits Kosten für Personal, Wartung, Instandhaltung sowie fixe Brennstoffkosten. Für das Jahr 2022 beziffert das FÖS die Stromgestehungskosten für Braunkohle auf 11,8 bis 12,0 Cent pro kWh.

Strom aus neuen Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen sei deutlich günstiger. Die Stromgestehungskosten betragen bei Windkraftanlagen an Land 6,1 Cent pro kWh. Bei Offshore-Windkraftanlagen sind es 9,7 Cent pro kWh und bei Photovoltaik 7,1 Cent pro kWh. Externe Kosten darüber hinaus fielen praktisch nicht an, weil der Betrieb weitgehend emissionsfrei ist.
„Braunkohlestrom ist mindestens dreimal so teuer wie erneuerbarer Strom. Die Nutzung dieses fossilen Energieträgers können wir uns als Gesellschaft weder finanziell noch ökologisch leisten. Deshalb muss Deutschland die Kohleverstromung dringend bis 2030 beenden“, forderte Marcel Keiffenheim von Green Planet Energy.
Die FÖS-Studie zu den Kosten von Braunkohlestrom steht als PDF zum Download bereit.
„Externe Kosten wie Klimaschäden durch Treibhausgas-Emissionen und Luftverschmutzung machen bei der Braunkohlenutzung den Großteil ihrer Gesamtkosten aus“, resümierte Marcel Keiffenheim, Co-Leiter Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy. Es sei „skandalös“, dass in der öffentlichen Debatte trotzdem die Braunkohle immer noch als vermeintlich kostengünstige Energiequelle dargestellt wird, kritisierte er.
Externe Kosten einkalkuliert
Die Studie des FÖS berechnet die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Braunkohleverstromung im Jahr 2022 und vergleicht diese mit den Kosten für erneuerbaren Strom. Neben den Stromgestehungskosten erhebt die Studie die sogenannten externen Kosten sowie verschiedene staatliche Förderungen. Mit externen Kosten sind menschengemachte Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschäden gemeint, die nicht von den Verursachern, sondern von der Gesellschaft getragen werden.
Die Klima- und Umweltkosten der Stromerzeugung durch Braunkohle würden nur zum Teil durch das Europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS) und die von den Verbrauchern gezahlten Energiesteuern in Rechnung gestellt, so die Autoren. Sie seien damit nicht komplett eingepreist und belaufen sich laut FÖS in Summe auf 13,3 Cent pro Kilowattstunde. Dies verdreifache den realen Preis jeder Kilowattstunde Strom aus Braunkohle.
Noch ohne Generationengerechtigkeit gerechnet
„Wir haben bewusst eine konservative Berechnung vorgenommen, bei der die Umweltbelastungen stärker auf künftige Generationen abgewälzt werden“, erläuterte Florian Zerzawy, Leiter Energiepolitik des FÖS. Würde der Aspekt der Generationengerechtigkeit stärker gewichtet, schlügen die nicht eingepreisten externen Kosten mit fast 65 Cent pro Kilowattstunde Braunkohlestrom zu Buche, so die Studie.
Neben den externen Kosten berücksichtigt die Studie auch die staatlichen Förderungen. Diese wirken sich zum einen direkt auf den Staatshaushalt aus, zum anderen werden sie beispielsweise von den Verbraucherinnen und Verbrauchern über die Stromrechnung bezahlt. Für das letzte Jahr summierten sich diese Förderungen laut FÖS insgesamt auf 1,7 Milliarden Euro. Der Braunkohlestrom könne mithilfe dieser staatlichen Gelder zwar günstiger vermarktet werden, allerdings trage die Gesellschaft dadurch weitere Kosten.
Die Stromgestehungskosten umfassen die variablen und fixen Betriebskosten der Kraftwerke. Dazu zählen einerseits zum Beispiel die Preise für variable Brennstoffe und CO2-Zertifikate, andererseits Kosten für Personal, Wartung, Instandhaltung sowie fixe Brennstoffkosten. Für das Jahr 2022 beziffert das FÖS die Stromgestehungskosten für Braunkohle auf 11,8 bis 12,0 Cent pro kWh.

Stromkosten aus Braunkohle und erneuerbaren Quellen im Vergleich
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Quelle: FÖS
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Strom aus neuen Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen sei deutlich günstiger. Die Stromgestehungskosten betragen bei Windkraftanlagen an Land 6,1 Cent pro kWh. Bei Offshore-Windkraftanlagen sind es 9,7 Cent pro kWh und bei Photovoltaik 7,1 Cent pro kWh. Externe Kosten darüber hinaus fielen praktisch nicht an, weil der Betrieb weitgehend emissionsfrei ist.
„Braunkohlestrom ist mindestens dreimal so teuer wie erneuerbarer Strom. Die Nutzung dieses fossilen Energieträgers können wir uns als Gesellschaft weder finanziell noch ökologisch leisten. Deshalb muss Deutschland die Kohleverstromung dringend bis 2030 beenden“, forderte Marcel Keiffenheim von Green Planet Energy.
Die FÖS-Studie zu den Kosten von Braunkohlestrom steht als PDF zum Download bereit.

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Freitag, 15.09.2023, 14:57 Uhr
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