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Quelle: Fachverband Biogas
BIOGAS:
Biogaskraftwerke könnten schneller und billiger liefern
Die deutsche Biogasbranche warnt, dass 2025 knapp 10.000 Biogasanlagen die Abschaltung droht. Da ihre Vergütung nach dem EEG ausläuft, werde ihr Betrieb ohne Abhilfe unwirtschaftlich.
Biogaskraftwerke waren in der ersten Novemberhälfte besonders gefragt, lieferten sie doch in der Wetterlage mit wenig Wind
und Sonne zuverlässig erneuerbare Energie. Obwohl in Zukunft als Ersatz für Kohlekraftwerke noch mehr Bedarf an der speicherbaren
und netzdienlichen Versorgung aus Biomasse besteht, fühlt sich die Branche von der Politik im Stich gelassen. „Für neue fossile
Kraftwerke rechnet die Bundesregierung mit 18 Milliarden Euro Förderung, für uns ist angeblich kein Geld da“, beklagte der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide.
In einem Online-Forum in Vorbereitung der Biogas-Convention am 27. und 28. November in Kassel stellte er konkrete Forderungen auf: Anlagen, die jetzt aus der 20-jährigen Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) laufen, müssten eine Anschlussförderung finden. Mit der Kampagne „Biogas ist Zukunft“ unterstütze die Branche diese Forderung.
Seide forderte für 2025 einmalig ein EEG-Ausschreibungsvolumen von 1.000 MW für Biogasanlagen, da sonst 10 Prozent der Anlagen vom Netz gehen. „Damit würden auch bereits vorhandene Wärmenetze kalt werden“, warnte er. Es sei in Dörfern schwer zu vermitteln, dass ihre komplett erneuerbare Wärmeversorgung abgeschaltet wird, nur weil eine Anschlussförderung von einigen Cent je kWh fehlt.
Biogasanlagen könnten flexibler Energie liefern
Um noch systemdienlicher zu sein, benötigten Anlagen einen höheren Flexibilisierungszuschlag, sagte Seide weiter. Er sollte von 65 auf 120 Euro/MW erhöht werden. Das klinge viel, sei aber weitaus billiger und schneller umzusetzen als die 18 Milliarden Euro, die laut Kraftwerkssicherungsgesetz (KWSG) für neue fossile Erdgaskraftwerke vorgesehen seien. „Wir können es zum halben Preis und viel schneller“, warb Seide.
„Mit uns sparen Sie Milliarden“, wandte er sich an die Politiker. Das KWSG in seiner aktuellen Form diskriminiere Biogas, sagte Seide. Es gelte erst ab 20 MW Leistung und gestatte bei bereits in der Nähe befindlichen Anlagen keine neuen Gaskraftwerke.
Biogas-Hauptgeschäftsführer Claudius da Costa Gomez unterstrich, dass die politischen Unsicherheiten aktuell wichtige Investitionsentscheidungen verhinderten. Die Branche liefere 34 Milliarden kWh Strom und 10 Milliarden kWh Wärme aus Biogasanlagen pro Jahr. „Dieses Potenzial muss ausgebaut und nicht abgeschaltet werden“, sagte er.
Eine andere Möglichkeit als die direkte Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse sei auch die Herstellung von Biomethan und die Einspeisung dieses erneuerbaren Gases ins Netz. Doch auch dafür seien Investitionen nötig. In Italien habe der Gesetzgeber beispielhaft gute Bedingungen für diese Umstellung geschaffen, verwies da Costa Gomez.
In einem Online-Forum in Vorbereitung der Biogas-Convention am 27. und 28. November in Kassel stellte er konkrete Forderungen auf: Anlagen, die jetzt aus der 20-jährigen Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) laufen, müssten eine Anschlussförderung finden. Mit der Kampagne „Biogas ist Zukunft“ unterstütze die Branche diese Forderung.
Seide forderte für 2025 einmalig ein EEG-Ausschreibungsvolumen von 1.000 MW für Biogasanlagen, da sonst 10 Prozent der Anlagen vom Netz gehen. „Damit würden auch bereits vorhandene Wärmenetze kalt werden“, warnte er. Es sei in Dörfern schwer zu vermitteln, dass ihre komplett erneuerbare Wärmeversorgung abgeschaltet wird, nur weil eine Anschlussförderung von einigen Cent je kWh fehlt.
Biogasanlagen könnten flexibler Energie liefern
Um noch systemdienlicher zu sein, benötigten Anlagen einen höheren Flexibilisierungszuschlag, sagte Seide weiter. Er sollte von 65 auf 120 Euro/MW erhöht werden. Das klinge viel, sei aber weitaus billiger und schneller umzusetzen als die 18 Milliarden Euro, die laut Kraftwerkssicherungsgesetz (KWSG) für neue fossile Erdgaskraftwerke vorgesehen seien. „Wir können es zum halben Preis und viel schneller“, warb Seide.
„Mit uns sparen Sie Milliarden“, wandte er sich an die Politiker. Das KWSG in seiner aktuellen Form diskriminiere Biogas, sagte Seide. Es gelte erst ab 20 MW Leistung und gestatte bei bereits in der Nähe befindlichen Anlagen keine neuen Gaskraftwerke.
Biogas-Hauptgeschäftsführer Claudius da Costa Gomez unterstrich, dass die politischen Unsicherheiten aktuell wichtige Investitionsentscheidungen verhinderten. Die Branche liefere 34 Milliarden kWh Strom und 10 Milliarden kWh Wärme aus Biogasanlagen pro Jahr. „Dieses Potenzial muss ausgebaut und nicht abgeschaltet werden“, sagte er.
Eine andere Möglichkeit als die direkte Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse sei auch die Herstellung von Biomethan und die Einspeisung dieses erneuerbaren Gases ins Netz. Doch auch dafür seien Investitionen nötig. In Italien habe der Gesetzgeber beispielhaft gute Bedingungen für diese Umstellung geschaffen, verwies da Costa Gomez.
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Mittwoch, 20.11.2024, 15:28 Uhr
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