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Enerige & Management > Elektrofahrzeuge - Bidirektionales Laden ab 2025 ermöglichen
Quelle: Fotolia / JiSIGN
ELEKTROFAHRZEUGE:
Bidirektionales Laden ab 2025 ermöglichen
Schon ab dem kommenden Jahr soll es möglich werden, Elektroautos als flexible Stromspeicher zu nutzen. Das ist das Ziel des zweiten Europäischen Gipfels zum Bidirektionalen Laden.
 
Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Berlin fand am 23. Oktober der zweite Europäische Gipfel zum bidirektionalen Laden statt. Eine europäische Industriekoalition soll schon ab 2025 die Grundlagen schaffen, die Batterien von Elektroautos als flexible Stromnetzunterstützung einzusetzen. Rund 90 europäische Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik besprachen die nächsten Schritte zur Einführung des bidirektionalen Ladens ab 2025.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erläuterte: „E-Autos können als mobile Stromspeicher enorm zur Stabilisierung des Stromsystems beitragen.“ Ihre Batterien könnten in Hochzeiten der Stromerzeugung elektrische Energie einlagern und als flexible Verbraucher das Netz entlasten. In Zeiten mit höherer Stromnachfrage könnten sie ihre Energie wieder abgeben. „Das ist eine echte Win-win-Situation – auch die Autobesitzer können damit Geld verdienen“, warb Habeck.

Die europäischen Vertreter der Industrie hätten auf dem Treffen deutlich gemacht, dass sie ab 2025 bidirektionale Fahrzeuge und Dienstleistungen kommerziell verfügbar machen möchten. Sie hätten gemeinsam die hierfür erforderlichen technischen Grundlagen und Datenformate entwickelt. „Das ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu einem klimafreundliche und sichere Energie- und Mobilitätssystem“, begrüßte der Minister.

Industrie liefert Ergebnisse ein Jahr nach dem ersten Gipfel

Ein Jahr nach der Auftaktveranstaltung überreichten die Europäische Industriekoalition im Rahmen des zweiten Gipfels die Ergebnisse der länder- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit zur Einführung des bidirektionalen Ladens an den Minister. Rund 60 Unternehmen der europäischen Automobil-, Digital- und Energiewirtschaft haben ein Set von knapp 40 Datenpunkten und Schnittstellen identifiziert, welche zur Umsetzung des bidirektionalen Ladens erforderlich sind. 
Die Geschäftsprozesse und regulatorischen Rahmenbedingungen müssten in der EU weiterentwickelt und für die neue Technologie fit gemacht werden. Dazu gehöre insbesondere ein klar definierter Rechtsrahmen, der die Rechte und Pflichten für das bidirektionale Laden definiert, stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gipfels fest. Außerdem müssten ökonomische Anreize für Nutzer und Industrie gelten, um in diesem Bereich zu investieren.

Ferner haben die Teilnehmer deutlich gemacht, dass sie sich einfachere Netzzugangsregeln und -entgelte sowie eine insgesamt weniger restriktive Ausgestaltung wünschen, um stromnetzdienliche bidirektionale Lade-Dienstleistungen anbieten zu können.

Mit Blick auf den deutschen Rechtsrahmen empfehlen die beteiligten Unternehmen ein vereinfachtes Messkonzept und eine einfache Saldierungslogik, um den besonderen Erfordernissen des bidirektionalen Ladens gerecht zu werden. Zudem wünschen sich die beteiligten Unternehmen eine rechtliche Testfeld-Umgebung, damit die erforderliche praktische Erfahrung gesammelt werden kann.

Der Stand der Industriekoalition für bidirektionales Laden  steht auf der Internetseite des BMWK bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Mittwoch, 23.10.2024, 14:30 Uhr

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