
Quelle: Gasag
BILANZ:
Berliner Gasag treibt Energiewende voran
Vom Erdgasversorger in Berlin und Brandenburg ist die Gasag-Gruppe unterwegs zum erneuerbaren Energieversorger und Dienstleister. Das betonte der Vorstand bei der Jahresbilanz 2024.
Die Energieversorgung in Berlin und Brandenburg steht vor einem grundlegenden Umbruch – geprägt von sinkenden Großhandelspreisen,
steigenden Temperaturen und ambitionierten Klimazielen. So umriss Gasag-CEO Georg Friedrichs die veränderten Rahmenbedingungen
für sein Unternehmen. Durch Investitionen in dezentrale Versorgungslösungen, grüne Wärmenetze und CO2-arme Technologien reagiere
die Gasag darauf, erläuterte er zur Jahresbilanz am 15. Mai in Berlin.
Trotz anspruchsvoller Marktbedingungen erzielte die Gasag-Gruppe im Geschäftsjahr 2024 einen Jahresüberschuss von 58 Millionen Euro. Dies gelang trotz eines gesunkenen Umsatzes, betonte Finanzvorstand Stefan Hadre. „Infolge milder Witterung, geringerer Verbräuche und eines gesunkenen Preisniveaus sank der Umsatz um 29 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro“, erläuterte er. Besonders betroffen war der Bereich Gastransport und -vertrieb im ersten Halbjahr − bedingt durch einen Preisverfall von 46 auf 34 Euro/MWh binnen eines Monats.
Transformation läuft
Die wirtschaftlichen Zahlen stehen vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Energiemarkts. Ihm begegne die Gasag mit einer gezielten Transformation, unterstrich Vertriebsvorstand Matthias Trunk. „Der Bedarf an dezentralen, verlässlichen und klimafreundlichen Energielösungen ist enorm – sowohl bei privaten als auch gewerblichen Kunden“, sagte er.
Die Gasag biete bereits komplette Quartierslösungen mit Abwärmenutzung, saisonalen Speichern und Wärmepumpen an, verknüpft mit digitalem Energiemanagement. „In einer dynamischen Marktumgebung ist unsere Fähigkeit zur schnellen Umsetzung und technischen Integration ein klarer Wettbewerbsvorteil“, sagte Trunk. Dafür werde die Gasag nach dem Elektrohandwerk in diesem Jahr auch Teil des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks, kündigte Trunk an.
Wasserstoffnetz wird angeschlossen
„Mit dem wirtschaftlichen Erfolg als Basis treiben wir die Energiewende in der Hauptstadtregion aktiv voran. Wir setzen dezentrale Energielösungen mit Vorbild-Charakter um und arbeiten am Berliner Teil des deutschlandweiten Wasserstoffkernnetzes“, sagte Friedrichs. Im Juli 2026 soll der Anschluss Berlins an das Wasserstoffkernnetz der Gascade-Leitung von der Ostsee erfolgen. Man könne zukunftsfähige, effiziente Lösungen für urbane und ländliche Räume bieten, unterstrich er mit Blick auf Brandenburg. Hier gibt es Beteiligungen und Kooperationen mit Stadtwerke und Kommunen.

Dekarbonisierung und Digitalisierung müssten dem Ziel einer bezahlbaren Energieversorgung dienen, so der Vorstand. Die hohen Investitionen in die Infrastruktur seien technologisch anspruchsvoll und erforderten auch eine erhebliche Kapitalbindung über viele Jahre, sagte Hadre. Die Gasag erhöhte ihre Investitionen 2024 um 17 Prozent auf 133 Millionen Euro. Rund 75 Prozent der Mittel, rund 100 Millionen Euro, flossen 2024 in CO2-reduzierende Projekte wie grüne Wärmelösungen, Quartierskonzepte, erneuerbare Erzeugung und Infrastruktur für grünen Wasserstoff.
In den kommenden Jahren plant die Gasag, ihre jährlichen Investitionen zu verdoppeln. Dies fließe auch in eigene erneuerbare Stromerzeugung. So entstehe in Mallnow (bei Frankfurt/Oder) gemeinsam mit Edisnatur ein Windpark mit 28 MW Leistung, der Mitte 2025 in Betrieb gehen soll. In Wittstock werde ein Solarpark mit bis zu 370 MW am Autobahnrand geplant. In Berlin fließen Investitionen in Erdwärme- und Abwärmelösungen, Wärmenetze sowie digitale Anwendungen für die Wohnungswirtschaft.
Energiepolitik als strategischer Rahmen
Auch auf Bundesebene setze der Koalitionsvertrag wichtige Impulse, sagte Friedrichs. Er hofft auf eine Entlastung bei den Energiepreisen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und zur Förderung marktwirtschaftlicher und dezentraler Transformationspfade. Die Gasag begrüße, dass die Klimaschutzziele von der neuen Bundesregierung bestätigt wurden, insbesondere die Klimaneutralität bis 2045, was nur noch 20 Jahre Zeit gibt für die Transformation in Deutschland.
Friedrichs hofft auf Maßnahmen zur Entbürokratisierung und für Genehmigungen, um schneller voranzukommen bei der Energiewende. Er erwarte keine Rücknahme des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das eigentlich den richtigen Rahmen für die Wärmewende setze. Die neue Bundesregierung werde allenfalls „Erleichterungen auf der Zeitachse und bei den Vorgaben“ einführen, erwartet der Gasag-Chef.
Kennzahlen der Gasag-Gruppe
Trotz anspruchsvoller Marktbedingungen erzielte die Gasag-Gruppe im Geschäftsjahr 2024 einen Jahresüberschuss von 58 Millionen Euro. Dies gelang trotz eines gesunkenen Umsatzes, betonte Finanzvorstand Stefan Hadre. „Infolge milder Witterung, geringerer Verbräuche und eines gesunkenen Preisniveaus sank der Umsatz um 29 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro“, erläuterte er. Besonders betroffen war der Bereich Gastransport und -vertrieb im ersten Halbjahr − bedingt durch einen Preisverfall von 46 auf 34 Euro/MWh binnen eines Monats.
Transformation läuft
Die wirtschaftlichen Zahlen stehen vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Energiemarkts. Ihm begegne die Gasag mit einer gezielten Transformation, unterstrich Vertriebsvorstand Matthias Trunk. „Der Bedarf an dezentralen, verlässlichen und klimafreundlichen Energielösungen ist enorm – sowohl bei privaten als auch gewerblichen Kunden“, sagte er.
Die Gasag biete bereits komplette Quartierslösungen mit Abwärmenutzung, saisonalen Speichern und Wärmepumpen an, verknüpft mit digitalem Energiemanagement. „In einer dynamischen Marktumgebung ist unsere Fähigkeit zur schnellen Umsetzung und technischen Integration ein klarer Wettbewerbsvorteil“, sagte Trunk. Dafür werde die Gasag nach dem Elektrohandwerk in diesem Jahr auch Teil des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks, kündigte Trunk an.
Wasserstoffnetz wird angeschlossen
„Mit dem wirtschaftlichen Erfolg als Basis treiben wir die Energiewende in der Hauptstadtregion aktiv voran. Wir setzen dezentrale Energielösungen mit Vorbild-Charakter um und arbeiten am Berliner Teil des deutschlandweiten Wasserstoffkernnetzes“, sagte Friedrichs. Im Juli 2026 soll der Anschluss Berlins an das Wasserstoffkernnetz der Gascade-Leitung von der Ostsee erfolgen. Man könne zukunftsfähige, effiziente Lösungen für urbane und ländliche Räume bieten, unterstrich er mit Blick auf Brandenburg. Hier gibt es Beteiligungen und Kooperationen mit Stadtwerke und Kommunen.

Die Gasag-Vorstände bei der Bilanz 2024: (v.li.) Stefan Hadre (Finanzen) Georg Friedrichs (Ceo) und Matthias Trunk (Vertrieb)
Quelle: E&M / S. Harmsen
Quelle: E&M / S. Harmsen
Dekarbonisierung und Digitalisierung müssten dem Ziel einer bezahlbaren Energieversorgung dienen, so der Vorstand. Die hohen Investitionen in die Infrastruktur seien technologisch anspruchsvoll und erforderten auch eine erhebliche Kapitalbindung über viele Jahre, sagte Hadre. Die Gasag erhöhte ihre Investitionen 2024 um 17 Prozent auf 133 Millionen Euro. Rund 75 Prozent der Mittel, rund 100 Millionen Euro, flossen 2024 in CO2-reduzierende Projekte wie grüne Wärmelösungen, Quartierskonzepte, erneuerbare Erzeugung und Infrastruktur für grünen Wasserstoff.
In den kommenden Jahren plant die Gasag, ihre jährlichen Investitionen zu verdoppeln. Dies fließe auch in eigene erneuerbare Stromerzeugung. So entstehe in Mallnow (bei Frankfurt/Oder) gemeinsam mit Edisnatur ein Windpark mit 28 MW Leistung, der Mitte 2025 in Betrieb gehen soll. In Wittstock werde ein Solarpark mit bis zu 370 MW am Autobahnrand geplant. In Berlin fließen Investitionen in Erdwärme- und Abwärmelösungen, Wärmenetze sowie digitale Anwendungen für die Wohnungswirtschaft.
Energiepolitik als strategischer Rahmen
Auch auf Bundesebene setze der Koalitionsvertrag wichtige Impulse, sagte Friedrichs. Er hofft auf eine Entlastung bei den Energiepreisen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und zur Förderung marktwirtschaftlicher und dezentraler Transformationspfade. Die Gasag begrüße, dass die Klimaschutzziele von der neuen Bundesregierung bestätigt wurden, insbesondere die Klimaneutralität bis 2045, was nur noch 20 Jahre Zeit gibt für die Transformation in Deutschland.
Friedrichs hofft auf Maßnahmen zur Entbürokratisierung und für Genehmigungen, um schneller voranzukommen bei der Energiewende. Er erwarte keine Rücknahme des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das eigentlich den richtigen Rahmen für die Wärmewende setze. Die neue Bundesregierung werde allenfalls „Erleichterungen auf der Zeitachse und bei den Vorgaben“ einführen, erwartet der Gasag-Chef.
Kennzahlen der Gasag-Gruppe
2023 | 2024 | |
Umsatz | 2,277 Mrd. Euro | 1,625 Mrd. Euro |
Ebitda | 217 Mio. Euro | 194 Mio. Euro |
Jahresüberschuss | 67 Mio. Euro | 58 Mio. Euro |
Investitionen | 113 Mio. Euro | 133 Mio. Euro |

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Donnerstag, 15.05.2025, 15:59 Uhr
Donnerstag, 15.05.2025, 15:59 Uhr
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