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Enerige & Management > Stromnetz - BDEW legt Vorschläge zur Beschleunigung von Netzanschlüssen vor
Quelle: Energiedienst AG
STROMNETZ:
BDEW legt Vorschläge zur Beschleunigung von Netzanschlüssen vor
Immer mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen, Speicher und Wärmepumpen müssen ans Stromnetz angeschlossen werden. Dafür gibt es jetzt eine Fokus-Agenda des Bundeswirtschaftsministeriums.
 
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat eine sogenannte „Fokus-Agenda“ aufgestellt. Sie soll den Stromnetzanschluss von immer mehr Erzeugern und Verbrauchern effizient und strukturiert ermöglichen. Dafür identifizierte das Ministerium sechs Handlungsfelder mit Beschleunigungspotenzial. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat diese Handlungsfelder analysiert und in einem Positionspapier konkrete Vorschläge vorgelegt.

„Bereits seit 2022 sehen die Netzbetreiber einen exponentiellen Anstieg der Netzanschlussbegehren, die Zahl der Anträge hat sich teilweise vervierfacht,“ konstatierte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Die Branche habe allein im vergangenen Jahr verschiedene konkrete Projekte zur schnelleren Integration von Anlagen in das Stromnetz umgesetzt. „Diese Schritte reichen aber noch nicht aus“, so Andreae. Daher sei es richtig, den Branchendialog des BMWK fortzusetzen, um alle Potenziale zur Beschleunigung von Netzanschlüssen gezielt zu heben.
 
Fokus-Agenda des Bundeswirtschaftsministeriums zur Beschleunigung von Netzanschlüssen
(zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)
Quelle: BMWK

Mehr Fachkräfte und weniger Bürokratie
 
Im Kern müsse es darum gehen, die große Masse von Netzanschlussbegehren in der Niederspannung, etwa für Solarmodule auf Privathäusern, zeiteffizient durch standardisierte und digitalisierte Verfahren abzuarbeiten. Um die wachsende Zahl von Anlagen auch auf den übrigen Spannungsebenen an das Netz anschließen zu können, werden darüber hinaus mehr geschulte Installateure benötigt, so der BDEW. Hier zeichnet sich schon länger ein Fachkräftemangel ab – zudem kommt es infolge der hohen Nachfrage zu Engpässen bei den Schulungsangeboten.

Ein dritter wichtiger Hebel zur Beschleunigung der Netzanschlüsse sei der Bürokratieabbau. „Hier gibt es verschiedene Stellschrauben – von einem einheitlichen Schwellenwert von 30 kW im EEG bis hin zu einer Neukonzeption des Netzanschlussbegehrens“, sagte Andreae.

Kostenangleichung schwierig

Der BDEW begrüßt die angestrebte Senkung der Kosten für Netzanschlüsse für alle Beteiligten. Mit Blick auf die in der Fokus-Agenda benannten Maßnahme „Berechnungslogik für Anschlusskosten vereinfachen und harmonisieren“ zeige sich jedoch, dass ein Netzbetreiber nach geltender Rechtslage etwa einen Baukostenzuschuss (BKZ) für Bezugsanschlüsse verlangen oder darauf verzichten darf. Das führe zu Unterschieden bei den Anschlusskosten. Eine Angleichung sei wegen der sehr unterschiedlichen regionalen Bedingungen schwierig.

Im Branchendialog bearbeiten das Bundeswirtschaftsministerium und die Branche gemeinsam die dringlichen Aufgaben zur Beschleunigung von Netzanschlüssen und formulieren wirksame und praxistaugliche Lösungsvorschläge für das Stromnetz von morgen.

Die BDEW-Stellungnahme zum schnelleren Netzanschluss  steht als PDF zum Download bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Mittwoch, 28.02.2024, 14:09 Uhr

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