
Quelle: Fotolia / galaxy67
STROM:
Bayerischer Wirtschaftsverband fordert Industriestrompreis
Laut dem Energiepreisindex der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft sanken im zweiten Quartal 2023 die Energiepreise. Dennoch sei ein effektiver Industriestrompreis überfällig.
Laut der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) lag der Energiepreisindex im zweiten Quartal 2023 um 14 Prozent unter dem des Vorquartals bei 169,6 Punkten. „Trotz der Entspannung liegen die Energiepreise weiterhin auf einem hohen Niveau“, wertete VBW-Hauptgeschäftsführer
Bertram Brossardt. Demnach lag der Energiepreisindex im zweiten Quartal 2023 gut 53 Prozent über dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Krise. „Die Kosten für Energie liegen für die Unternehmen weiterhin
über dem langjährigen Durchschnitt“, sagte Brossardt.
Die VBW fordert deshalb zusätzliche Maßnahmen von der Bundesregierung, um Unternehmen zu entlasten. „Es müssen alle staatlichen Kostenbestandteile für Energie gesenkt beziehungsweise ausgesetzt werden“, so Brossardt. Dazu gehöre etwa die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum. „Ein effektiver Industriestrompreis ist überfällig“, sagte Brossardt.
Unbürokratischer Industriestrompreis nötig
Wettbewerbsfähige Strompreise seien ein wichtiger Standortfaktor, der beste Carbon-Leakage-Schutz und ein Treiber für die Dekarbonisierung. Der angestrebte Brückenstrompreis des Wirtschaftsministeriums, der bis 2030 gelten soll, sei ein wichtiger Schritt, obwohl die Strompreise bei internationalen Wettbewerbern immer noch darunter liegen. „Die Bundesregierung muss rasch eine belastbare Lösung vorlegen“, fordert die VBW.
Daneben erwarte die Vereinigung, dass beim Aufsetzen eines Industriestrompreises aus den Fehlern der Energiepreisbremsen gelernt wird. „Bei der Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit darf es keine unsachgemäßen Beschränkungen geben“, mahnte Brossardt. Die Politik müsse einen unkomplizierten und bürokratiearmen Zugang für Unternehmen ermöglichen. „Aufgrund des europarechtlichen Beihilferahmens wirken die Energiepreisbremsen bei großen Abnehmern kaum oder gar nicht“, gab die VBW zu bedenken.
Hintergrund des Energiepreisindexes
In den VBW-Energiepreisindex fließen insgesamt 14 Einzelpreisindikatoren zu neun unterschiedlichen Energiearten ein. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern. Der Index für Primärenergie ist laut VBW im ersten Quartal 2023 um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 177,1 Punkte gesunken. Verglichen mit dem Jahresdurchschnitt von 2019 verzeichnete der Index noch immer ein Plus von 59,6 Prozent.
Der Preisindex für Sekundärenergie ist im Vergleich zum Vorquartal um 9,5 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Jahr 2019 lag der Sekundärenergiepreisindex im zweiten Quartal noch um 47 Prozent höher. Auch der Strompreisindex lag mit 170,4 Punkten im zweiten Quartal weiterhin um über die Hälfte höher als vor der Corona-Pandemie (+53,5 Prozent).
Der VBW-Energiepreisindex steht auf der Internetseite des VBW zur Einsicht bereit.
Die VBW fordert deshalb zusätzliche Maßnahmen von der Bundesregierung, um Unternehmen zu entlasten. „Es müssen alle staatlichen Kostenbestandteile für Energie gesenkt beziehungsweise ausgesetzt werden“, so Brossardt. Dazu gehöre etwa die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum. „Ein effektiver Industriestrompreis ist überfällig“, sagte Brossardt.
Unbürokratischer Industriestrompreis nötig
Wettbewerbsfähige Strompreise seien ein wichtiger Standortfaktor, der beste Carbon-Leakage-Schutz und ein Treiber für die Dekarbonisierung. Der angestrebte Brückenstrompreis des Wirtschaftsministeriums, der bis 2030 gelten soll, sei ein wichtiger Schritt, obwohl die Strompreise bei internationalen Wettbewerbern immer noch darunter liegen. „Die Bundesregierung muss rasch eine belastbare Lösung vorlegen“, fordert die VBW.
Daneben erwarte die Vereinigung, dass beim Aufsetzen eines Industriestrompreises aus den Fehlern der Energiepreisbremsen gelernt wird. „Bei der Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit darf es keine unsachgemäßen Beschränkungen geben“, mahnte Brossardt. Die Politik müsse einen unkomplizierten und bürokratiearmen Zugang für Unternehmen ermöglichen. „Aufgrund des europarechtlichen Beihilferahmens wirken die Energiepreisbremsen bei großen Abnehmern kaum oder gar nicht“, gab die VBW zu bedenken.
Hintergrund des Energiepreisindexes
In den VBW-Energiepreisindex fließen insgesamt 14 Einzelpreisindikatoren zu neun unterschiedlichen Energiearten ein. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern. Der Index für Primärenergie ist laut VBW im ersten Quartal 2023 um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 177,1 Punkte gesunken. Verglichen mit dem Jahresdurchschnitt von 2019 verzeichnete der Index noch immer ein Plus von 59,6 Prozent.
Der Preisindex für Sekundärenergie ist im Vergleich zum Vorquartal um 9,5 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Jahr 2019 lag der Sekundärenergiepreisindex im zweiten Quartal noch um 47 Prozent höher. Auch der Strompreisindex lag mit 170,4 Punkten im zweiten Quartal weiterhin um über die Hälfte höher als vor der Corona-Pandemie (+53,5 Prozent).
Der VBW-Energiepreisindex steht auf der Internetseite des VBW zur Einsicht bereit.

© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 16.08.2023, 11:04 Uhr
Mittwoch, 16.08.2023, 11:04 Uhr
Mehr zum Thema