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Enerige & Management > Elektrofahrzeuge - "Batteriepass" soll nachhaltige Speicher fördern
Quelle: Fotolia / Picture Factory
ELEKTROFAHRZEUGE:
"Batteriepass" soll nachhaltige Speicher fördern
Ein "Batteriepass" soll künftig für Nachhaltigkeit sorgen. Er bündelt alle Informationen vom Rohstoff bis zum Recycling bei einer Elektroautobatterie entlang des gesamten Lebenszyklus.
 
Mit einer Förderung von 8,2 Mio. Euro unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) die digitale Plattform des "Batteriepass". Er soll Informationen entlang des gesamten Lebenszyklus einer Batterie bündeln und für eine längere Nutzungsdauer, aber auch ihr Recycling sorgen. Angesichts des Hochlaufs der Elektromobilität und von Speichern für Solaranlagen sei es nötig, schon heute ihr Lebensende in etwa zehn Jahren vorauszuplanen, so sagte der parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner bei der Übergabe des Förderbescheides. 2030 sollen 15 Mio. rein elektrische Pkw in Deutschland fahren.

Der Battery Pass solle auch schon die Rohstoffgewinnung erfassen und damit die Umweltbedingungen beispielsweise bei der Gewinnung von Kobalt oder Lithium verbessern. Auch soziale Aspekte wie der Ausschluss von Kinderarbeit sollen gesichert werden, sagte Kellner. Mit verstärktem Recycling könne die Abhängigkeit von Rohstoffvorkommen vermindert werden, hofft das Ministerium. Die Förderung für den Batteriepass geht an ein Konsortium aus mehreren Firmen, darunter die Autohersteller VW und BMW sowie der Chemiekonzern BASF.

Schon jetzt seien Elektroautos klimafreundlicher als Verbrenner. Eine große Herausforderung stecke aber in der Batterie, sagte Kellner. "Nachhaltige Batterien sind entscheidend für eine erfolgreiche Energie- und Verkehrswende, die sich an hohen Umwelt- und Sozialstandards orientiert", erläuterte Kellner. Der Batteriepass solle die Anforderungen der kommenden EU-Batterie-Regulierung erfüllen, die aktuell innerhalb der EU noch abgestimmt wird.

Die Batterie-Richtlinie soll ab 2026 für alle neu angeschafften Batterien in Fahrzeugen, stationären Speichern und größeren Industriebatterien in Deutschland und Europa verpflichtend werden. Die Richtlinie sieht laut Ministerium unter anderem vor, dass auch der Klimagasausstoß bei der Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge sowie Industrieanwendungen ausgewiesen und schrittweise immer weiter verringert wird. So soll der Batteriepass per QR-Code auf dem Gerät Informationen liefern, wie sich die Batterie reparieren und recyceln lässt.
 
Geplante Inhalte des "Batteriepasses" (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: BMWK

Globale Kompatibilität geplant

Der entwickelte Batteriepass und die damit verknüpfte Dateninfrastruktur beförderten zudem wesentlich eine verantwortungsvolle betriebs- und volkswirtschaftliche Nutzung dieser Daten. Die Konsortialpartner deckten die gesamte Wertschöpfungskette ab. Eine institutionalisierte Zusammenarbeit mit der Global Battery Alliance (GBA) werde außerdem die globale Kompatibilität und erfolgreiche Verwertung garantieren. Ab 2031 gelten zusätzlich Rezyklat-Quoten für große Traktions- und Industriebatterien in der EU. Das bedeutet, dass eine bestimmte Mindestmenge an wiederverwertetem Blei, Kobalt, Lithium und Nickel bei der Neuproduktion von Batterien eingesetzt werden muss.

Der Batteriepass flankiert größere Förderprojekte (IPCEI), die die Batteriefertigung und das -recycling in der EU und Deutschland unterstützen. Die Daten über den Speicher sollen künftig auch seine Betriebszustände erfassen, sodass ausgediente Autobatterien in einem zweiten Leben als zuverlässige Speicher zum Beispiel zur Stützung des Stromsystems eingesetzt werden können. Stromspeicher sollen künftig eine Reserverolle bei Dunkelflauten spielen und Produktionsengpässe der erneuerbaren Erzeugung ausgleichen.

Das Thesenpapier "Batterie-Nachhaltigkeit"  steht auf der Internetseite des Bundeswirtschaftsministerium bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Montag, 25.04.2022, 13:51 Uhr

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