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Enerige & Management > Speicher - Batterie statt AKW
Früher Kernkraftstandort, heute "Energiepark": Der Standort Philippsburg. Quelle: Transnet BW
SPEICHER:
Batterie statt AKW
Der baden-württembergische Energieversorger EnBW plant am Kraftwerksstandort Philippsburg eines der größten Batteriespeicherprojekte Deutschlands.
 
400 MW Leistung und eine Kapazität von 800.000 kWh: Die EnBW hat dem Stadtrat im baden-württembergischen Philippsburg ein Vorhaben für einen Großbatteriespeicher vorgestellt. Das Projekt wäre eines der größten in Deutschland und könnte den ehemaligen Kraftwerksstandort, rund 30 Kilometer nördlich von Karlsruhe auf einer Insel im Rhein gelegen, zu einem Knotenpunkt für Strom aus Erneuerbaren machen.

Die Reaktion des Philippsburger Bürgermeisters Stefan Martus (CDU) fällt einer Mitteilung des Energieversorgers zufolge schon einmal positiv aus: „Philippsburg ist bereits seit einem halben Jahrhundert einer der wichtigsten Energiestandorte in ganz Deutschland – und diese herausragende Rolle soll unsere Gemeinde auch in Zukunft haben: als Ankerpunkt und riesiger Speicher für eine nachhaltige Stromerzeugung“, mit diesen Worten stellt er sich hinter das Projekt.
  Realisiert werden soll es ohne staatliche Förderung. Neben den Erlösen aus der Vermarktung der Strommengen soll sich der Speicher über das Angebot von netzdienlichen Leistungen finanzieren, teilt EnBW mit. Durch den bereits vorhandenen Anschluss ans Höchstspannungsnetz und die existierende lokale Energieinfrastruktur sei der Standort optimal für den Großbatteriespeicher geeignet.

Die EnBW-Übertragungsnetz-Tochter Transnet BW soll den Netzanschluss mit der entsprechenden Leistung voraussichtlich Mitte 2027 für die Ein- und Ausspeicherung bereitstellen. Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern: Die finale Investitionsentscheidung (FID) stehe noch ebenso aus wie eine Baugenehmigung, heißt es in der Mitteilung des EnBW-Konzerns. Bei optimalem weiterem Verlauf sei aber eine Realisierung bis Ende 2027 denkbar.

Keine Beeinträchtigung durch Rückbau

Der Rückbau der beiden Kraftwerksblöcke auf dem Gelände soll keinen Einfluss auf das Projekt haben. EnBW hatte hier von 1979 bis 2011 mit einem Siedewasserreaktor (Block 1) und zusätzlich von 1984 bis 2019 mit einem Druckwasserreaktor (Block 2) insgesamt gut 570 Milliarden kWh Strom produziert. Block 1 befindet sich seit 2017 und Block 2 seit 2020 im Rückbau. Dafür veranschlagt der Betreiber jeweils etwa zehn bis 15 Jahre.
 
2020 ließ EnBW die beiden Kühltürme in Philippsburg sprengen
Quelle: EnBW

Auf einem benachbarten Teil des Energieparks hat Transnet BW im Dezember ein großes Gleichstrom-Umspannwerk in Betrieb genommen (wir berichteten). Dieser Konverter ist Teil der neuen Gleichstrom-Verbindung Ultranet und soll Windstrom aus Norddeutschland im Südwesten der Republik verfügbar machen. 


 
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Donnerstag, 31.07.2025, 10:55 Uhr

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