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Enerige & Management > Klimaschutz - Aus Kohlestrom wird Windkraft
Quelle: Fotolia / bluedesign
KLIMASCHUTZ:
Aus Kohlestrom wird Windkraft
Die Mitteldeutsche Braunkohle AG (Mibrag) bereitet mit Investitionen in Windparks und Photovoltaik den Kohleausstieg vor. Ihr Geschäftsführer hält ihn bis 2030 aber für unrealistisch.
 
Das Ende der Braunkohleverstromung in Deutschland ist per Gesetz eingeläutet. Das bedeutet für die Mitteldeutsche Braunkohle AG (Mibrag) mit Tätigkeiten in Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt eine große Umstellung. Auf Rekultivierungsflächen von Tagebauen sollen künftig Windturbinen und Photovoltaikanlagen Strom erzeugen, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt soll eine Kapazität von 1.000 MW erneuerbarer Stromerzeuger entstehen.

So werden bis 2025 zwei Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 13 MW südwestlich von Helmstedt gebaut, gemeinsam mit der EP New Energies GmbH (EPNE). Das Helmstedter Revier ist eine hundertprozentige Tochter der Mibrag.„Insgesamt sind es mittlerweile bundesweit sieben Baugenehmigungen“, erläuterte der EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou. Ziel von Mibrag und EPNE sei es, bis zu 470 MW aus erneuerbaren Energien zu realisieren. Dafür entwickeln die Unternehmen weitere Windenergie- und Solarprojekte, die sich in unterschiedlichen Stadien der Projektentwicklung befinden.

Mibrag-Geschäftsführer Armin Eichholz erinnerte in seiner Ansprache zur Barbarafeier an die großen Herausforderungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So sollen die Kohlekraftwerke Schkopau und Lippendorf 2034 und 2035 abgeschaltet werden. Dafür muss sich das Unternehmen umstellen. Neben der Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne werde man auch auf Energiespeicherung in Form von Wasserstoff aus Strom setzen für Zeiten von Dunkelheit und Flaute, so Eichholz. Der erste PV-Park, Peres II mit einer Leistung von 37 MW, sei bereits in Betrieb, Peres I mit 43 MW solle im nächsten Jahr folgen.

Er halte an der Planungsgrundlage für den Kohleausstieg laut Gesetz fest, so Eichholz. Es sei zwar möglich, dass der Gesetzgeber diesen vorziehe, aber solange keine Ersatzkapazitäten in Form von Gaskraftwerken existierten, halte er dies für unwahrscheinlich, weil die Stromversorgung gesichert bleiben muss. „Wenn die Gaskraftwerke nicht rechtzeitig kommen, dann kann das eigentlich nur Kohle sein“, sagte Eichhorn zur Reservekapazität in Deutschland. Eichhorn sieht allerdings auch die Möglichkeit, dass Kohleverstromung wegen Rahmenbedingungen wie dem CO-2-Preis früher unwirtschaftlich wird.

Die Mibrag betreibt in Sachsen und Sachsen-Anhalt die Tagebaue Vereinigtes Schleenhain und Profen. Die Kohle wird in den Kraftwerken Schkopau und Lippendorf verstromt.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Dienstag, 02.01.2024, 13:17 Uhr

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