
Quelle: Ariadne Report 2025
KLIMASCHUTZ:
Ariadne-Report zeigt Pfade zur Klimaneutralität 2045 in Deutschland
Die Forschenden des Kopernikus-Projekts Ariadne haben die Kosten für die Erreichung der Klimaneutralität 2045 in Deutschland untersucht und kosteneffiziente Strategien aufgezeigt.
Laut dem am 7. März 2025 vorgelegten „Ariadne Report“ können die benötigten Investitionen für die Klimaneutralität durch Einsparungen
bei fossilen Energieträgern weitgehend ausgeglichen werden. Je nach Szenario sind jährliche Zusatzkosten von 16 bis 26 Milliarden Euro bis 2045 zu erwarten, was 0,4 bis 0,7 Prozent der aktuellen Wirtschaftsleistung entspricht.
„Die Dekarbonisierung, also die Abkehr von Öl, Kohle und Gas, erfordert einen tiefgreifenden Umbau unserer Wirtschaft. Dieser Umbau führt zu jährlichen Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe“, sagte Gunnar Luderer, Leiter des Energy Transition Lab am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Vizechef des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts Ariadne. „Wenn der Umstieg auf innovative und effiziente Technologien konsequent fortgeführt wird und diese intelligent vernetzt werden, ergeben sich hohe Einsparungen bei fossiler Energie“, ergänzte er.
Weniger Ausgaben für fossile Brennstoffe
Durch die Nutzung innovativer Technologien können fossile Energiekosten drastisch gesenkt werden. Der Übergang zu einem effizienteren Energiesystem werde nicht nur den Klimaschutz vorantreiben, sondern auch zu erheblichen Einsparungen bei den Klimaschäden führen, schreiben die Autorinnen und Autoren. Die von Deutschland verursachten Klimaschadenskosten der Jahre 2025 bis 2045 würden dadurch mehr als halbiert. Die Forschenden vergleichen verschiedene Szenarien, die sich im Wasserstoffbedarf, im Grad der direkten Nutzung von Strom und in der generellen Höhe der Energienachfrage unterscheiden.
Ein Großteil der Investitionen werde aus privaten Mitteln finanziert, der Staat müsse vor allem bei Infrastruktur, bei der Markteinführung neuer CO2-neutraler Technologien und zur Minderung von Mehrbelastungen bei den privaten Haushalten eine Rolle spielen. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung europäischer Kooperationen, etwa beim Stromaustausch und der Entwicklung eines Wasserstoffnetzes. Insbesondere in der Industrie müssen für schwer elektrifizierbare Sektoren, wie die Grundstoffindustrie, alternative Energieträger wie Wasserstoff oder E-Fuels genutzt werden.
Elektrifizierung dominiert die Wirtschaft
Der Anteil von Wind- und Sonnenenergie im Strommix steigt bis 2035 je nach Szenario auf 84 bis 91 Prozent. Der Großhandelsstrompreis stabilisiere sich langfristig bei einem Jahresmittelwert von 70 bis 80 Euro/MWh. Zeitvariable Strompreise schaffen Anreize für einen flexibilisierten Verbrauch.
„Auch regionale Strompreise tragen zur Kosteneffizienz bei“, sagte Tom Brown von der TU Berlin und Co-Leiter des Arbeitspaketes „Szenarien und Pfade“ bei Ariadne. „In Kombination mit einer integrierten Systemplanung und mehr Freileitungen lassen sich bei den bis 2045 notwendigen Investitionen in das Übertragungsnetz etwa 92 Milliarden Euro sparen und so die Ausgaben für alle Endkunden in Deutschland senken.“
Deutschland soll Vorreiter für grüne Technologien werden
Die Energiewende berge zudem industrielle Chancen, etwa durch den verstärkten Einsatz von Elektromobilität und Wärmepumpen. Langfristig können diese Technologien nicht nur zu niedrigeren Kosten führen, sondern auch Deutschland eine Vorreiterrolle auf den globalen Märkten für grüne Technologien sichern.
Mit je nach Szenario 41 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr macht die Wärmewende im Gebäudesektor einen großen Anteil der Investitionsbedarfe aus. Zusatzkosten entstehen hier vor allem durch notwendige Gebäudesanierungen. Wärmepumpen können dagegen, über den kompletten Lebenszyklus, Raumwärme in der Regel günstiger bereitstellen als fossile Heizsysteme: Höheren Anschaffungskosten stehen niedrigere laufende Kosten gegenüber.
Auch der beschleunigte Umstieg auf Elektromobilität ist laut den Forschenden kosteneffizienter, er ist zudem eine industriepolitische Chance. Spätestens 2030 rechne sich ein Elektro-Fahrzeug gegenüber einem Verbrenner für fast alle Endnutzerinnen und Endnutzer wegen der geringeren Ausgaben für Energie und Wartung. Im Jahr 2030 erreichen batterieelektrische Pkw und Lkw in Deutschland ein Marktvolumen von 80 Milliarden Euro pro Jahr.
Am Projekt beteiligt sind das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), die Technische Universität Berlin, die Fraunhofer-Institute
für System- und Innovationsforschung, für Solare Energiesysteme und für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik sowie die
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich.
Die Studie Ariadne-Szenarienreport steht als PDF zum Download bereit.
„Die Dekarbonisierung, also die Abkehr von Öl, Kohle und Gas, erfordert einen tiefgreifenden Umbau unserer Wirtschaft. Dieser Umbau führt zu jährlichen Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe“, sagte Gunnar Luderer, Leiter des Energy Transition Lab am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Vizechef des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts Ariadne. „Wenn der Umstieg auf innovative und effiziente Technologien konsequent fortgeführt wird und diese intelligent vernetzt werden, ergeben sich hohe Einsparungen bei fossiler Energie“, ergänzte er.
Weniger Ausgaben für fossile Brennstoffe
Durch die Nutzung innovativer Technologien können fossile Energiekosten drastisch gesenkt werden. Der Übergang zu einem effizienteren Energiesystem werde nicht nur den Klimaschutz vorantreiben, sondern auch zu erheblichen Einsparungen bei den Klimaschäden führen, schreiben die Autorinnen und Autoren. Die von Deutschland verursachten Klimaschadenskosten der Jahre 2025 bis 2045 würden dadurch mehr als halbiert. Die Forschenden vergleichen verschiedene Szenarien, die sich im Wasserstoffbedarf, im Grad der direkten Nutzung von Strom und in der generellen Höhe der Energienachfrage unterscheiden.
Ein Großteil der Investitionen werde aus privaten Mitteln finanziert, der Staat müsse vor allem bei Infrastruktur, bei der Markteinführung neuer CO2-neutraler Technologien und zur Minderung von Mehrbelastungen bei den privaten Haushalten eine Rolle spielen. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung europäischer Kooperationen, etwa beim Stromaustausch und der Entwicklung eines Wasserstoffnetzes. Insbesondere in der Industrie müssen für schwer elektrifizierbare Sektoren, wie die Grundstoffindustrie, alternative Energieträger wie Wasserstoff oder E-Fuels genutzt werden.
Elektrifizierung dominiert die Wirtschaft
Der Anteil von Wind- und Sonnenenergie im Strommix steigt bis 2035 je nach Szenario auf 84 bis 91 Prozent. Der Großhandelsstrompreis stabilisiere sich langfristig bei einem Jahresmittelwert von 70 bis 80 Euro/MWh. Zeitvariable Strompreise schaffen Anreize für einen flexibilisierten Verbrauch.
„Auch regionale Strompreise tragen zur Kosteneffizienz bei“, sagte Tom Brown von der TU Berlin und Co-Leiter des Arbeitspaketes „Szenarien und Pfade“ bei Ariadne. „In Kombination mit einer integrierten Systemplanung und mehr Freileitungen lassen sich bei den bis 2045 notwendigen Investitionen in das Übertragungsnetz etwa 92 Milliarden Euro sparen und so die Ausgaben für alle Endkunden in Deutschland senken.“
Deutschland soll Vorreiter für grüne Technologien werden
Die Energiewende berge zudem industrielle Chancen, etwa durch den verstärkten Einsatz von Elektromobilität und Wärmepumpen. Langfristig können diese Technologien nicht nur zu niedrigeren Kosten führen, sondern auch Deutschland eine Vorreiterrolle auf den globalen Märkten für grüne Technologien sichern.
Mit je nach Szenario 41 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr macht die Wärmewende im Gebäudesektor einen großen Anteil der Investitionsbedarfe aus. Zusatzkosten entstehen hier vor allem durch notwendige Gebäudesanierungen. Wärmepumpen können dagegen, über den kompletten Lebenszyklus, Raumwärme in der Regel günstiger bereitstellen als fossile Heizsysteme: Höheren Anschaffungskosten stehen niedrigere laufende Kosten gegenüber.
Auch der beschleunigte Umstieg auf Elektromobilität ist laut den Forschenden kosteneffizienter, er ist zudem eine industriepolitische Chance. Spätestens 2030 rechne sich ein Elektro-Fahrzeug gegenüber einem Verbrenner für fast alle Endnutzerinnen und Endnutzer wegen der geringeren Ausgaben für Energie und Wartung. Im Jahr 2030 erreichen batterieelektrische Pkw und Lkw in Deutschland ein Marktvolumen von 80 Milliarden Euro pro Jahr.

Entwicklung des Energiebedarfs nach Sektoren in Deutschland bis 2045
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Quelle: Ariadne Report
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Quelle: Ariadne Report
Die Studie Ariadne-Szenarienreport steht als PDF zum Download bereit.

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Freitag, 07.03.2025, 12:15 Uhr
Freitag, 07.03.2025, 12:15 Uhr
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