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Enerige & Management > Klimaschutz - Was Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen bedeutet
Quelle: Pixabay
KLIMASCHUTZ:
Was Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen bedeutet
Der neue US-Präsident Trump verabschiedet sich vom Klimaschutz. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses gehört der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen zu seinen Prioritäten.
 
Das Pariser Klimaabkommen hat das Ziel, die Erderwärmung auf klar unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit − und möglichst auf nur 1,5 Grad − zu begrenzen. Damit sollen die schlimmsten Folgen der Klimakrise vermieden werden, etwa häufigere und heftigere Hitzewellen, Dürren, Waldbrände sowie Unwetter und Überschwemmungen. 

Die USA ziehen sich mit dem Ausstieg aus dem Kampf gegen die eskalierende Klimakrise zurück. Das bedeutet, dass die USA keine Pläne mehr dafür vorlegen werden, wie sie den Ausstoß klimaschädlicher Gase reduzieren wollen. Auch finanziell ziehen sich die USA aus der Verantwortung: Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet, Industriestaaten wie die USA, verwundbare und ärmere Länder finanziell zu unterstützen, auch wenn Staaten bei Nicht-Zahlung nicht offiziell zur Rechenschaft gezogen werden können. Der Druck auf die USA, für Klimaschutz, Anpassung und Schäden zu zahlen, entfällt mit dem Ausstieg. 

„Das ist sicherlich kein gutes Zeichen für internationalen Klimaschutz, wenn der zweitgrößte Emittent und die größte Volkswirtschaft der Welt nicht dabei ist. Dann wird es natürlich schwieriger“, sagt dazu Klimaforscher Niklas Höhne vom „NewClimate Institute“. Konkret läuft nach einer Kündigung zunächst eine einjährige Frist, bis die USA tatsächlich aus dem Abkommen ausscheiden. 

Ist damit der internationale Klimaschutz gescheitert? 

„Das ist nicht der Untergang des internationalen Klimaschutzes. Ganz im Gegenteil. Denn bisher hat sich gezeigt, dass alle anderen Länder weiter dabei sein und diese Lücke füllen wollen. Insbesondere die EU, aber eben auch China sind fest dabei“, meint Höhne. 

Auch Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der Umweltorganisation Germanwatch, betont: „Trump und seine Regierung werden sicherlich die Dynamik der Energierevolution in den USA in gewissem Maß abbremsen. Aber noch nie in der Geschichte der Menschheit ist eine Energieform so schnell gewachsen wie jetzt die erneuerbaren Energien. Die Regierung Trump kann diesen Trend wohl verlangsamen, aber nicht aufhalten.“ 

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) erwartet, dass 2030 fast die Hälfte des Strombedarfs weltweit aus Erneuerbaren gedeckt wird. Schon jetzt hat der Ausbau die Erwartungen übertroffen. 

Trump hatte die USA bereits in seiner ersten Amtszeit (2017-2021) aus dem Abkommen geführt. Aufgrund der Kündigungsfrist wurde der Austritt aber erst kurz vor Ende seiner Amtszeit im November 2020 wirksam. Da war schon klar, dass sein Nachfolger, der Demokrat Joe Biden, die USA wieder in das Abkommen zurückführen würde. 

Wie groß könnte Trumps Effekt auf die Erderwärmung sein? 

Es gibt eine erste Analyse dazu, wie groß der Trump-Effekt in Sachen Erderwärmung ausfallen könnte. Die Experten des Vergleichsportals Climate Action Tracker berechneten, wie viel das Umsteuern der USA zur Erderwärmung beitragen könnte und beziffern den möglichen Trump-Effekt auf 0,04 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts − allerdings unter der Voraussetzung, dass nur die USA den Kurs ändern und es keine Nachahmer geben wird. 

Dabei legen die Experten etwa die Rückabwicklung des unter Joe Biden eingeführten sogenannten Inflation Reduction Acts (IRA) zugrunde − einem enormen Investitionsprogramm mit Klima-Fokus. Die 0,04 Grad kämen zu den 2,7 Grad hinzu, auf die die Welt derzeit der Analyse zufolge zusteuert, selbst falls die Staaten alle vorgelegten Klimaschutzpläne einhalten sollten. Allerdings: Auch unter Biden waren die USA nach Angaben der IEA der größte Öl- und Gas-Produzent der Welt. 
 

dpa
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Dienstag, 21.01.2025, 11:49 Uhr

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