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Quelle: Shutterstock / Dabarti CGI
GASNETZ:
Versorgungssicherheit europaweit gestiegen
Der Verband der Fernleitungsnetzbetreiber in Europa hat ein Dutzend Szenarien durchgespielt, wie die Gasversorgung ins Wackeln geraten könnte.
Sie steht deutlich robuster da, als nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs, doch vom Eis ist die redensartliche Kuh nicht. Dieses
Resümee lässt sich aus dem neuen Bericht des europäischen Verbands der Fernleitungsnetzbetreiber, kurz Entsog, ziehen. In
zwölf Szenarien haben Experten mögliche Störungen der Infrastruktur und Gasversorgung modelliert. Zentrales Ergebnis: „Die
Gasinfrastruktur, einschließlich der seit 2022 in Betrieb genommenen Projekte und der Projekte, die im nächsten Jahr in Betrieb
genommen werden, erhöht die Energiesicherheit in der EU“, heißt es in dem Papier.
EU-Mitgliedstaaten könnten jetzt signifikant besser bei extremen Wetterverhältnissen und Versorgungsunterbrechungen zusammenarbeiten, so der Verband. Und das müssten sie auch. Sehr kalte Winter in Kombination mit der Unterbrechung von Versorgungswegen würden Maßnahmen zur Nachfragesteuerung entweder auf politischer oder auf preislicher Basis erforderlich machen. Um die Nachfrage in einem kalten Winter decken zu können, ohne dass der durchschnittliche Füllstand der Gasspeicher am Winterende unter 30 Prozent landet, müsste der Verbrauch um mindestens 10 Prozent verringert werden
Um den Bedarf in einem kalten Winter zu decken und mit einem Speicherfüllstand von 30 Prozent aus dem Winter zu kommen, seien aber weiterhin Verbrauchsanpassungen notwendig, die politisch verordnet oder preisbasiert gestaltet werden können, so Entsog. Der Verbrauch müsse um mindestens 10 Prozent gesenkt werden − je nach Verhältnis zwischen Liefermenge und Speicherstand. Kurzfristige Nachfragespitzen könnten aus Untergrundspeichern und LNG-Tanks abgefedert werden, Sparmaßnahmen auf Verbraucherseite und angemessener Speicherfüllstand vorausgesetzt.
„Risiko, das präventiv angegangen werden muss“
Der Modellierung möglicher Störungen von Gaslieferungen legen die Experten ein Referenzszenario zugrunde. Der Import ist in dem Fall nicht unterbrochen. Und es erfolgen keine zu nachfrageseitigen Maßnahmen, um den Verbrauch zu senken. Nach einem extrem kalten Winter würden dann die Lagerbestände in den Gasspeichern im EU-Durchschnitt bei 3 Prozent liegen. „Diese Situation unterstreicht ein bemerkenswertes Risiko, das präventiv angegangen werden muss“, schreiben die Autoren.
Um im Referenzszenario auf 30 Prozent Füllstand Ende März zu kommen, gehen sie von einem Arbeitsgasvolumen-Stand in den Speichern von 84 Prozent im Oktober aus sowie einer Einsparung von10 Prozent. Was die Importe angeht, kalkulieren sie mit: 4.000 Millionen kWh pro Tag aus Norwegen. An zweiter Stelle der Exporteure in die EU liegt Algerien mit 1.225 Millionen kWh pro Tag.
Wichtige Pipelines aus Nordafrika
Würden die Pipelines aus Nordafrika in der Zeit von 1. Oktober bis 31. März ausfallen, und fielen auch die LNG-Transporte aus Algerien aus (Szenario 9), sänken die Gasspeicherstände bis Winterende auf 10 Prozent. Bereits einkalkuliert ist ein um 10 Prozent reduzierter Verbrauch. Fiele allein die Transmed-Pipeline nach Italien aus, errechnet sich ein Speicherniveau von 18 Prozent zum Ende der Wintersaison.
In allen Szenarien stelle eine effiziente Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten sicher, dass die Ausfuhren in Nicht-EU-Länder aufrechterhalten werden können, betont der Verband der Fernleitungsnetzbetreiber. „Die Ergebnisse dieser Regulierungsübung sind seit der Energiekrise von 2022 noch wichtiger, da sie die Fähigkeit der Gasinfrastruktur analysieren, eine effiziente Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten zur Bewältigung einer ungewöhnlich kalten Wintersaison unter verschiedenen Szenarien zu ermöglichen“, sagt Generaldirektor Entsog-Generaldirektor Piotr Kus über den Bericht.
Der „Security of Supply Simulation Report “ der Entsog steht im Internet kostenfrei bereit.
EU-Mitgliedstaaten könnten jetzt signifikant besser bei extremen Wetterverhältnissen und Versorgungsunterbrechungen zusammenarbeiten, so der Verband. Und das müssten sie auch. Sehr kalte Winter in Kombination mit der Unterbrechung von Versorgungswegen würden Maßnahmen zur Nachfragesteuerung entweder auf politischer oder auf preislicher Basis erforderlich machen. Um die Nachfrage in einem kalten Winter decken zu können, ohne dass der durchschnittliche Füllstand der Gasspeicher am Winterende unter 30 Prozent landet, müsste der Verbrauch um mindestens 10 Prozent verringert werden
Um den Bedarf in einem kalten Winter zu decken und mit einem Speicherfüllstand von 30 Prozent aus dem Winter zu kommen, seien aber weiterhin Verbrauchsanpassungen notwendig, die politisch verordnet oder preisbasiert gestaltet werden können, so Entsog. Der Verbrauch müsse um mindestens 10 Prozent gesenkt werden − je nach Verhältnis zwischen Liefermenge und Speicherstand. Kurzfristige Nachfragespitzen könnten aus Untergrundspeichern und LNG-Tanks abgefedert werden, Sparmaßnahmen auf Verbraucherseite und angemessener Speicherfüllstand vorausgesetzt.
„Risiko, das präventiv angegangen werden muss“
Der Modellierung möglicher Störungen von Gaslieferungen legen die Experten ein Referenzszenario zugrunde. Der Import ist in dem Fall nicht unterbrochen. Und es erfolgen keine zu nachfrageseitigen Maßnahmen, um den Verbrauch zu senken. Nach einem extrem kalten Winter würden dann die Lagerbestände in den Gasspeichern im EU-Durchschnitt bei 3 Prozent liegen. „Diese Situation unterstreicht ein bemerkenswertes Risiko, das präventiv angegangen werden muss“, schreiben die Autoren.
Um im Referenzszenario auf 30 Prozent Füllstand Ende März zu kommen, gehen sie von einem Arbeitsgasvolumen-Stand in den Speichern von 84 Prozent im Oktober aus sowie einer Einsparung von10 Prozent. Was die Importe angeht, kalkulieren sie mit: 4.000 Millionen kWh pro Tag aus Norwegen. An zweiter Stelle der Exporteure in die EU liegt Algerien mit 1.225 Millionen kWh pro Tag.
Wichtige Pipelines aus Nordafrika
Würden die Pipelines aus Nordafrika in der Zeit von 1. Oktober bis 31. März ausfallen, und fielen auch die LNG-Transporte aus Algerien aus (Szenario 9), sänken die Gasspeicherstände bis Winterende auf 10 Prozent. Bereits einkalkuliert ist ein um 10 Prozent reduzierter Verbrauch. Fiele allein die Transmed-Pipeline nach Italien aus, errechnet sich ein Speicherniveau von 18 Prozent zum Ende der Wintersaison.
In allen Szenarien stelle eine effiziente Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten sicher, dass die Ausfuhren in Nicht-EU-Länder aufrechterhalten werden können, betont der Verband der Fernleitungsnetzbetreiber. „Die Ergebnisse dieser Regulierungsübung sind seit der Energiekrise von 2022 noch wichtiger, da sie die Fähigkeit der Gasinfrastruktur analysieren, eine effiziente Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten zur Bewältigung einer ungewöhnlich kalten Wintersaison unter verschiedenen Szenarien zu ermöglichen“, sagt Generaldirektor Entsog-Generaldirektor Piotr Kus über den Bericht.
Der „Security of Supply Simulation Report “ der Entsog steht im Internet kostenfrei bereit.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 24.01.2025, 15:34 Uhr
Freitag, 24.01.2025, 15:34 Uhr
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