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WINDKRAFT:
Verbände wollen Wasserstoff direkt vom Offshore-Windpark
Energieverbände fordern, den Flächenentwicklungsplan für Offshore-Wind mit Wasserstoffanbindung zu verzahnen – und warnen vor milliardenschweren Folgen.
Auf eine stärkere Integration hybrider Anbindungskonzepte in die Offshore-Planung drängen verschiedene Energieverbände und
Branchenorganisationen die neue Bundesregierung. In einem am 13. Mai veröffentlichten Positionspapier warnt die Verbundinitiative „Wasserstoffachter“, der derzeitige Entwurf des Flächenentwicklungsplans
(FEP) für die Nordsee gehe an zentralen Zielen der Energiewende vorbei.
Denn: Im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ist vorgesehen, dass ein Teil der Offshore-Windenergie nicht nur über Stromkabel, sondern auch in Form von grünem Wasserstoff über Gaspipelines ans Festland gebracht werden soll. Der aktuelle Flächenentwicklungsplan (FEP) sieht diese Pipeline-Anbindung jedoch nicht vor, nur die Stromanbindung.
Aus Sicht der Initiative muss der Plan an die politische Zielsetzung angepasst werden. Ohne Gaspipelines fehle eine zentrale Voraussetzung für eine wirtschaftlich und systemisch effiziente Offshore-Wasserstoffproduktion. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Änderung des Windenergie-auf-See-Gesetzes steht aus Sicht der Verbände im Widerspruch zum FEP-Zeitplan. Eine Fortführung der Flächenplanung ohne hybride Konzepte führe laut dem Wasserstoffachter zu erheblichen rechtlichen Unsicherheiten, Planungsverzögerungen und Schadensersatzforderungen.
„Wir brauchen eine integrierte Offshore-Strategie, die Windenergie und Wasserstofferzeugung zusammen denkt“, so die Forderung des Bündnisses. Zu diesem zählen unter anderem die Industrieinitiative „AquaVentus“, die Verbände BEE, BDEW, DVGW, DWV und DVGW sowie die im FNB Gas organisierten Fernleitungsnetzbetreiber.

Die Verbände unterstreichen in ihrem Positionspapier die wirtschaftlichen und systemischen Vorteile hybrider Anbindungen. Durch die Kombination von Offshore-Windenergie und Wasserstoffelektrolyse auf See ließe sich die Sektorenkopplung flexibler und effizienter gestalten. Insbesondere in Zeiten niedriger Strompreise könnte auf diese Weise gezielt grüner Wasserstoff erzeugen, Netzengpässe vermeiden und Redispatch-Kosten gesenkt werden.
Die technische Umsetzbarkeit hybrider Konzepte sei gegeben, versichern die Unterzeichner des Papiers. Diese Lösungen seien nicht nur realisierbar, sondern auch „volkswirtschaftlich sinnvoll, ausgewogen und praxistauglich“, vornehmlich im Hinblick auf aktuell diskutierte Leistungsbegrenzungen und die künftige Offshore-Elektrolyse.
Pipeline-Anbindung muss mitgedacht werden
Die Verbände fordern, den Flächenentwicklungsplan 2026 technologieoffen zu gestalten. Robert Seehawer, Geschäftsführer der Aquaventus-Initiative, betont: „Der beste Businesscase für Windkraft ist Wasserstoff – und umgekehrt.“ Seehawer verweist auf das Pipelineprojekt „AquaDuctus“, das als erste Anbindung für Offshore-Wasserstoff geplant ist. Nun müssten in der Nähe dieser Infrastruktur geeignete Flächen und Hubs vorgesehen werden, um die Wasserstoffstrategie weiter voranzutreiben.
Denn: Im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ist vorgesehen, dass ein Teil der Offshore-Windenergie nicht nur über Stromkabel, sondern auch in Form von grünem Wasserstoff über Gaspipelines ans Festland gebracht werden soll. Der aktuelle Flächenentwicklungsplan (FEP) sieht diese Pipeline-Anbindung jedoch nicht vor, nur die Stromanbindung.
Aus Sicht der Initiative muss der Plan an die politische Zielsetzung angepasst werden. Ohne Gaspipelines fehle eine zentrale Voraussetzung für eine wirtschaftlich und systemisch effiziente Offshore-Wasserstoffproduktion. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Änderung des Windenergie-auf-See-Gesetzes steht aus Sicht der Verbände im Widerspruch zum FEP-Zeitplan. Eine Fortführung der Flächenplanung ohne hybride Konzepte führe laut dem Wasserstoffachter zu erheblichen rechtlichen Unsicherheiten, Planungsverzögerungen und Schadensersatzforderungen.
„Wir brauchen eine integrierte Offshore-Strategie, die Windenergie und Wasserstofferzeugung zusammen denkt“, so die Forderung des Bündnisses. Zu diesem zählen unter anderem die Industrieinitiative „AquaVentus“, die Verbände BEE, BDEW, DVGW, DWV und DVGW sowie die im FNB Gas organisierten Fernleitungsnetzbetreiber.

Positionspapier „Umsetzung der Offshore-Elektrolyse für einen optimierten Offshore-Ausbau in Zone 4 und 5 basierend auf kombinierten
Anschlusskonzepten aus Seekabeln und Pipeline“
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Wasserstoffachter
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Wasserstoffachter
Die Verbände unterstreichen in ihrem Positionspapier die wirtschaftlichen und systemischen Vorteile hybrider Anbindungen. Durch die Kombination von Offshore-Windenergie und Wasserstoffelektrolyse auf See ließe sich die Sektorenkopplung flexibler und effizienter gestalten. Insbesondere in Zeiten niedriger Strompreise könnte auf diese Weise gezielt grüner Wasserstoff erzeugen, Netzengpässe vermeiden und Redispatch-Kosten gesenkt werden.
Die technische Umsetzbarkeit hybrider Konzepte sei gegeben, versichern die Unterzeichner des Papiers. Diese Lösungen seien nicht nur realisierbar, sondern auch „volkswirtschaftlich sinnvoll, ausgewogen und praxistauglich“, vornehmlich im Hinblick auf aktuell diskutierte Leistungsbegrenzungen und die künftige Offshore-Elektrolyse.
Pipeline-Anbindung muss mitgedacht werden
Die Verbände fordern, den Flächenentwicklungsplan 2026 technologieoffen zu gestalten. Robert Seehawer, Geschäftsführer der Aquaventus-Initiative, betont: „Der beste Businesscase für Windkraft ist Wasserstoff – und umgekehrt.“ Seehawer verweist auf das Pipelineprojekt „AquaDuctus“, das als erste Anbindung für Offshore-Wasserstoff geplant ist. Nun müssten in der Nähe dieser Infrastruktur geeignete Flächen und Hubs vorgesehen werden, um die Wasserstoffstrategie weiter voranzutreiben.
Hintergrund zur Initiative „Wasserstoffachter“
Der Wasserstoffachter wurde 2021 gegründet, um die Offshore-Elektrolyse frühzeitig in die maritimen Planungen zu integrieren.
Ziel ist es, regulatorische Hürden abzubauen und die Wirtschaftlichkeit großskaliger Wasserstofferzeugung auf See zu verbessern.
Dem Bündnis gehören Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette an, darunter auch das mitteldeutsche Netzwerk Hypos und
der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), dessen Mitglieder am industriellen Hochlauf beteiligt sind.
Aquaventus mit Sitz in Berlin plant, langfristig jährlich eine 1 Million Tonnen Grünen Wasserstoff aus Offshore-Windenergie in der Nordsee zu produzieren. Mehr als 100 Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik arbeiten daran, bis 2035 hierzu insgesamt 10.000 MW Erzeugungsleistung aufzubauen. Der Wasserstoff soll über Pipelines an Land transportiert werden und vor allem in der energieintensiven Grundstoff- und Chemieindustrie zum Einsatz kommen.
Das dreiseitige Positionspapier mit dem Titel „Umsetzung der Offshore-Elektrolyse für einen optimierten Offshore-Ausbau in Zone 4 und 5 basierend auf kombinierten Anschlusskonzepten aus Seekabeln und Pipeline“ ist auf der Internetseite der Initiative Aquaventus abrufbar.

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Dienstag, 13.05.2025, 16:12 Uhr
Dienstag, 13.05.2025, 16:12 Uhr
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