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Enerige & Management > Gas - USA 2024 erneut weltweit größter LNG-Exporteur
Quelle: Shutterstock / Wojciech Wrzesien
GAS:
USA 2024 erneut weltweit größter LNG-Exporteur
Die Vereinigten Staaten haben vergangenes Jahr im Mittel 11,9 Milliarden Kubikfuß (Bcf/d) verflüssigtes Erdgas (LNG) ausgeführt. Dies entspricht 123 Milliarden Kubikmetern im Jahr.
 
Die LNG-Exporte von Australien und Katar - den beiden nächstgrößten LNG-Exporteuren der Welt - sind in den vergangenen fünf Jahren relativ stabil geblieben; deren Exporte lagen nach Angaben von Cedigaz zwischen 10,2 Bcf/d und 10,7 Bcf/d jährlich.

Russland und Malaysia sind seit 2019 die viert- und fünftgrößten LNG-Exporteure der Welt. Im Jahr 2024 lagen die LNG-Exporte aus Russland bei durchschnittlich 4,4 Bcf/d und die Ausfuhren aus Malaysia bei durchschnittlich 3,7 Bcf/d.

Wie die U. S. Energy Information Administration (EIA) in der aktuellen Ausgabe von Today in Energy weiter berichtet, blieben die LNG-Exporte aus den USA im Vergleich zu 2023 im Wesentlichen unverändert, vor allem aufgrund mehrerer ungeplanter Ausfälle bestehender LNG-Exportanlagen, eines geringeren Erdgasverbrauchs in Europa und eines sehr begrenzten Ausbaus neuer LNG-Exportkapazitäten seit 2022.

Im Dezember 2024 hat „Plaquemines LNG Phase 1“ an der Mississippi-Mündung seine erste Exportladung verschifft und ist damit die achte LNG-Exportanlage in den USA. Die EIA schätzt, dass die Auslastung der LNG-Exportkapazitäten der anderen sieben US-LNG-Terminals gegenüber dem Vorjahr unverändert blieb.

Europa bleibt trotz allem wichtigste Destination

Während Europa (einschließlich der Türkei) mit 53 Prozent auch 2024 die wichtigste Destination für US-LNG-Exporte war, stieg der Anteil der US-LNG-Exporte nach Asien gegenüber 2023 von 26 auf 33 Prozent. Davon vereinigten Japan, Südkorea, Indien und China zusammen 76 Prozent auf sich.

Die LNG-Exporte der USA in andere Regionen, einschließlich des Nahen Ostens, Nordafrikas und Lateinamerikas, erhöhten sich im vergangenen Jahr ebenfalls und machten 14 Prozent der Gesamtexporte aus, verglichen mit 8 Prozent im Jahr 2023.

Die US-Erdgasexporte nach Europa gingen gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent oder 1,5 Bcf/d zurück, hauptsächlich in Länder der EU und ins Vereinigte Königreich. Die Ausfuhren stiegen 2024 nur in die Türkei und nach Griechenland. Wenn man diese beiden Länder herausrechnet, betrug das Minus Richtung Europa sogar 24 Prozent, vor allem aufgrund des geringeren Erdgasverbrauchs und der hohen Speicherbestände nach dem milden Winter 2023/24.

Gleichzeitig stieg die LNG-Importkapazität in der EU und im Vereinigten Königreich zwischen 2021 und 2024 um mehr als 40 Prozent und wird 2025 weiter wachsen, sobald neue und erweiterte Regasifizierungsanlagen in Kroatien, Zypern und Italien in Betrieb genommen werden.

Wie im Jahr 2023 importierten die Niederlande, Frankreich und das Vereinigte Königreich von allen europäischen Ländern am meisten amerikanisches LNG. Es machte zusammen 46 Prozent (2,9 Bcf/d) der nach Europa gelieferten Gesamtmenge aus.

So viel importiert Deutschland aus den USA

Im Dezember 2022 hatte Deutschland mit direkten LNG-Importen begonnen. Seitdem sind die LNG-Lieferungen aus den USA in deutsche Seehäfen in den Jahren 2023 und 2024 auf durchschnittlich 0,6 Bcf/d gestiegen.

In anderen Regionen importierte Ägypten - eigentlich ein Erdgasproduzent und selbst LNG-Exporteur - 0,3 Bcf/d aus den USA. Das waren seine ersten LNG-Mengen von dort seit 2018. In den jüngsten Jahren überstieg der ägyptische Erdgasverbrauch vor allem in den Sommermonaten das heimische Angebot und machte Ägypten während mehrerer Monate von einem Exporteur zu einem Importeur.

In Brasilien und Kolumbien nahmen die Einfuhren von US-amerikanischem LNG im vergangenen Jahr zu, weil Dürre die Stromerzeugung aus Wasserkraft verringerte und die Nachfrage nach Kraftwerksgas erhöhte.
 

Hans-Wilhelm Schiffer
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 28.03.2025, 14:16 Uhr

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