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Quelle: Shutterstock / Robaert Way
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Stromfresser KI: So viel soll Chat GPT gebraucht haben
Chatbots wie Chat GPT und Deepseek erregen Aufsehen. Eines wird oft übersehen: Der Energieverbrauch der künstlich-intelligenten Helfer ist gigantisch.
 

Nachdem der chinesische KI-Chatbot „DeepSeek“ die Technologiewelt erschüttert hat, weil er etwa 95 Prozent weniger ressourcenhungrig sein soll als der bekannte Chatbot des US-amerikanischen Unternehmens Open AI, Chat GPT, sind Fragen zur Realisierbarkeit bestehender und zukünftiger KI-Projekte aufgekommen.

Anfang Januar stellte US-Präsident Donald Trump (Republikaner) ein neues KI-Projekt namens Stargate vor. Es zielt darauf ab, die AI-Infrastruktur in den Vereinigten Staaten zu stärken. Im Rahmen der Initiative werden landesweit insgesamt fünf Rechenzentren entwickelt, die jeweils enorme Mengen an Strom für die Entwicklung und Schulung neuer, fortschrittlicher Versionen von Chat GPT verbrauchen werden.

Um den Strombedarf dieses gigantischen Projekts abzuschätzen, untersuchte das Team des Börsenhänder-Portals Bestbrokers den Stromverbrauch, der beim Training bereits vorhandener Modelle durch Open AI anfällt.

Demnach hat bislang jede neue Version des Chatbots mehr Ressourcen benötigt, auch Strom. Während der 34 Tage des Trainings von Chat GPT-3, das 175 Milliarden Parameter hatte, wurden 1,287 Millionen kWh Strom bezogen. Das nachfolgende, viel fortschrittlichere Modell benötigte eine längere Trainingszeit, die auch mehr Ressourcen verbrauchte.

Das bedeutet, dass der Stromverbrauch des Trainings von Chat GPT-4 16,5 Mal so hoch war wie der Verbrauch des Trainings von Chat GPT-3. Wenn die nächste Iteration des Chatbots, die vermutlich in den kommenden Stargate-Einrichtungen erforscht und trainiert werden soll, ebenso viel Strom verbraucht, könnte sie im Tagesschnitt 10,258 Millionen kWh Elektrizität benötigen.

Enorme Energiemengen

Dies sind enorme Strommengen, die ausreichen würden, um 353.786 US-Haushalte mit Strom zu versorgen, basierend auf einem durchschnittlichen Stromverbrauch eines US-Haushalts von 29 kWh pro Tag oder 10.590 kWh pro Jahr. Während Chinas Deepseek behauptet, den Energiebedarf zu senken, benötigen das in den USA ansässige Unternehmen Open AI und sein Chatbot enorme Ressourcen.

Natürlich sind solche Berechnungen rein spekulativ und basieren auf vorhandenen Daten und Schätzungen zu früheren Versionen von Chat GPT, daher sind sie mit Vorsicht zu genießen.

Laut Business Insider wird das erste Stargate-Rechenzentrum in Abilene, Texas, eine Erdgasanlage haben, die bis zu 360,5 Millionen kWh Strom pro Jahr liefert. Es wird mit zehn Turbinen mit einfachem Zyklus gebaut, die von GE Vernova aus Massachusetts und der Tochtergesellschaft Solar Turbines von Caterpillar geliefert werden. Darüber hinaus sind Batterien und erneuerbare Energien aus Solarmodulen für die Anlage geplant.

Die Initiative Stargate unter der Leitung von Open AI wird ein Joint Venture sein, an dem auch der US-amerikanische Software-Riese Oracle, die japanische Softbank und die Investmentfirma MGX aus Abu Dhabi beteiligt sind. Mit einer Investition von 500 Milliarden US-Dollar (487 Milliarden Euro) in den nächsten vier Jahren soll sich Stargate auf die Schaffung fortschrittlicher Rechenzentren konzentrieren, die mit modernster Technologie ausgestattet sind, um KI-Forschung und -Anwendungen zu unterstützen.

Weitere Informationen und Schätzungen zum Stromverbrauch durch die Verarbeitung von 1 Milliarde Anfragen pro Tag durch Chat GPT finden sich im vollständigen Bericht auf der Homepage von Bestbrokers .

 

Silvia Rausch-Becker
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 03.02.2025, 16:09 Uhr

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