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Enerige & Management > Beteiligung - Stadtwerke Krefeld steigen bei Projektentwickler ein
Beteiligung besiegelt (von links): Sebastian Rubin (SWK Energie, Bereich Energieerzeugung), Werner Engelhardt (Fronteris), Carsten Liedtke (Vorstandssprecher SWK AG) und Andreas Böhm (Vorstand Fronteris). Quelle: Stadtwerke Krefeld
BETEILIGUNG:
Stadtwerke Krefeld steigen bei Projektentwickler ein
Die SWK beteiligen sich über ihre Tochter SWK Energie mit 24,9 Prozent an der Regensburger Fronteris AG. Ziel ist der gemeinsame Ausbau erneuerbarer Energien und Großspeicher.
 
Die Stadtwerke Krefeld AG (SWK) baut ihr Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien weiter aus. Über die Tochtergesellschaft SWK Energie beteiligt sich der kommunale Versorger mit 24,9 Prozent an der Fronteris AG mit Sitz in Regensburg. Diese projektiert, baut und betreibt Windkraft- und Solaranlagen und übernimmt auch deren Vermarktung. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt – beide Parteien vereinbarten Stillschweigen über die finanziellen Details.

Mit der neuen Beteiligung nehmen die Stadtwerke eine strategische Weichenstellung für die kommenden Jahre vor. Die Partnerschaft soll nicht nur den Zugang zu neuen Projekten sichern, sondern auch das Geschäftsfeld der Großbatteriespeicher erschließen. Fronteris bringt Erfahrung als Projektentwickler ein, während die SWK unter anderem Know-how bei der wirtschaftlichen Optimierung von Energieanlagen und beim Zugang zur Strombörse beisteuern.

Die Projektpipeline der Fronteris-Gruppe, die insgesamt in mehreren Tochtergesellschaften 67 Beschäftigte hat, umfasst derzeit nach eigenen Angaben mehr als 1.000 MW, darunter rund 370 MW an Freiflächen-Photovoltaikanlagen und etwa 700 MW an Onshore-Windprojekten, vorwiegend in Süddeutschland. Diese sollen in den kommenden Jahren sukzessive realisiert werden.

Krefelder wollen Erzeugungsportfolio aufbauen

Realisiert wurden seit der Gründung im Jahr 2000 Wind-, PV- und Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 281 MW – insbesondere für Energieversorger und Finanzinvestoren. Eine etwa gleich große installierte Gesamtleistung hat Fronteris aktuell in der kaufmännischen und technischen Betriebsführung.

„Der Mentalitätswandel, den wir in der Gesellschaft allgemein und auch bei Kommunen spüren, hat unsere Pipeline an neuen Wind- und PV-Freiflächen-Projekten in den letzten Jahren stark wachsen lassen“, erläutert Fronteris-Gründer und Hauptaktionär Werner Engelhardt. „Wegen des entsprechend stark gewachsenen Finanzierungsbedarfs ist es daher gut, mit der SWK einen starken und zuverlässigen Partner an unserer Seite zu wissen.“

Für die SWK bedeutet die Beteiligung einen nächsten Schritt beim Aufbau eines dezentralen Erzeugungsportfolios. Vorstandssprecher Carsten Liedtke erklärt: „Mit der Unterstützung von Fronteris wird es uns künftig möglich sein, ein eigenes dezentrales Erzeugungsportfolio aufzubauen und weiterzuentwickeln. Das kann und soll sehr gerne in unserer Heimatregion stattfinden, jedoch sollen Projekte in ganz Deutschland realisiert werden.“

Ein weiterer Schwerpunkt der Partnerschaft liegt auf dem Aufbau eines gemeinsamen Geschäfts mit Großbatteriespeichern. Die zunehmende Einspeisung von Strom aus Wind und Sonne stelle hohe Anforderungen an die Netzstabilität und die Preisbildung an den Strommärkten. „Der hohe Anteil an erneuerbaren Energien im Netz mit inzwischen mehr als 50 Prozent führt zu einer höheren Preis- und Mengenvolatilität, sogar innerhalb eines Tages“, so Liedtke weiter. „Wir wollen mit der neuen Partnerschaft resilienter gegenüber solchen Marktunsicherheiten werden und die Schwankungen besser ausgleichen können.“
 

Fritz Wilhelm
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