
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
PHOTOVOLTAIK:
Stadtwerke Haltern treiben Parkplatz-PV in NRW voran
Die Stadtwerke Haltern am See bauen eines der größten Parkplatz-Solardächer in Nordrhein-Westfalen und hoffen auf den Abbau bürokratischer Hemmnisse.
Auf dem Parkplatz eines Freizeitbades in Haltern am See errichten die örtlichen Stadtwerke eine in eine Parkplatzüberdachung
integrierte Photovoltaikanlagen. Über 142 Stellplätzen werden einer Mitteilung des Landesverbands Erneuerbare Energien in
Nordrhein-Westfalen (LEE NRW) zufolge 924 Module eine Leistung von 400 Kilowatt zur Verfügung stellen.
„Die Stadtwerke in Haltern zählen damit in Nordrhein-Westfalen zweifellos zu den Vorreitern bei der Parkplatz-PV-Nutzung“, betont Verbandsgeschäftsführer Maximilian Feldes. Trotz bestehender technologischer Möglichkeiten seien Parkplatz-Photovoltaikprojekte in NRW bisher selten. Rund 90 Prozent des Solarausbaus in NRW entfallen weiterhin auf Dachanlagen im privaten und gewerblichen Bereich.
Laut der novellierten Landesbauordnung NRW müssen allerdings seit Anfang 2024 neue, offene Parkplätze von Nichtwohngebäuden mit mehr als 35 Stellplätzen grundsätzlich mit Solaranlagen überdacht werden. Die Regelung zielt darauf ab, versiegelte Flächen effizienter für die Energiewende zu nutzen. Allerdings enthält die Bauordnung eine zentrale Ausnahmeklausel: Die Pflicht entfällt, wenn je fünf Stellplätze ein Baum gepflanzt wird.
Diese Option zur Umgehung der Solarpflicht kritisiert der LEE NRW. „Diese Ausnahmeregelung ist der entscheidende Grund dafür, dass es in NRW bislang kaum Parkplatz-Projekte gibt“, so Geschäftsführer Feldes. Für Investoren und Betreiber seien Baumpflanzungen kostengünstiger als PV-Überdachungen, obwohl sich letztere über ihre Lebensdauer hinweg wirtschaftlich rechneten. Eine konsequentere Umsetzung der Solarpflicht wäre aus Sicht des Verbandes daher ein wichtiger Hebel für die technische Weiterentwicklung und Verbreitung der Parkplatz-PV.
Landesbauordnung schreibt PV vor, ermöglicht aber Ausnahmen
Der LEE NRW weist darauf hin, dass die versiegelten Flächen doppelt genutzt werden können, was in Städten mit hoher Flächennutzungskonkurrenz ein wichtiges Argument sei. Der erzeugte Strom könne auch direkt vor Ort genutzt werden, etwa für den Betrieb von E-Ladesäulen. Gleichzeitig bieten die Anlagen einen Witterungsschutz für die Fahrzeuge. Einen Image-Gewinn für den Betreiber gebe es obendrein.
„Mit diesem Projekt leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadtwerke und können so rund 600.000 Kilowattstunden Strom klimaschonend vor Ort für den Eigenverbrauch des Bades erzeugen“, erklärt Carsten Schier, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Haltern am See. So sollen 67 Prozent des Solarstroms direkt für den Betrieb des Freizeitbades verwendet werden, der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist und vermarktet. Die Kosten für externe Stromlieferungen sinken damit erheblich.
Die technische Realisierung des Carports übernimmt B&W Energy aus Heiden. Auch deren Geschäftsführer hebt die Bedeutung des Projektes hervor. „Mit der neuen Parkplatz-PV-Anlage legen wir den Grundstein für die Erweiterung der Ladeinfrastruktur – das Freizeitbad ist damit bestens auf die wachsende Elektromobilität vorbereitet“, sagt Carsten Frede.
Doch trotz positiver technischer Beispiele wie in Haltern sieht B&W Energy weiterhin Hürden. Genehmigungsverfahren seien oft langwierig und hemmten die rasche Umsetzung technisch ausgereifter Projekte. „Die Bürokratie bremst uns leider oft aus – dabei könnten wir Photovoltaik-Projekte technisch längst deutlich schneller und effizienter realisieren, wenn beispielsweise Bauanträge schneller bearbeitet und genehmigt würden“, sagt Frede.
„Gleichzeitig wäre es sicherlich zielführend für solche Projekte, wenn die aktuell ausgesetzte Förderung über das Landesprogramm Progres NRW zukünftig wieder aufgenommen wird“, fügt Verbandsgeschäftsführer Feldes hinzu.
„Die Stadtwerke in Haltern zählen damit in Nordrhein-Westfalen zweifellos zu den Vorreitern bei der Parkplatz-PV-Nutzung“, betont Verbandsgeschäftsführer Maximilian Feldes. Trotz bestehender technologischer Möglichkeiten seien Parkplatz-Photovoltaikprojekte in NRW bisher selten. Rund 90 Prozent des Solarausbaus in NRW entfallen weiterhin auf Dachanlagen im privaten und gewerblichen Bereich.
Laut der novellierten Landesbauordnung NRW müssen allerdings seit Anfang 2024 neue, offene Parkplätze von Nichtwohngebäuden mit mehr als 35 Stellplätzen grundsätzlich mit Solaranlagen überdacht werden. Die Regelung zielt darauf ab, versiegelte Flächen effizienter für die Energiewende zu nutzen. Allerdings enthält die Bauordnung eine zentrale Ausnahmeklausel: Die Pflicht entfällt, wenn je fünf Stellplätze ein Baum gepflanzt wird.
Diese Option zur Umgehung der Solarpflicht kritisiert der LEE NRW. „Diese Ausnahmeregelung ist der entscheidende Grund dafür, dass es in NRW bislang kaum Parkplatz-Projekte gibt“, so Geschäftsführer Feldes. Für Investoren und Betreiber seien Baumpflanzungen kostengünstiger als PV-Überdachungen, obwohl sich letztere über ihre Lebensdauer hinweg wirtschaftlich rechneten. Eine konsequentere Umsetzung der Solarpflicht wäre aus Sicht des Verbandes daher ein wichtiger Hebel für die technische Weiterentwicklung und Verbreitung der Parkplatz-PV.
Landesbauordnung schreibt PV vor, ermöglicht aber Ausnahmen
Der LEE NRW weist darauf hin, dass die versiegelten Flächen doppelt genutzt werden können, was in Städten mit hoher Flächennutzungskonkurrenz ein wichtiges Argument sei. Der erzeugte Strom könne auch direkt vor Ort genutzt werden, etwa für den Betrieb von E-Ladesäulen. Gleichzeitig bieten die Anlagen einen Witterungsschutz für die Fahrzeuge. Einen Image-Gewinn für den Betreiber gebe es obendrein.
„Mit diesem Projekt leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadtwerke und können so rund 600.000 Kilowattstunden Strom klimaschonend vor Ort für den Eigenverbrauch des Bades erzeugen“, erklärt Carsten Schier, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Haltern am See. So sollen 67 Prozent des Solarstroms direkt für den Betrieb des Freizeitbades verwendet werden, der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist und vermarktet. Die Kosten für externe Stromlieferungen sinken damit erheblich.
Die technische Realisierung des Carports übernimmt B&W Energy aus Heiden. Auch deren Geschäftsführer hebt die Bedeutung des Projektes hervor. „Mit der neuen Parkplatz-PV-Anlage legen wir den Grundstein für die Erweiterung der Ladeinfrastruktur – das Freizeitbad ist damit bestens auf die wachsende Elektromobilität vorbereitet“, sagt Carsten Frede.
Doch trotz positiver technischer Beispiele wie in Haltern sieht B&W Energy weiterhin Hürden. Genehmigungsverfahren seien oft langwierig und hemmten die rasche Umsetzung technisch ausgereifter Projekte. „Die Bürokratie bremst uns leider oft aus – dabei könnten wir Photovoltaik-Projekte technisch längst deutlich schneller und effizienter realisieren, wenn beispielsweise Bauanträge schneller bearbeitet und genehmigt würden“, sagt Frede.
„Gleichzeitig wäre es sicherlich zielführend für solche Projekte, wenn die aktuell ausgesetzte Förderung über das Landesprogramm Progres NRW zukünftig wieder aufgenommen wird“, fügt Verbandsgeschäftsführer Feldes hinzu.

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Dienstag, 29.04.2025, 12:46 Uhr
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