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Enerige & Management > Nordrhein-Westfalen - Solare Batteriegroßspeicher dünn gesät
Quelle: Jonas Rosenberger
NORDRHEIN-WESTFALEN:
Solare Batteriegroßspeicher dünn gesät
Die installierte PV-Leistung ist in NRW im ersten Halbjahr um 20 Prozent weniger gewachsen als in der gleichen Zeit 2024. Solare Batteriegroßspeicher sind kaum verbreitet.
 
Die Zahlen gefallen dem Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW nicht: Zum ersten Mal hat er ermittelt, wie viele solare Batteriespeicher im bevölkerungsreichsten Bundesland neu installiert worden sind. Und kleine und große PV-Speicher zueinander ins Verhältnis gesetzt. Fazit: „Die Landesregierung wäre gut beraten, für einen schnelleren Ausbau von größeren Batteriespeichern mehr Druck auf die Netzbetreiber auszuüben“, sagt LEE NRW-Geschäftsführer Christian Vossler.

Insgesamt 52.200 Speichereinheiten mit einer Leistung von 40  MW sind nach Zählung des Verbands bis Mitte dieses Jahres neu in Betrieb gegangen. Den Anteil der Speicher mit einer Leistung bis zu 15 kW beziffert die Lobbyorganisation auf 98 Prozent. Bei Großspeichern spricht sie von „Seltenheitswert“. „Nur 46 Speicher bringen überhaupt eine Leistung über 50 kW“, heißt es. Diese Anlagen stünden aber für knapp 30 Prozent der installierten Gesamtleistung.

Großspeicher seien ein unverzichtbarer Baustein, um mehr steuerbare, flexible Einheiten in das Stromversorgungssystem zu bringen. Nebenbei vergünstigten sie den Strompreis, sagt Vossler. Deshalb müssten die Netzbetreiber die Netzanschlussanträge wesentlich schneller bearbeiten. „Weiterhin haben die kommunalen Behörden für ein einfaches und schnelles Planungs- und Genehmigungsverfahren zu sorgen“, betont er.

12 Prozent des Zubaus auf Freiflächen

Was den PV-Ausbau angeht, ergibt die Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur durch den LEE ein Plus von etwa 940 MW. Knapp 90.000 Anlagen sind in den ersten sechs Monaten des Jahres ans Netz gegangen. Das bedeutet nach Rechnung des Verbands ein Minus ungefähr 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Ländervergleich verorten sich die Nordrhein-Westfalen auf Rang drei, hinter Bayern (1.943 MW) und Baden-Württemberg (1.039 MW).

Der Zubau werde weiterhin durch den schwachen Ausbau auf den Freiflächen getrübt, moniert der Verband. Zwölf Prozent der neu installierten Leistung seien auf dieses Segment entfallen, in Bayern seien es rund 57 Prozent gewesen. „Auf der Freifläche, bei Gewerbeanlagen und auch bei landeseigenen Liegenschaften muss zukünftig deutlich mehr passieren“, sagt Vossler. Der LEE fordert „eine noch stärkere Unterstützung der Kommunen sowohl bei der Genehmigung als auch bei der aktiven Planung von Flächen und Anlagen“.

Der Ausbau der Solarstromerzeugung hat sich in den vergangenen Monaten bundesweit verlangsamt. Eine Marktstammdatenregister-Auswertung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) ergab eine Stromerzeugungskapazität von 107.500 MW – verteilt auf Dächer, Freiflächen und Balkone. Damit war das gesetzlich festgeschrieben Ausbauziel für 2030 zur Hälfte erreicht.
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 04.08.2025, 15:48 Uhr

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