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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Repoweringprojekt mit 235 MW startet
Gunar Hering (l.) und Tim Ebert bei der Unterzeichnung. Quelle: Enertrag / Sebastian Reh
WINDKRAFT ONSHORE:
Repoweringprojekt mit 235 MW startet
Ein neuer Windpark in Sachsen-Anhalt soll regionale Beteiligung und moderne Technik verbinden. Die Unternehmen Enertrag und Ebert treiben das Repoweringprojekt „Sonnenberg V“ voran.
 
In Groß Germersleben, rund 35 Kilometer südwestlich von Magdeburg (Sachsen-Anhalt) haben Enertrag und „Ebert Erneuerbare Energien“ mit dem geplanten Windpark „Sonnenberg V“ ein derzeitig bundesweit seltenes Großprojekt begonnen. Die Partner planen, wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung vom 24. Juli erklären, den Bau neuer Anlagen und eine Stärkung der lokalen Wertschöpfung. Den Kooperationsvertrag hierzu haben sie bereits unterschrieben. Nach Angaben beider Unternehmen soll Sonnenberg V ein Modell für die Kombination von Repowering, regionaler Teilhabe und technischer Erneuerung sein. Die Bezeichnung „V“ steht dabei für eine fortlaufende Projektstufe innerhalb der bestehenden Windparkentwicklung am Standort Sonnenberg.

Enertrag mit Hauptsitz in Dauerthal (Brandenburg) betreibt bereits seit fast zwei Jahrzehnten einen Bestandspark mit 37 Windrädern an diesem Standort. Ebert Erneuerbare Energien, seit 2020 in der Region aktiv, hat gemeinsam mit Flächeneigentümern die „Bürgerwindpark Groß Germersleben Planungsgesellschaft mbH  & Co. KG“ (BEG) aufgebaut.

Kernelement der Kooperation ist ein gemeinsamer Flächenpool, in den über 400 Grundstücke eingebracht werden. Die Beteiligten sollen dadurch gleichmäßig vom Projekt profitieren. Sowohl die Gemeinde als auch Landwirte und Bürger aus Groß Germersleben, Klein Oschersleben und Peseckendorf sind eng in die Planung eingebunden, wie die Partner mitteilen.

Gesamtleistung von 235 MW anvisiert

Enertrag und Ebert Erneuerbare Energien streben den Bau von 29 Windenergieanlagen an – mit Leistungen zwischen 6 und 8 MW pro Turbine und einer Gesamtnennleistung von bis zu 235 MW. Der Genehmigungsantrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz wurde bereits eingereicht. Enertrag kündigt an, einheitliche Turmhöhen und Anlagentypen verbauen zu wollen, um Betrieb und Wartung zu vereinfachen. Das Projekt soll zudem Teil eines größeren Verbundsystems werden. Ein Teil der erzeugten Energie ist für einen Elektrolyseur in Osterweddingen bei Magdeburg vorgesehen. Dieser befindet sich noch im Bau und gehört zu Enertrags Konzept zur Speicherung, Nutzung und Rückverstromung erneuerbarer Energie – mit Fokus auf der Sektorkopplung.

Die Rollenverteilung ist klar geregelt: Enertrag übernimmt insbesondere die Bauleitplanung und das Genehmigungsverfahren, Ebert Erneuerbare Energien verantwortet die Bürgerbeteiligung und bringt über die BEG Flächenrechte ein. Eine gemeinsame Infrastrukturgesellschaft soll die Erschließung koordinieren. Nach der Genehmigung ist eine Aufteilung der Projektrechte geplant: 73 Prozent für Enertrag, 27 Prozent für die BEG. Zusätzlich soll eine Windenergieanlage für eine kommunale oder bürgereigene Gesellschaft reserviert werden. Der Baubeginn ist für das zweite Halbjahr 2027 geplant – vorbehaltlich der behördlichen Freigaben. Der Rückbau der 37 Altanlagen soll stufenweise erfolgen. Dabei berücksichtigen die Partner auch die EEG-Förderfähigkeit einzelner Altanlagen bis Ende 2031.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Freitag, 25.07.2025, 09:10 Uhr

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