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Enerige & Management > Gebäudereport - PV-Zubau stabil, Heizungsabsatz auf Siebenjahrestief
Quelle: Shutterstock
GEBÄUDEREPORT:
PV-Zubau stabil, Heizungsabsatz auf Siebenjahrestief
Während Photovoltaik weiter zulegt, bricht der Absatz neuer Heizungen ein. Der neue Dena-Zwischenbericht zeigt außerdem regionale Unterschiede im Gebäudesektor.
 
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) zeigt in ihrem neuen Zwischenbericht zum Gebäudereport 2025 ein deutlich divergierendes Bild der Energiewende im Gebäudesektor. Während 2024 rund 26,9 Millionen neue Solarmodule installiert wurden, fiel der Absatz neuer Heizungen auf ein Siebenjahrestief, teilte die Dena dazu am 30. April mit. Mit 712.500 verkauften Anlagen sank der Wert um 46 Prozent verglichen zum Vorjahr. Besonders betroffen: Gasheizungen und Wärmepumpen, die jeweils knapp die Hälfte ihrer Vorjahresabsätze verloren.

Dem gegenüber steht ein anhaltend starker Ausbau der Photovoltaik im Gebäudesektor. Mit mehr als 10.000 MW (10,1 GW) installierter Leistung liegt der Zubau nur knapp unter dem bisherigen Rekordwert von 2023. Die Entwicklung unterstreicht nach den Zahlen der Dena einen Trend: Der Markt für Plug-in-Anlagen, insbesondere Balkonkraftwerke, wächst rasant. Ihre Leistung hat sich innerhalb eines Jahres nahezu verdreifacht und erreichte 2024 eine installierte Gesamtleistung von 689 Megawatt – rund 0,7 Prozent gesamten Ende 2024 in Deutschland installierten PV-Leistung.

Regionale Differenzen bei PV-Anlagen

Deutliche Unterschiede zeigen sich auf Länderebene. Bayern führt mit 1,28 Kilowatt PV-Leistung pro Einwohner das Ranking an. Auch Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern erreichen überdurchschnittliche Werte. Am unteren Ende liegen die Stadtstaaten: Berlin kommt lediglich auf 0,10 kW pro Kopf. Der Zwischenbericht hebt hervor, dass Süd- und Westdeutschland sowohl bei klassischen PV-Anlagen als auch bei Balkonkraftwerken führend sind. 

„Der anhaltend starke Ausbau von PV an Gebäuden und der Boom von Balkonkraftwerken verdeutlichen, dass die Bevölkerung auf die Energiewende setzt. Jetzt ist es wichtig, dass die neue Bundesregierung auch für zentrale Maßnahmen im Gebäudesektor klare Impulse setzt“, sagt Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dena.
 
Die Entwicklung der Absatzzahlen von Wärmeerzeugern.
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Quelle: Dena

Trotz des rückläufigen Absatzes bei Wärmeerzeugern verzeichnete die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) im Jahr 2024 eine Belebung. Die Zahl der Anträge auf Einzelmaßnahmen stieg um 26 Prozent. Wärmepumpen dominierten das Fördergeschehen mit einem Anteil von 76,2 Prozent. Parallel dazu nahm die Nachfrage nach individueller Sanierungsberatung zu. Die Zahl der Anträge auf individuelle Sanierungsfahrpläne wuchs um 31 Prozent.

Nach Einschätzung der Dena ist dies ein Signal für eine wachsende Bereitschaft der Eigentümerinnen und Eigentümer, sich auf künftige Sanierungsmaßnahmen vorzubereiten. Die Zahlen deuten auf einen Übergang hin: weg von kurzfristigen Heizungserneuerungen, hin zu langfristig angelegten, umfassenden Modernisierungen.

Datenbasis soll künftig halbjährlich aktualisiert werden

Erstmals erscheint der Bericht als Zwischenveröffentlichung zwischen den jährlichen Ausgaben des Gebäudereports. Künftig sollen halbjährliche Updates aktuelle Entwicklungen zeitnah abbilden. Grundlage sind laufend aktualisierte Daten des Statistischen Bundesamts, der Bundesnetzagentur, von Branchenverbänden sowie Forschungsinstituten. Die Erweiterung um regionale Analysen soll künftig vertiefte Einblicke ermöglichen.

Der Dena-Gebäudereport 2025  ist online abrufbar.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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Mittwoch, 30.04.2025, 11:40 Uhr

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