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Enerige & Management > Wasserstoff - Ontras setzt sich für grünen Wasserstoff aus Dänemark ein
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
WASSERSTOFF:
Ontras setzt sich für grünen Wasserstoff aus Dänemark ein
Der Fernleitungsnetzbetreiber Ontras will mit der Projektierer H2 Energy Europe den Transport grünen Wasserstoffs von Dänemark nach Ost- und Mitteldeutschland ermöglichen.
 
Die Schweizer Gesellschaft H2 Energy Europe plant, wie aus der mit Ontras unterzeichneten Absichtserklärung hervorgeht, den Bau einer 1.000-MW-Elektrolyseanlage im Esbjerg an der Westküste Dänemark. Diese soll mithilfe des Stroms aus einem Offshore-Windpark grünen Wasserstoff erzeugen, der ins deutsche Wasserstoff-Kernnetz eingespeist werden soll.

Wie die beiden Unternehmen am 5. September bekannt gaben, prüfen sie nun die technischen und kommerziellen Rahmenbedingungen für den Weitertransport im Rahmen des Ontras-Pipelineprojektes „Green Octopus Mitteldeutschland“ − kurz „GO!“.

Bei „GO!“ handelt es sich um eine 300 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline zwischen dem mitteldeutschen Chemiedreieck, den Regionen Leipzig, Halle und Magdeburg sowie dem Helmstädter Revier und der Stahlregion Salzgitter.

Die Pipeline soll diese Regionen miteinander verbinden und auch den künftigen Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt in die Infrastruktur integrieren: Der angebundene Kavernenspeicher des Projektpartners VNG Gasspeicher mit einem Arbeitsgasvolumen von 50 Millionen Kubikmetern soll für einen Ausgleich von Wasserstoffangebot und -nachfrage sorgen.

Wasserstoff für die deutschen Industrieregionen

Die nun getroffene Absichtserklärung von Ontras und H2 Energy Europe sieht vor, dass die Partner die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen für den Transport von Wasserstoff definieren. Hierzu gehören auch Überlegungen zu den nötigen Kapazitäten sowie möglichen Ausstiegspunkten im Transportnetz. Sobald diese Systemanforderungen feststehen, sollen die Unternehmen, wie es weiter in einer gemeinsamen Mitteilung heißt, langfristige Transportverträge abschließen.

Ralph Bahke sieht die Vereinbarung als wichtiges Signal für die europäische Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff. Durch den Anschluss der Industrieregionen an das geplante Wasserstoffpipelinenetz wolle Ontras einen „wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele“ leisten, so der Geschäftsführer des Gasnetzbetreibers. Zentraler Baustein sei dabei die Produktion von grünem Wasserstoff im Nachbarland Dänemark.

Cyril Cabanes, CEO von H2 Energy Europe, betonte, dass die Kooperation mit Ontras dazu beitragen werde, die wachsende Nachfrage der Industrie nach grünen Energielösungen zu bedienen. Das geplante Wasserstoffprojekt in Esbjerg und die Zusammenarbeit mit Ontras sollen die Grundlage für eine verlässliche, integrierte Wasserstoffwirtschaft in Europa legen.

Ontras bereits an der Umrüstung einer Pipeline

Ontras betreibt ein 7.700 Kilometer umfassendes Gasfernleitungsnetz in Ostdeutschland und stellt den zuverlässigen Transport von Gas sicher. Das Unternehmen arbeitet daran, seine Infrastruktur auf erneuerbare Energieträger wie Wasserstoff umzustellen. 

H2 Energy Europe ist ein Entwickler von Wasserstoffproduktionsanlagen im industriellen Maßstab. Gegründet wurde das Unternehmen 2020 gemeinsam mit Trafigura, einem Rohstoffunternehmen. Neben dem 1.000-MW-Projekt in Esbjerg plant H2 Energy Europe einen 20-MW-Elektrolyseur in Milford Haven (Großbritannien). Zudem ist H2 Energy Europe auch auf der Abnehmerseite des Wasserstoffs tätig: Es baut an einem Netzwerk aus Wasserstofftankstellen in Deutschland.

Am 22. Juli 2024 reichten Ontras und andere Fernleitungsnetzbetreiber einen Antrag bei der Bundesnetzagentur ein, um die Grundlagen für das 9.700-Kilometer-lange Wasserstoff-Kernnetz in Deutschland zu schaffen. Diese Infrastruktur soll den Transport von Wasserstoff quer durch das Land ermöglichen. Aktuell ist Ontras im Rahmen des Projekts „Energiepark Bad Lauchstädt“ bereits dabei, die erste deutsche Pipeline für den Transport von Wasserstoff umzurüsten.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Donnerstag, 05.09.2024, 13:04 Uhr

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