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Quelle: Fotolia / Felix brönnimann
WINDKRAFT ONSHORE:
Österreich: Windbranche hält Ausbauziel für erreichbar
2025 sollen neue Anlagen mit 342 MW Leistung entstehen, bis Ende 2027 solche mit 2.000 MW. Damit käme die Branche der geplanten Kapazitätssteigerung auf 7.000 MW bis 2030 nahe.
Nach derzeitigem Stand werden 2025 in Österreich 62 Windkraftanlagen mit 342 MW Gesamtleistung errichtet. Bis Jahresende dürfte sich der Bestand damit auf 1.513 Anlagen mit 4.371 MW erhöhen. Das berichteten der Obmann der Interessengemeinschaft (IG) Windkraft, Josef Plank, und Geschäftsführer Florian
Maringer bei deren traditioneller Pressekonferenz zu Jahresbeginn am 22. Januar in Wien.
Maringer zufolge können mit den neuen Windrädern rund 889 Millionen kWh pro Jahr erzeugt werden. Der derzeit installierte Anlagenpark von 1.451 Windrädern mit 4.028 MW Leistung kommt auf 9,3 Milliarden kWh. Rechnerisch reicht dies aus, um etwa 16 Prozent des österreichischen Strombedarfs zu decken.
Vorgesehen ist, im Laufe des heurigen Jahres rund 498 Millionen Euro zu investieren. Bis einschließlich 2027 plant die Branche Gesamtinvestitionen von 3 Milliarden Euro und einen Ausbau um etwa 2.000 MW. Insgesamt wären damit rund 6.000 MW installiert. Laut Maringer kommen die Windenergieunternehmen folglich dem gesetzlich festgelegten Ziel nahe, ihre Erzeugungskapazitäten bis einschließlich 2030 auf 7.000 MW zu steigern, was „grundsätzlich erreichbar“ sei.
Die jährliche Stromproduktion würde sich auf rund 17 Milliarden kWh in etwa verdoppeln. Im Jahr 2024 waren österreichweit 36 neue Windräder mit knapp 160 MW errichtet worden. Die damit erreichte Stromerzeugung belief sich auf 430 Millionen kWh, die Investitionen lagen bei 204 Millionen Euro.
„Reibungswärme“ und Pragmatik
Voller Geigen hänge der Himmel trotz dieser Aussichten nicht, stellten Plank und Maringer klar. Wie berichtet, votierte bei einer rechtlich nicht bindenden Volksbefragung im Bundesland Kärnten am 12. Januar eine Mehrheit von 51,5 Prozent gegen den weiteren Ausbau der Windkraft. Zwar sind in Kärnten derzeit nur zehn Windräder mit 27,7 MW installiert und rund 30 weitere im Bau oder in Genehmigungsverfahren. Auch ist ein völliger Ausbaustopp aufgrund des österreichischen Energierechts sowie aufgrund von EU-Vorgaben nicht möglich.
Aber das Resultat der Befragung zeigt laut Plank die bei Windkraftprojekten immer wieder auftretende politische „Reibungswärme“. „Manchmal haben wir Rückenwind, manchmal Seitenwind, manchmal leider auch Gegenwind“, konstatierte Plank, der im Verlauf seiner Karriere der Regierung des Bundeslands Niederösterreich angehörte.
Dieses Bundesland lag mit 823 Windrädern mit knapp 2.200 MW zu Jahresende 2024 in Sachen Windkraft österreichweit an der Spitze, gefolgt vom Burgenland mit 456 Anlagen und 1.419 MW Leistung. In diesen beiden Ländern im Nordosten sowie Osten Österreichs wird sich auch der heurige Ausbau konzentrieren.
Insbesondere wegen der faktischen Unübersehbarkeit der Windräder gelingt es laut Plank manchen politischen Parteien, mit zweifelhaften Argumenten „Stimmung und Meinung“ zu machen. Ein „Überspringen“ des Kärntner Resultats auf andere Bundesländer erwartet Plank indessen nicht.
Auch die bisweilen der Windkraft nicht eben freundlich gesinnte Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die mit Herbert Kickl voraussichtlich den nächsten Bundeskanzler stellen wird, agiere meist durchaus „pragmatisch“. Ihr sei der Bedarf keineswegs zuletzt der österreichischen Industrie an günstigem Strom durchaus bewusst. Den aber gebe es nun einmal nur mit den erneuerbaren Energien und folglich mit der Windkraft.
„Echte“ Verfahrensbeschleunigungen
Maringer empfahl den politisch Verantwortlichen, geeignete Rahmenbedingungen für einen „stetigen“ Ausbau der Windenergie zu schaffen. In der Vergangenheit hatten nicht immer gut geglückte Änderungen des Rechtsbestands mehrfach zu massiven Rückgängen bei der Neuerrichtung von Anlagen geführt.
Unter den Voraussetzungen für die gewünschte stetige Entwicklung nannte Maringer auf Anfrage der Redaktion den zügigen Beschluss des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) und des Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetzes (EABG). Wie berichtet, hatte die scheidende Bundesregierung aus den Konservativen (Österreichische Volkspartei, ÖVP) und den Grünen das ElWG weitgehend ausverhandelt, aber wegen interner Unstimmigkeiten nicht mehr zur parlamentarischen Behandlung gebracht. Das EABG lag nur in inoffiziell kursierenden Entwürfen vor.
Maringer zufolge können mit den neuen Windrädern rund 889 Millionen kWh pro Jahr erzeugt werden. Der derzeit installierte Anlagenpark von 1.451 Windrädern mit 4.028 MW Leistung kommt auf 9,3 Milliarden kWh. Rechnerisch reicht dies aus, um etwa 16 Prozent des österreichischen Strombedarfs zu decken.
Vorgesehen ist, im Laufe des heurigen Jahres rund 498 Millionen Euro zu investieren. Bis einschließlich 2027 plant die Branche Gesamtinvestitionen von 3 Milliarden Euro und einen Ausbau um etwa 2.000 MW. Insgesamt wären damit rund 6.000 MW installiert. Laut Maringer kommen die Windenergieunternehmen folglich dem gesetzlich festgelegten Ziel nahe, ihre Erzeugungskapazitäten bis einschließlich 2030 auf 7.000 MW zu steigern, was „grundsätzlich erreichbar“ sei.
Die jährliche Stromproduktion würde sich auf rund 17 Milliarden kWh in etwa verdoppeln. Im Jahr 2024 waren österreichweit 36 neue Windräder mit knapp 160 MW errichtet worden. Die damit erreichte Stromerzeugung belief sich auf 430 Millionen kWh, die Investitionen lagen bei 204 Millionen Euro.
„Reibungswärme“ und Pragmatik
Voller Geigen hänge der Himmel trotz dieser Aussichten nicht, stellten Plank und Maringer klar. Wie berichtet, votierte bei einer rechtlich nicht bindenden Volksbefragung im Bundesland Kärnten am 12. Januar eine Mehrheit von 51,5 Prozent gegen den weiteren Ausbau der Windkraft. Zwar sind in Kärnten derzeit nur zehn Windräder mit 27,7 MW installiert und rund 30 weitere im Bau oder in Genehmigungsverfahren. Auch ist ein völliger Ausbaustopp aufgrund des österreichischen Energierechts sowie aufgrund von EU-Vorgaben nicht möglich.
Aber das Resultat der Befragung zeigt laut Plank die bei Windkraftprojekten immer wieder auftretende politische „Reibungswärme“. „Manchmal haben wir Rückenwind, manchmal Seitenwind, manchmal leider auch Gegenwind“, konstatierte Plank, der im Verlauf seiner Karriere der Regierung des Bundeslands Niederösterreich angehörte.
Dieses Bundesland lag mit 823 Windrädern mit knapp 2.200 MW zu Jahresende 2024 in Sachen Windkraft österreichweit an der Spitze, gefolgt vom Burgenland mit 456 Anlagen und 1.419 MW Leistung. In diesen beiden Ländern im Nordosten sowie Osten Österreichs wird sich auch der heurige Ausbau konzentrieren.
Insbesondere wegen der faktischen Unübersehbarkeit der Windräder gelingt es laut Plank manchen politischen Parteien, mit zweifelhaften Argumenten „Stimmung und Meinung“ zu machen. Ein „Überspringen“ des Kärntner Resultats auf andere Bundesländer erwartet Plank indessen nicht.
Auch die bisweilen der Windkraft nicht eben freundlich gesinnte Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die mit Herbert Kickl voraussichtlich den nächsten Bundeskanzler stellen wird, agiere meist durchaus „pragmatisch“. Ihr sei der Bedarf keineswegs zuletzt der österreichischen Industrie an günstigem Strom durchaus bewusst. Den aber gebe es nun einmal nur mit den erneuerbaren Energien und folglich mit der Windkraft.
„Echte“ Verfahrensbeschleunigungen
Maringer empfahl den politisch Verantwortlichen, geeignete Rahmenbedingungen für einen „stetigen“ Ausbau der Windenergie zu schaffen. In der Vergangenheit hatten nicht immer gut geglückte Änderungen des Rechtsbestands mehrfach zu massiven Rückgängen bei der Neuerrichtung von Anlagen geführt.
Unter den Voraussetzungen für die gewünschte stetige Entwicklung nannte Maringer auf Anfrage der Redaktion den zügigen Beschluss des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) und des Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetzes (EABG). Wie berichtet, hatte die scheidende Bundesregierung aus den Konservativen (Österreichische Volkspartei, ÖVP) und den Grünen das ElWG weitgehend ausverhandelt, aber wegen interner Unstimmigkeiten nicht mehr zur parlamentarischen Behandlung gebracht. Das EABG lag nur in inoffiziell kursierenden Entwürfen vor.
Klaus Fischer
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Mittwoch, 22.01.2025, 14:21 Uhr
Mittwoch, 22.01.2025, 14:21 Uhr
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