
Quelle: Pixabay / Maria
PERSONALIE:
Öko-Gesellschaft und Stadtwerk verprellen Geschäftsführer
Eine gemeinsame Ökoenergie-Gesellschaft im Kreis Düren tritt auf der Stelle, der auserkorene Geschäftsführer nicht an. Das hat auch Auswirkungen auf die Stadtwerke Jülich.
Das war ganz anders geplant. Die „Dura Green GmbH Clean Energy“ wollte seit Jahresbeginn mit einem führenden Kopf und Ideen
für gemeinsame Ökoenergieprojekte im Landkreis Düren für positive Schlagzeilen sorgen. Doch die Gesellschaft im rheinischen
Braunkohlerevier ist aktuell eine Hängepartie.
Dass es bei Dura Green nicht rund läuft, wurde spätestens Mitte Dezember vergangenen Jahres deutlich. Damals sollte der Rat der zum Kreis Düren gehörenden Stadt Jülich Jonas Lenzen mit Wirkung zum 1. Januar 2025 zum weiteren Geschäftsführer der Stadtwerke Jülich bestimmen. Dazu kam es nicht, das Gremium vertagte die Entscheidung.
Dieser Vorgang ist insofern von Bedeutung, als Jonas Lenzen sowohl beim Versorger in Jülich als auch bei der Kreisgesellschaft Dura Green in die verantwortliche Position rücken sollte. Hintergrund ist eine 25,1-prozentige Beteiligung des Kreises am Jülicher Stadtwerk. Gedacht war eine Verflechtung, um die gemeinsamen Aktivitäten zu stärken (wir berichteten) und dies auch durch die entsprechende Personalie zu untermauern.
Jonas Lenzen steigt nach Hängepartie aus
Mit dem Aufschub verbunden waren weitere Gespräche zwischen den Beteiligten aus Landkreis, Kommune und Stadtwerken Jülich. Diese führten bis jetzt offenbar nicht zu einem Ergebnis, zumindest zu keinem, das Jonas Lenzen zu akzeptieren bereit war. Gegenüber unserer Redaktion bestätigte er den Verzicht auf beide Geschäftsführer-Posten.
Ein Grund für seinen Rückzug sei gewesen, dass die politischen Gremien die Besetzung zum vereinbarten Zeitpunkt nicht eingehalten hätten. Hinzu kommen organisatorische Fragen. Die Verantwortlichkeiten innerhalb der neu zu formierenden Geschäftsführung der Stadtwerke Jülich seien unklar geblieben, so Jonas Lenzen.
Aktuell führt Ulf Kamburg als Alleingeschäftsführer die Stadtwerke Jülich, die neben der Dürener Kreis-Beteiligungsgesellschaft mehrheitlich (74,9 Prozent) der Kommune gehören. Ihm zur Seite stehen drei Prokuristen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen.
Um die stockende Entwicklung zu verstehen, muss man auf einen Skandal im Landkreis Düren zurückschauen. Im Zuge des sogenannten Schleuser-Komplexes sah die Landesregierung Nordrhein-Westfalens sich veranlasst, den bis dato amtierenden Landrat Wolfgang Spelthahn zu suspendieren. Dies geschah auf Anordnung der Bezirksregierung Köln am 8. November 2024.
Landkreis muss weiteres Vorgehen beraten
Wolfgang Spelthahn hat bestritten, für das Ausstellen unrechtmäßiger Aufenthaltsgenehmigungen verantwortlich zu sein. Der Kreis der Beschuldigten - auch in der Verwaltung des Landkreises Düren - ist nach Medienberichten auf über 60 angewachsen.
Unabhängig von den Vorwürfen gilt der abgesetzte Landrat als Förderer der erneuerbaren Energien vor Ort. Auch auf sein Betreiben hin habe der Landkreis die Idee der Dura Green GmbH entwickelt. Ziel war es, unabhängig von den großen Energiekonzernen vor Ort (RWE, Eon) eigene Erneuerbaren-Projekte auf die Beine zu stellen. Dies führte auch zu den Plänen für eine engere Verzahnung des Kreises mit den Stadtwerken Jülich und der Bestellung von Jonas Lenzen zum Geschäftsführer bei beiden Gesellschaften.
Wie stark der Wille zur Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten noch ist, bleibt ebenso abzuwarten wie die Zukunft von Dura Green insgesamt. Der Kreis Düren teilte auf Anfrage dieser Redaktion lediglich mit, dass Jonas Lenzen für die Position des Geschäftsführers bei der Dura Green GmbH nicht zur Verfügung stehe.
Was daraus für die Gesellschaft folge, darüber „bedarf es nun der Beratung und Abstimmung mit den zuständigen Entscheidungsgremien“. Jonas Lenzen teilte auf Anfrage mit, dass er jetzt seine bisherige Tätigkeit als Wirtschaftsjurist bei den Stadtwerken Köln weiterführen werde.
Dass es bei Dura Green nicht rund läuft, wurde spätestens Mitte Dezember vergangenen Jahres deutlich. Damals sollte der Rat der zum Kreis Düren gehörenden Stadt Jülich Jonas Lenzen mit Wirkung zum 1. Januar 2025 zum weiteren Geschäftsführer der Stadtwerke Jülich bestimmen. Dazu kam es nicht, das Gremium vertagte die Entscheidung.
Dieser Vorgang ist insofern von Bedeutung, als Jonas Lenzen sowohl beim Versorger in Jülich als auch bei der Kreisgesellschaft Dura Green in die verantwortliche Position rücken sollte. Hintergrund ist eine 25,1-prozentige Beteiligung des Kreises am Jülicher Stadtwerk. Gedacht war eine Verflechtung, um die gemeinsamen Aktivitäten zu stärken (wir berichteten) und dies auch durch die entsprechende Personalie zu untermauern.
Jonas Lenzen steigt nach Hängepartie aus
Mit dem Aufschub verbunden waren weitere Gespräche zwischen den Beteiligten aus Landkreis, Kommune und Stadtwerken Jülich. Diese führten bis jetzt offenbar nicht zu einem Ergebnis, zumindest zu keinem, das Jonas Lenzen zu akzeptieren bereit war. Gegenüber unserer Redaktion bestätigte er den Verzicht auf beide Geschäftsführer-Posten.
Ein Grund für seinen Rückzug sei gewesen, dass die politischen Gremien die Besetzung zum vereinbarten Zeitpunkt nicht eingehalten hätten. Hinzu kommen organisatorische Fragen. Die Verantwortlichkeiten innerhalb der neu zu formierenden Geschäftsführung der Stadtwerke Jülich seien unklar geblieben, so Jonas Lenzen.
Aktuell führt Ulf Kamburg als Alleingeschäftsführer die Stadtwerke Jülich, die neben der Dürener Kreis-Beteiligungsgesellschaft mehrheitlich (74,9 Prozent) der Kommune gehören. Ihm zur Seite stehen drei Prokuristen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen.
Um die stockende Entwicklung zu verstehen, muss man auf einen Skandal im Landkreis Düren zurückschauen. Im Zuge des sogenannten Schleuser-Komplexes sah die Landesregierung Nordrhein-Westfalens sich veranlasst, den bis dato amtierenden Landrat Wolfgang Spelthahn zu suspendieren. Dies geschah auf Anordnung der Bezirksregierung Köln am 8. November 2024.
Landkreis muss weiteres Vorgehen beraten
Wolfgang Spelthahn hat bestritten, für das Ausstellen unrechtmäßiger Aufenthaltsgenehmigungen verantwortlich zu sein. Der Kreis der Beschuldigten - auch in der Verwaltung des Landkreises Düren - ist nach Medienberichten auf über 60 angewachsen.
Unabhängig von den Vorwürfen gilt der abgesetzte Landrat als Förderer der erneuerbaren Energien vor Ort. Auch auf sein Betreiben hin habe der Landkreis die Idee der Dura Green GmbH entwickelt. Ziel war es, unabhängig von den großen Energiekonzernen vor Ort (RWE, Eon) eigene Erneuerbaren-Projekte auf die Beine zu stellen. Dies führte auch zu den Plänen für eine engere Verzahnung des Kreises mit den Stadtwerken Jülich und der Bestellung von Jonas Lenzen zum Geschäftsführer bei beiden Gesellschaften.
Wie stark der Wille zur Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten noch ist, bleibt ebenso abzuwarten wie die Zukunft von Dura Green insgesamt. Der Kreis Düren teilte auf Anfrage dieser Redaktion lediglich mit, dass Jonas Lenzen für die Position des Geschäftsführers bei der Dura Green GmbH nicht zur Verfügung stehe.
Was daraus für die Gesellschaft folge, darüber „bedarf es nun der Beratung und Abstimmung mit den zuständigen Entscheidungsgremien“. Jonas Lenzen teilte auf Anfrage mit, dass er jetzt seine bisherige Tätigkeit als Wirtschaftsjurist bei den Stadtwerken Köln weiterführen werde.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 13.02.2025, 17:15 Uhr
Donnerstag, 13.02.2025, 17:15 Uhr
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