
Quelle: Shutterstock / Naypong Studio
ELEKTROFAHRZEUGE:
Intelligentes Laden im Standardlastprofil
Transnet BW, Audi und IE2S haben an E-Autos intelligentes Laden im Standardlastprofil getestet. Die Stromkosten sanken nach Angaben der Projektpartner um 62 Prozent.
Zuerst virtuell, dann real: In einem Pilotprojekt haben der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW, der Autobauer Audi und
das Beratungsunternehmen „IE2S“ das Flexibilisierungspotenzial durch intelligentes Laden im Standlastprofil untersucht. Dies
vor dem Hintergrund der geringen Verbreitung von Smart Metern in Deutschland, wie es heißt. Ergebnis: E-Autofahrer können
auch ohne intelligenten Zähler und dynamischen Stromtarif beim Laden Kosten sparen. Das Prozedere testeten die drei Projektpartner
nach eigenen Angaben an 800 digitalen Zwillingen und 20 echten Audi-Modellen.
„Durch das intelligente Laden konnten die Stromkosten für das Laden von Elektrofahrzeugen um 62 Prozent gesenkt werden“, teilt Transnet BW mit. „Rechnet man die Ergebnisse unseres Pilotprojekts auf das Jahr 2035 hoch, könnten in Deutschland durch intelligentes Laden von Elektrofahrzeugen rund 2 Milliarden Euro eingespart und rund 1 Million Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermieden werden“, berichtet Rainer Pflaum, Mitglied der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers. Audi-Projektleiter Alexander Kupfer gibt sich überzeugt, „dass diese Möglichkeit die Entscheidung für ein Elektroauto beschleunigen kann“.
Anbindung an Audi
Technische Voraussetzung war die Anbindung des Netzbetreibers an das „Audi-Back-End“, das Daten von Fahrzeugen erfasst. „Über das Back-End konnten wir in dem Projekt auf den Ladevorgang einwirken“, erklärt Ludwig Sibbel, Experte bei IE2S, ein gemeinsames Unternehmen von Transnet BW und der Porschetochter MHP.
Die Flexibilität innerhalb eines Ladevorgangs ermögliche es, die im Standardlastprofil vorgesehene Leistung zu verschieben, um somit weitere Erlöse innerhalb des Großhandelsmarktes zu erzielen. Die Bilanzierung der dabei verschobenen Energiemengen könne direkt durch den Flexibilitätsvermarkter – in dem Fall Transnet BW – im betroffenen Differenzbilanzkreis erfolgen, beschreibt der Experte. Das Bilanzierungskonzept sei mit dem örtlichen Netzbetreiber umgesetzt worden.
Die Projektpartner wollen das intelligente Laden ohne Smart Meter noch weiter entwickeln. „Möglich wäre eine dynamische Steuerung des Lastprofils nahezu in Echtzeit“, so Sibbel. Für E-Autofahrer sei ein “Interface“ entwickelt worden, das künftig weitere Einblicke in den Ladevorgang und individuelle Einstellungen ermögliche. Die jetzt erprobte direkte Ansteuerung von Elektrofahrzeugen wäre auch „schnell skalierbar“, sagt er im Hinblick auf die Übertragbarkeit in die Praxis.
Neue Aufgabe für Übertragungsnetzbetreiber?
Der Ansatz könnte eine entscheidende Rolle bei Bilanzierung und Bewirtschaftung dezentraler Flexibilitäten in Differenzbilanzkreisen ausfüllen, so die Projektpartner. Fraglich sei allerdings, „ob alle Verteilnetzbetreiber diese Aufgabe vorübergehend übernehmen können und wollen“, bis der Smart-Meter-Rollout flächendeckend realisiert ist, heißt es. „Mit geringerem Aufwand könnte die Vermarktung und die Bilanzierung der Flexibilität aus dezentralen Verbrauchseinrichtungen auch zentral durch die Übertragungsnetzbetreiber erfolgen. Hierfür müssten jedoch zunächst die notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
Darüber hinaus sehen Projektpartner ihrem Ansatz Potenzial für netzdienliches Laden und der Bereitstellung von Regelreserve durch Elektrofahrzeuge.
„Durch das intelligente Laden konnten die Stromkosten für das Laden von Elektrofahrzeugen um 62 Prozent gesenkt werden“, teilt Transnet BW mit. „Rechnet man die Ergebnisse unseres Pilotprojekts auf das Jahr 2035 hoch, könnten in Deutschland durch intelligentes Laden von Elektrofahrzeugen rund 2 Milliarden Euro eingespart und rund 1 Million Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermieden werden“, berichtet Rainer Pflaum, Mitglied der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers. Audi-Projektleiter Alexander Kupfer gibt sich überzeugt, „dass diese Möglichkeit die Entscheidung für ein Elektroauto beschleunigen kann“.
Anbindung an Audi
Technische Voraussetzung war die Anbindung des Netzbetreibers an das „Audi-Back-End“, das Daten von Fahrzeugen erfasst. „Über das Back-End konnten wir in dem Projekt auf den Ladevorgang einwirken“, erklärt Ludwig Sibbel, Experte bei IE2S, ein gemeinsames Unternehmen von Transnet BW und der Porschetochter MHP.
Die Flexibilität innerhalb eines Ladevorgangs ermögliche es, die im Standardlastprofil vorgesehene Leistung zu verschieben, um somit weitere Erlöse innerhalb des Großhandelsmarktes zu erzielen. Die Bilanzierung der dabei verschobenen Energiemengen könne direkt durch den Flexibilitätsvermarkter – in dem Fall Transnet BW – im betroffenen Differenzbilanzkreis erfolgen, beschreibt der Experte. Das Bilanzierungskonzept sei mit dem örtlichen Netzbetreiber umgesetzt worden.
Die Projektpartner wollen das intelligente Laden ohne Smart Meter noch weiter entwickeln. „Möglich wäre eine dynamische Steuerung des Lastprofils nahezu in Echtzeit“, so Sibbel. Für E-Autofahrer sei ein “Interface“ entwickelt worden, das künftig weitere Einblicke in den Ladevorgang und individuelle Einstellungen ermögliche. Die jetzt erprobte direkte Ansteuerung von Elektrofahrzeugen wäre auch „schnell skalierbar“, sagt er im Hinblick auf die Übertragbarkeit in die Praxis.
Neue Aufgabe für Übertragungsnetzbetreiber?
Der Ansatz könnte eine entscheidende Rolle bei Bilanzierung und Bewirtschaftung dezentraler Flexibilitäten in Differenzbilanzkreisen ausfüllen, so die Projektpartner. Fraglich sei allerdings, „ob alle Verteilnetzbetreiber diese Aufgabe vorübergehend übernehmen können und wollen“, bis der Smart-Meter-Rollout flächendeckend realisiert ist, heißt es. „Mit geringerem Aufwand könnte die Vermarktung und die Bilanzierung der Flexibilität aus dezentralen Verbrauchseinrichtungen auch zentral durch die Übertragungsnetzbetreiber erfolgen. Hierfür müssten jedoch zunächst die notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
Darüber hinaus sehen Projektpartner ihrem Ansatz Potenzial für netzdienliches Laden und der Bereitstellung von Regelreserve durch Elektrofahrzeuge.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 24.03.2025, 17:21 Uhr
Montag, 24.03.2025, 17:21 Uhr
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