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POLITIK:
Impulspapier fordert klare Regeln für Stärkung von PPA
Abnahmeverträge mit Ökostrom-Produzenten (PPA) halten Dena und Partner für zentral bei der Dekarbonisierung der Industrie. Sie sollen beim marktgerechten Ausbau der Erneuerbaren helfen.
Ein Impulspapier der Plattform „Marktoffensive Erneuerbare Energien“ rückt die Bedeutung von Direktabnahmeverträgen zwischen
Grünstrom-Produzenten und Industrie in den Mittelpunkt. Zur Unterstützung der Power Purchase Agreements (PPA) sei laut Papier,
das in Kooperation von Deutscher Energie-Agentur (Dena) und Deutscher Industrie- und Handelskammer (DIHK) entstanden ist,
konsequentes Handeln der neuen Bundesregierung erforderlich.
Dena, DIHK und die 50 beteiligten Unternehmen verweisen darauf, dass PPA bis 2030 „unter den richtigen Rahmenbedingungen“ bis zu 25 Prozent des Strombedarfs decken könnten. Die Politik müsse dieser Bedeutung durch eine gezielte Steuerung gerecht werden. Schließlich benötigten Unternehmen PPA für das Absichern ihrer Stromkosten, während die Energieproduzenten mit der langfristigen Vergütung den weiteren Erneuerbaren-Ausbau planen könnten.
Die staatliche Förderung von Erneuerbaren-Anlagen wird aufgrund sinkender Gestehungskosten beim Ökostrom allmählich abnehmen. Das macht einen marktlichen Ausbau der grünen Energien erforderlich. Power Puchase Agreements müssten nach Ansicht der Marktoffensive eine Säule im künftigen Marktdesign werden. Die Refinanzierung über den Markt sei dabei zu stärken.
Neun Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung
Die erste von neun Handlungsempfehlungen des Impulspapiers zielt darauf ab, „intelligente Wechsel- und Kombinationsmöglichkeiten zwischen dem geförderten und dem ungeförderten Segment“ zu schaffen. Mittelständische Unternehmen zum Beispiel würden so in die Lage versetzt, in die übliche ein- bis dreijährige Strombeschaffung einzusteigen. Gleichzeitig würde Liquidität im Strommarkt erhalten bleiben.
Die zweite Empfehlung nimmt das Risiko für finanzierende Banken in den Blick, falls ein Abnehmer von PPA-Strom ausfällt. Mittelständische Erneuerbaren-Projektentwickler erhalten oft aus diesem Grund gar keine Kredite für ein PPA. Das Impulspapier empfiehlt daher, ein Konzept für eine staatliche Ausfallgarantie zu entwickeln. Dies könne die Kapitalkosten in der PPA-Projektfinanzierung und damit auch die Strompreise senken. Mehr Unternehmen erhielten so Zugang zum PPA-Markt.
Niedrigere Stromsteuer und Netzentgelte hat die Koalition in Berlin bereits verabredet. Die dritte Empfehlung des Impulspapiers hofft auf weitere Vergünstigungen in diesem Bereich. Wer als Unternehmen viel Ökoenergie über PPA bezieht, soll so eine Belohnung für die systemdienliche Integrationsleistung erhalten. Das Papier gibt allerdings zu bedenken, dass die Voraussetzungen für eine noch niedrigere Stromsteuer in Deutschland zunächst auf EU-Ebene zu schaffen seien.
Die vierte Empfehlung ist zunächst als Kritik an dem von der Bundesregierung versprochenen Industriestrompreis zu sehen. Die bloße Subventionierung von „grauem“ Strom belaste den Staatshaushalt und stelle eine Gefahr für den wachsenden PPA-Markt und den Klimaschutz dar. Folglich mahnt das Papier, staatliche Mittel besser in Investitionskostenzuschüsse für PPA mit Industrie- und Gewerbeunternehmen zu stecken. Steuerzulagen wie beim Inflation Reduction Act (IRA) in den USA hätten vorgemacht, wie Unternehmen schnell und unbürokratisch eine Entlastung erfahren können.
Weitere Empfehlungen des Impulspapiers sind
Das Impulspapier „Wie können PPAs in der neuen Legislatur gestärkt werden?“ der Plattform Marktoffensive Erneuerbare Energien steht im Webauftritt der Dena als PDF bereit.
Dena, DIHK und die 50 beteiligten Unternehmen verweisen darauf, dass PPA bis 2030 „unter den richtigen Rahmenbedingungen“ bis zu 25 Prozent des Strombedarfs decken könnten. Die Politik müsse dieser Bedeutung durch eine gezielte Steuerung gerecht werden. Schließlich benötigten Unternehmen PPA für das Absichern ihrer Stromkosten, während die Energieproduzenten mit der langfristigen Vergütung den weiteren Erneuerbaren-Ausbau planen könnten.
Die staatliche Förderung von Erneuerbaren-Anlagen wird aufgrund sinkender Gestehungskosten beim Ökostrom allmählich abnehmen. Das macht einen marktlichen Ausbau der grünen Energien erforderlich. Power Puchase Agreements müssten nach Ansicht der Marktoffensive eine Säule im künftigen Marktdesign werden. Die Refinanzierung über den Markt sei dabei zu stärken.
Neun Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung
Die erste von neun Handlungsempfehlungen des Impulspapiers zielt darauf ab, „intelligente Wechsel- und Kombinationsmöglichkeiten zwischen dem geförderten und dem ungeförderten Segment“ zu schaffen. Mittelständische Unternehmen zum Beispiel würden so in die Lage versetzt, in die übliche ein- bis dreijährige Strombeschaffung einzusteigen. Gleichzeitig würde Liquidität im Strommarkt erhalten bleiben.
Die zweite Empfehlung nimmt das Risiko für finanzierende Banken in den Blick, falls ein Abnehmer von PPA-Strom ausfällt. Mittelständische Erneuerbaren-Projektentwickler erhalten oft aus diesem Grund gar keine Kredite für ein PPA. Das Impulspapier empfiehlt daher, ein Konzept für eine staatliche Ausfallgarantie zu entwickeln. Dies könne die Kapitalkosten in der PPA-Projektfinanzierung und damit auch die Strompreise senken. Mehr Unternehmen erhielten so Zugang zum PPA-Markt.
Niedrigere Stromsteuer und Netzentgelte hat die Koalition in Berlin bereits verabredet. Die dritte Empfehlung des Impulspapiers hofft auf weitere Vergünstigungen in diesem Bereich. Wer als Unternehmen viel Ökoenergie über PPA bezieht, soll so eine Belohnung für die systemdienliche Integrationsleistung erhalten. Das Papier gibt allerdings zu bedenken, dass die Voraussetzungen für eine noch niedrigere Stromsteuer in Deutschland zunächst auf EU-Ebene zu schaffen seien.
Die vierte Empfehlung ist zunächst als Kritik an dem von der Bundesregierung versprochenen Industriestrompreis zu sehen. Die bloße Subventionierung von „grauem“ Strom belaste den Staatshaushalt und stelle eine Gefahr für den wachsenden PPA-Markt und den Klimaschutz dar. Folglich mahnt das Papier, staatliche Mittel besser in Investitionskostenzuschüsse für PPA mit Industrie- und Gewerbeunternehmen zu stecken. Steuerzulagen wie beim Inflation Reduction Act (IRA) in den USA hätten vorgemacht, wie Unternehmen schnell und unbürokratisch eine Entlastung erfahren können.
Weitere Empfehlungen des Impulspapiers sind
- das Beseitigen von Unsicherheiten in der Finanzberichterstattung,
- das Stärken von Herkunftsnachweisen in der Stromvermarktung,
- die Eigenversorgung abzusichern,
- Mehrpersonenmodelle und Pooling von kleineren Abnehmern zu ermöglichen und
- die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand beim Grünstrombezug zu stärken.
Das Impulspapier „Wie können PPAs in der neuen Legislatur gestärkt werden?“ der Plattform Marktoffensive Erneuerbare Energien steht im Webauftritt der Dena als PDF bereit.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 10.06.2025, 13:59 Uhr
Dienstag, 10.06.2025, 13:59 Uhr
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