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Enerige & Management > Klimaschutz - Grüne Energie für 168.000 Quadratmeter große Industriefläche
Zusammen für den Panattoni Park Hannover Zentrum (von links): Anja Ritschel (Landeshauptstadt Hannover), Aurelie Alemany (Enercity) und Fred-Markus Bohne (Panattoni). Quelle: Enercity
KLIMASCHUTZ:
Grüne Energie für 168.000 Quadratmeter große Industriefläche
Im Norden Hannovers baut Enercity ein nachhaltiges Energieversorgungsnetz für den US-amerikanischen Immobilienentwickler Panattoni.
 
Auf einem 24 Fußballfelder großen Industriegelände am Mittellandkanal soll mit dem „Panattoni Campus Hannover Zentrum“ eines der größten innerstädtischen Entwicklungsprojekte in Norddeutschland entstehen. Dies versichern der Hannoveraner Energiedienstleister Enercity und der US-amerikanische Projektentwickler für Industrie- und Logistikimmobilien Panattoni mit Hauptsitz in Irvine (Kalifornien) in einer gemeinsamen Mitteilung. 

Neben der elektrotechnischen Erschließung soll sich Enercity auch um den Anschluss an das Fernwärme- und das Wasserstoffnetz kümmern. Das Wärmenetz soll, wie die Partner verkünden, über mehrere Übergabestationen verfügen und über eine Gesamtanschlussleistung von etwa 3 MW verfügen. So sollen alle Immobilien auf dem Industriegelände mit Wärme versorgt werden können.

Darüber hinaus sind auf den Dachflächen von sechs Logistik- und Gewerbehallen Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 9 MW geplant. Der erzeugte Sonnenstrom soll rein rechnerisch dazu ausreichen, den Strombedarf von über 4.000 Zwei-Personen-Haushalten im Stadtgebiet Hannover zu decken.

Die Hallendächer bieten eine Dachfläche von etwa 80.000 Quadratmetern, die von dem Energieunternehmen gepachtet und mit Photovoltaikmodulen ausgerüstet werden können. Den produzierten Sonnenstrom will Enercity auf Wunsch direkt vor Ort und an externe Abnehmer vermarkten.

„Enercity und Panattoni zeigen, dass die Kooperation von verschiedenen Fachexpertisen sehr gute Ergebnisse hervorbringen“, zeigt sich Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdozentin Hannovers, überzeugt. „Für unser Ziel einer Klimaneutralität bis 2035 braucht es wesentlich auch das Engagement der Wirtschaft. Insofern freut es mich, dass hier ein Brownfield-Projekt mit den Themen Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zusammengebracht wird.“
 
Das Areal, auf dem der Panattoni Park Hannover Zentrum entsteht
Quelle: Enercity

Auf den Außenflächen sollen des Weiteren etwa 940 Pkw-Stellplätze entstehen, von denen Enercity rund 100 mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ausstatten will. Das Projekt ist auch für zukünftige Bedarfe ausgelegt: So will Enercity die Flächen bereits für Erweiterungen der Ladepunkte vorrüsten. 

Das neu installierte Stromnetz auf dem Areal soll, wie es weiter heißt, auch von Enercity betrieben werden. Der Kunde spare damit die Investitionskosten und profitiere von einer „maßgeschneiderten Lösung für die Stromversorgung“. 
 

Der Panattoni Park Hannover Zentrum

Der neue Gewerbepark des Projektentwicklers Panattoni soll nach eigenen Angaben eine „optimale Zentralität und Logistikinfrastruktur“ und eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz haben. Auf einem Areal von 167.680 Quadratmeter sollen drei Logistikhallen entstehen, die verteilt auf 13 Einheiten insgesamt über 70.280 Quadratmeter Gesamtgebäudefläche verfügen. Die Inbetriebnahme der ersten Halle für den Ankermieter Nexans, einen Hersteller von Kabelsystemen, ist bereits im Juli dieses Jahres erfolgt. Die restlichen Hallen werden schrittweise bis Anfang/Mitte 2026 in Betrieb gehen.

Verschiedene Green-Building-Maßnahmen sollen umgesetzt werden, wie eine erhöhte Wärmedämmung, Photovoltaikanlagen, Begrünung der Rad- und Raucherunterstände sowie der Sprinklerzentrale, Smart-Metering, stromsparende LED-Beleuchtung und Systembauweise. Des Weiteren ist eine Nutzung des Niederschlagwassers zur Bewässerung der Außenanlagen und zur Toilettenspülung vorgesehen. Zudem gibt es durch die Anbindung an das Fernwärmenetz eine fossilfreie Heiztechnik. 

Der Panattoni Campus Hannover Zentrum ist nicht der erste Industriepark, den der US-amerikanische Projektentwickler in Deutschland realisiert beziehungsweise realisiert hat. Weitere Standorte gibt es etwa in Berlin Süd und Ost, in Voerde, Friedewald, Mittelfranken und Ennshafen.
 

Davina Spohn
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Mittwoch, 21.08.2024, 09:14 Uhr

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