
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
WÄRMENETZ:
Grenzüberschreitende Wärmewende
Die Stadt Görlitz und das benachbarte Zgorzelec wollen gemeinsam bis 2030 ihre Fernwärme dekarbonisieren. Die Chancen stehen gut.
Das sächsische Görlitz und das polnische Zgorzelec gehen mit dem Projekt „UNITED HEAT“ neue Wege in der Energieversorgung.
Die Stadtwerke Görlitz (SWG), die mehrheitlich zum französischen Veolia-Konzern gehören, und der polnische Fernwärmeversorger
SEC Zgorzelec, Teil des deutschen Eon-Konzerns, arbeiten bei der Dekarbonisierung ihres Wärmenetzes zusammen. Es gibt nun
erste Erfolge, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf seiner Internetseite mit.
Die Umsetzung mit dem Bau erster Leitungen sowie eines Biomasseheizwerks in Zgorzelec hat vor wenigen Monaten begonnen. Anfang des Jahres erwarben die Stadtwerke ein 37 Hektar großes Areal im Görlitzer Norden, um zukünftig eine Solarthermieanlage inklusive eines Erdbeckenspeichers zu errichten.
Die Erweiterung von Klärgasspeichern in Görlitz ist ebenso in Vorbereitung. Eine deutsch-polnische Arbeitsgruppe, bestehend aus Experten von SWG, SEC sowie von Veolia und Eon, steuert das Vorhaben und koordiniert technische sowie wirtschaftliche Herausforderungen, heißt es weiter.
50.000 Tonnen CO2 müssen eingespart werden
In Görlitz existieren derzeit vier separate Fernwärmegebiete, die ihre Energie hauptsächlich aus Erdgas beziehen. Im benachbarten Zgorzelec gibt es ein einzelnes Fernwärmenetz, das mittels Verbrennung von Braunkohle betrieben wird, wobei Erdgas als ergänzende Energiequelle dient.
Die Wärmeerzeugung verursacht einen jährlichen Ausstoß von 50.000 Tonnen CO2. Das erklärte Ziel ist es, diese Emissionen bis zum Jahr 2030 vollständig herunterzufahren und somit eine CO2-neutrale Fernwärmeversorgung in beiden Städten zu erreichen. Das Konzept sieht vor, dass alle fünf Fernwärmegebiete miteinander verbunden werden.
Ziel ist es, bis 2030 die Fernwärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Hierfür wird die bestehende Fernwärmeinfrastruktur erweitert und ein 12 Kilometer langes Leitungsnetz geschaffen, um die aktuell getrennten Fernwärmegebiete miteinander zu verbinden. Dies ermöglicht eine Wärmeerzeugung aus unterschiedlichen Quellen.
Ein Drittel des Wärmebedarfs soll künftig durch Wärmepumpen gedeckt werden, die Wärme aus dem Berzdorfer See und einer Kläranlage nutzen. Weitere 17 Prozent stammen aus Solarthermie mit saisonalen Speichern. Biomasse spielt mit einem Anteil von 48 Prozent eine wichtige Rolle, wobei dieser in Görlitz unter 25 Prozent bleibt, während er in Zgorzelec höher ist, da dort höhere Vorlauftemperaturen benötigt werden. Die restlichen 2 Prozent werden durch Abwärme und Power-to-Heat-Technologien bereitgestellt.
2020 haben die Bürgermeister beider Städte eine Absichtserklärung für das Projekt „UNITED HEAT - Klimaneutrale Fernwärme für die Europastadt“ unterschrieben. Seitdem treiben die Stadtwerke Görlitz gemeinsam mit SEC Zgorzelec die Planung voran. „Konsequent setzen wir die Bestimmungen des Vertrags um, damit Bürgerinnen und Bürger unserer Städte schon bald ihre Häuser mit der klimaneutral erzeugten Fernwärme beheizen können“, wird Rafal Gronicz, Bürgermeister von Zgorzelec, zitiert.
Zur Realisierung des Projekts haben Stadtwerke und SEC umfangreiche Fördermittel von EU und Bund eingeworben, unter anderem aus dem Programm Connecting Europe Facility (CEF). „Die finanzielle Unterstützung von EU und Bund ist unerlässlich, um in unserer Region eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu realisieren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Preise zu gewährleisten“, erklärte Matthias Block, der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Görlitz AG.
Die Umsetzung mit dem Bau erster Leitungen sowie eines Biomasseheizwerks in Zgorzelec hat vor wenigen Monaten begonnen. Anfang des Jahres erwarben die Stadtwerke ein 37 Hektar großes Areal im Görlitzer Norden, um zukünftig eine Solarthermieanlage inklusive eines Erdbeckenspeichers zu errichten.
Die Erweiterung von Klärgasspeichern in Görlitz ist ebenso in Vorbereitung. Eine deutsch-polnische Arbeitsgruppe, bestehend aus Experten von SWG, SEC sowie von Veolia und Eon, steuert das Vorhaben und koordiniert technische sowie wirtschaftliche Herausforderungen, heißt es weiter.
50.000 Tonnen CO2 müssen eingespart werden
In Görlitz existieren derzeit vier separate Fernwärmegebiete, die ihre Energie hauptsächlich aus Erdgas beziehen. Im benachbarten Zgorzelec gibt es ein einzelnes Fernwärmenetz, das mittels Verbrennung von Braunkohle betrieben wird, wobei Erdgas als ergänzende Energiequelle dient.
Die Wärmeerzeugung verursacht einen jährlichen Ausstoß von 50.000 Tonnen CO2. Das erklärte Ziel ist es, diese Emissionen bis zum Jahr 2030 vollständig herunterzufahren und somit eine CO2-neutrale Fernwärmeversorgung in beiden Städten zu erreichen. Das Konzept sieht vor, dass alle fünf Fernwärmegebiete miteinander verbunden werden.
Ziel ist es, bis 2030 die Fernwärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Hierfür wird die bestehende Fernwärmeinfrastruktur erweitert und ein 12 Kilometer langes Leitungsnetz geschaffen, um die aktuell getrennten Fernwärmegebiete miteinander zu verbinden. Dies ermöglicht eine Wärmeerzeugung aus unterschiedlichen Quellen.
Ein Drittel des Wärmebedarfs soll künftig durch Wärmepumpen gedeckt werden, die Wärme aus dem Berzdorfer See und einer Kläranlage nutzen. Weitere 17 Prozent stammen aus Solarthermie mit saisonalen Speichern. Biomasse spielt mit einem Anteil von 48 Prozent eine wichtige Rolle, wobei dieser in Görlitz unter 25 Prozent bleibt, während er in Zgorzelec höher ist, da dort höhere Vorlauftemperaturen benötigt werden. Die restlichen 2 Prozent werden durch Abwärme und Power-to-Heat-Technologien bereitgestellt.
2020 haben die Bürgermeister beider Städte eine Absichtserklärung für das Projekt „UNITED HEAT - Klimaneutrale Fernwärme für die Europastadt“ unterschrieben. Seitdem treiben die Stadtwerke Görlitz gemeinsam mit SEC Zgorzelec die Planung voran. „Konsequent setzen wir die Bestimmungen des Vertrags um, damit Bürgerinnen und Bürger unserer Städte schon bald ihre Häuser mit der klimaneutral erzeugten Fernwärme beheizen können“, wird Rafal Gronicz, Bürgermeister von Zgorzelec, zitiert.
Zur Realisierung des Projekts haben Stadtwerke und SEC umfangreiche Fördermittel von EU und Bund eingeworben, unter anderem aus dem Programm Connecting Europe Facility (CEF). „Die finanzielle Unterstützung von EU und Bund ist unerlässlich, um in unserer Region eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu realisieren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Preise zu gewährleisten“, erklärte Matthias Block, der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Görlitz AG.

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Freitag, 09.05.2025, 15:27 Uhr
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