
Quelle: E&M / Heidi Roider
THE SMARTER E:
Flexibilität als Schlüsselthema
Trotz europaweit hohen Erneuerbaren-Zubauzahlen sind Veranstalter und Aussteller mit mahnenden Worten an die Politik in die Messe „The smarter E“ in München gestartet.
Im Fokus der diesjährigen Fachmesse The smarter E in München stehen Batteriespeicher, PV-Hybridanlagen, bidirektionales Laden und Lastmanagementsysteme. Die Branche positioniert
sich mit Anwendungen für eine 24/7-Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Erzeugung. Die Initiatoren betonen, dass es bislang
weniger an der Technik als an der politischen Umsetzung hapert. Die Kostenstruktur spricht aus Branchensicht ebenfalls für
Photovoltaik und Speicherlösungen.
Die „Erzeugung in konventionellen Kraftwerken ist erheblich teurer“, sagte Markus Elsässer, Geschäftsführer des Messeveranstalters Solar Promotion, bei der Eröffnungs-Pressekonferenz am 7. Mai in München. Gerade Photovoltaikstrom sei mittlerweile konkurrenzlos billig geworden. Allerdings brauche es auch ein Energiesystem, dass dieser „neuen Normalität gerecht“ werde.
Nach Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE lagen im vergangenen Jahr die Gestehungskosten pro kWh für PV-Großanlagen in Deutschland bei etwa 4 bis 7 Ct/kWh, für große Anlagen mit Batteriespeichern zwischen 6 und 11 Ct/kWh. Die Gestehungskosten einer kWh bei Kohle- und Gaskarftwerken hätten hingegen bei rund 15 bis knapp 33 Ct/kWh gelegen.
Deutschland habe mit etwa 60 Prozent erneuerbare Energien im Strommix einen neuen Höchststand erreicht, europaweit lag der Anteil im vergangenen Jahr bei 47 Prozent. Die erneuerbaren Energien, vor allem die Solarenergie, wachse weltweit stark. Auch die Fachmesse zeige dies eindrucksvoll, so Elsässer. In diesem Jahr sind alle 19 Hallen mit 2.737 Aussteller aus 57 Ländern belegt. In den nächsten Tagen werden mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Aussteller aus 57 Ländern in München
Mit einem Anteil von über einem Drittel an der globalen Stromerzeugung und „einer Verdopplung der weltweiten Solarstromproduktion auf mehr als 2.000 Terrawattstunden innerhalb von nur drei Jahren ist ein entscheidender Wendepunkt erreicht“, so Elsässer. Diese positiven Zubauzahlen könnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es „noch viel zu tun gebe“. Diese Dynamik erfordere jetzt die konsequente Weiterentwicklung des Energiesystems.
Weltweit steige der Druck, das bestehende Energiesystem „neu zu denken“ – hin zu flexibler, intelligenter und vernetzter. „Um unser Energiesystem zukunftssicher zu machen, brauchen wir stärkere Netze, intelligentere Flexibilität und eine vollständige Elektrifizierung von Industrie, Verkehr und Wärme“, sagte Walburga Hemetsberger, CEO des europäischen Branchenverbands Solar Power Europe. Batteriespeicher seien in einem solchen Energiesystem nicht mehr nur eine Option, sondern unerlässlich, um Abschaltungen und negative Preise zu vermeiden. Daher setzt die diesjährige Smarter E verstärkt auf die Themen bidirektionales Laden und intelligentes Lastmanagement.
Bei der Elektrifizierung werden wir „weltweit in den nächsten Jahren nicht mehr nur ein schnelles, sondern ein exponentielles Wachstum sehen“, sagte Keynote-Sprecher Herbert Diess, der frühere Volkswagenchef und jetzige Verwaltungsratsvorsitzende von The Mobility House. Dieser Wachstumstrend habe bereits zu einem massiven Preisverfall, nicht nur bei Solaranlagen, sondern in den vergangenen Jahren vor allem bei Speichersystemen geführt.
Doppelte Netzentgelte verhindern in Deutschland Geschäftsmodelle
Laut Diess seien die günstigsten Speicher in einem Energiesystem die Autobatterien. Aber gerade hierzulande würden Geschäftsmodelle massiv erschwert durch die bestehenden Netzentgelte. Seine Forderungen an die neue Bundesregierung: „Die Strompreise müssen günstiger werden“. Zudem müssten sich die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen ändern, damit Fahrzeugbatterien konsequent durch bidirektionales Laden als dezentrale Speicher genutzt werden können.
Auch in Richtung der Europäischen Union wurde ein „mehr“ an strategischem Denken und Handeln angemahnt. Michael Villa, Executive Director bei Smart Energy Europe, sagte bei der Eröffnungs-Pressekonferenz: „Erschwingliche Energie, industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Energiesicherheit sind in der heutigen geopolitischen Lage oberste Priorität für die EU.“ Nachfrageseitige Flexibilitäten seien dafür unabdingbar – doch dieser Sektor sehe sich in den Mitgliedstaaten weiterhin erheblichen Hürden gegenüber. Villa: „Es ist dringend notwendig, diesen digital gesteuerten Geschäftsmodellen zu ermöglichen, innerhalb eines marktbasierten Rahmens zu agieren und zu skalieren.“
Die Botschaft der Branche: Sie ist vorbereitet − jetzt braucht es politische Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen für ein integriertes, flexibles Energiesystem zu schaffen.
Die Smarter E vereint vier Fachmessen – Intersolar, EES Europe, Power2Drive und EM-Power-Europe, und findet vom 7. bis 9. Mai in München statt.
Die „Erzeugung in konventionellen Kraftwerken ist erheblich teurer“, sagte Markus Elsässer, Geschäftsführer des Messeveranstalters Solar Promotion, bei der Eröffnungs-Pressekonferenz am 7. Mai in München. Gerade Photovoltaikstrom sei mittlerweile konkurrenzlos billig geworden. Allerdings brauche es auch ein Energiesystem, dass dieser „neuen Normalität gerecht“ werde.
Nach Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE lagen im vergangenen Jahr die Gestehungskosten pro kWh für PV-Großanlagen in Deutschland bei etwa 4 bis 7 Ct/kWh, für große Anlagen mit Batteriespeichern zwischen 6 und 11 Ct/kWh. Die Gestehungskosten einer kWh bei Kohle- und Gaskarftwerken hätten hingegen bei rund 15 bis knapp 33 Ct/kWh gelegen.
Deutschland habe mit etwa 60 Prozent erneuerbare Energien im Strommix einen neuen Höchststand erreicht, europaweit lag der Anteil im vergangenen Jahr bei 47 Prozent. Die erneuerbaren Energien, vor allem die Solarenergie, wachse weltweit stark. Auch die Fachmesse zeige dies eindrucksvoll, so Elsässer. In diesem Jahr sind alle 19 Hallen mit 2.737 Aussteller aus 57 Ländern belegt. In den nächsten Tagen werden mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Aussteller aus 57 Ländern in München
Mit einem Anteil von über einem Drittel an der globalen Stromerzeugung und „einer Verdopplung der weltweiten Solarstromproduktion auf mehr als 2.000 Terrawattstunden innerhalb von nur drei Jahren ist ein entscheidender Wendepunkt erreicht“, so Elsässer. Diese positiven Zubauzahlen könnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es „noch viel zu tun gebe“. Diese Dynamik erfordere jetzt die konsequente Weiterentwicklung des Energiesystems.
Weltweit steige der Druck, das bestehende Energiesystem „neu zu denken“ – hin zu flexibler, intelligenter und vernetzter. „Um unser Energiesystem zukunftssicher zu machen, brauchen wir stärkere Netze, intelligentere Flexibilität und eine vollständige Elektrifizierung von Industrie, Verkehr und Wärme“, sagte Walburga Hemetsberger, CEO des europäischen Branchenverbands Solar Power Europe. Batteriespeicher seien in einem solchen Energiesystem nicht mehr nur eine Option, sondern unerlässlich, um Abschaltungen und negative Preise zu vermeiden. Daher setzt die diesjährige Smarter E verstärkt auf die Themen bidirektionales Laden und intelligentes Lastmanagement.
Bei der Elektrifizierung werden wir „weltweit in den nächsten Jahren nicht mehr nur ein schnelles, sondern ein exponentielles Wachstum sehen“, sagte Keynote-Sprecher Herbert Diess, der frühere Volkswagenchef und jetzige Verwaltungsratsvorsitzende von The Mobility House. Dieser Wachstumstrend habe bereits zu einem massiven Preisverfall, nicht nur bei Solaranlagen, sondern in den vergangenen Jahren vor allem bei Speichersystemen geführt.
Doppelte Netzentgelte verhindern in Deutschland Geschäftsmodelle
Laut Diess seien die günstigsten Speicher in einem Energiesystem die Autobatterien. Aber gerade hierzulande würden Geschäftsmodelle massiv erschwert durch die bestehenden Netzentgelte. Seine Forderungen an die neue Bundesregierung: „Die Strompreise müssen günstiger werden“. Zudem müssten sich die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen ändern, damit Fahrzeugbatterien konsequent durch bidirektionales Laden als dezentrale Speicher genutzt werden können.
Auch in Richtung der Europäischen Union wurde ein „mehr“ an strategischem Denken und Handeln angemahnt. Michael Villa, Executive Director bei Smart Energy Europe, sagte bei der Eröffnungs-Pressekonferenz: „Erschwingliche Energie, industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Energiesicherheit sind in der heutigen geopolitischen Lage oberste Priorität für die EU.“ Nachfrageseitige Flexibilitäten seien dafür unabdingbar – doch dieser Sektor sehe sich in den Mitgliedstaaten weiterhin erheblichen Hürden gegenüber. Villa: „Es ist dringend notwendig, diesen digital gesteuerten Geschäftsmodellen zu ermöglichen, innerhalb eines marktbasierten Rahmens zu agieren und zu skalieren.“
Die Botschaft der Branche: Sie ist vorbereitet − jetzt braucht es politische Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen für ein integriertes, flexibles Energiesystem zu schaffen.
Die Smarter E vereint vier Fachmessen – Intersolar, EES Europe, Power2Drive und EM-Power-Europe, und findet vom 7. bis 9. Mai in München statt.

© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 07.05.2025, 14:02 Uhr
Mittwoch, 07.05.2025, 14:02 Uhr
Mehr zum Thema