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Enerige & Management > Analyse - Firmen sparen sechsstellige Summen mit Solarstrom
Quelle: Fotolia / Minerva Studio
ANALYSE:
Firmen sparen sechsstellige Summen mit Solarstrom
Eon hat herausgefunden, dass Unternehmen durch eigene Solaranlagen und E-Fahrzeuge jährlich über 100.000 Euro Betriebskosten einsparen können.
 
Eine Analyse der Eon Energie Deutschland kommt zu dem Ergebnis, dass mittelständische Unternehmen mit eigener Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und elektrifizierter Fahrzeugflotte Betriebskosten von jährlich über 100.000 Euro einsparen können. Die Untersuchung basiert laut den Münchnern auf dem Energieverbrauch eines typischen Mittelständlers mit 200 Beschäftigten, mit Verwaltung, Produktion, Logistik und einem Fuhrpark von zehn Fahrzeugen.

Nach Angaben von Eon entstehen die größten Einsparungen durch den Ersatz des Bezugs von externem Strom und Kraftstoff. Der selbst erzeugte Solarstrom reduziere nicht nur die Stromrechnung, sondern versorge auch die E-Fahrzeuge des Unternehmens mit Energie. Unterstützt wird das System durch einen stationären Batteriespeicher, der überschüssige Energie zwischenspeichert und bei Bedarf bereitstellt.

Kombination aus Solarstrom und E-Fuhrpark

Die Analyse legt zugrunde, dass eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 250 kW auf dem Dach des Unternehmens installiert wird. Diese liefert laut Eon jährlich rund 250.000 kWh Strom. In Kombination mit einem Batteriespeicher mit 250 kWh Kapazität könnten so etwa 80 Prozent des Strombedarfs direkt aus eigener Erzeugung gedeckt werden.

Gleichzeitig geht Eon in seiner Analyse davon aus, dass das Unternehmen seine Fahrzeugflotte vollständig auf batterieelektrische Modelle umstellt. Die zehn Elektrofahrzeuge legen laut Modell jährlich insgesamt rund 200.000 Kilometer zurück. Würden diese mit Strom aus der Solaranlage geladen, könnten im Vergleich zu Diesel- oder Benzinantrieb rund 45.000 Euro an Kraftstoffkosten jährlich eingespart werden.

Weitere Einsparpotenziale ergeben sich laut der Analyse durch geringere Wartungs- und Reparaturkosten bei Elektrofahrzeugen sowie durch eine bessere CO2-Bilanz. Diese wirkt sich zunehmend auch in regulatorischen Vorteilen und einem verbesserten ESG-Rating aus – einer Bewertung der Unternehmensleistung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance.

Wann sich die Investitionen amortisieren

Ein zusätzlicher Effekt entsteht laut der Analysten durch die Reduzierung der Lastspitzen. Mithilfe eines intelligenten Energiemanagementsystems können Unternehmen Stromverbrauch, Einspeisung und Ladevorgänge so steuern, dass hohe Netzbezugsspitzen vermieden werden. Dies wirke sich positiv auf die Netzentgelte aus, die anteilig nach der höchsten bezogenen Leistung berechnet werden.

Laut Eon summieren sich alle Einzelaspekte – vom reduzierten Strombezug über den Wegfall fossiler Kraftstoffe bis hin zu geringeren Netzentgelten – auf eine jährliche Einsparung von über 100.000 Euro.

Eine PV-Anlage mit 250 kW installierter Leistung vermeidet jährlich rund 140 Tonnen CO2. Die vollständige Elektrifizierung des Fuhrparks bringt weitere 30 Tonnen CO2-Ersparnis. Insgesamt ergibt sich laut Analyse eine CO2-Reduktion von etwa 170 Tonnen pro Jahr.

Die Investitionen amortisieren sich laut Eon vergleichsweise schnell. Die PV-Anlage inklusive Speicher rechnet sich unter aktuellen Bedingungen in etwa sechs bis acht Jahren. Auch die Umstellung des Fuhrparks lohne sich durch niedrigere Betriebskosten und Förderungen wie die Innovationsprämie oder steuerliche Vorteile.

Eon empfiehlt Unternehmen, ihre Energieflüsse systematisch zu analysieren. Die modellhaft berechneten Einsparpotenziale könnten bei ähnlichen Voraussetzungen realisiert werden. Besonders geeignet seien Betriebe mit großer Dachfläche und hohem Energiebedarf.

Mit Blick auf die Energiewende im gewerblichen Bereich sieht Eon in Eigenversorgungskonzepten einen zentralen Hebel. Unternehmen könnten so nicht nur Kosten senken, sondern auch unabhängiger vom Strommarkt werden und ihr Nachhaltigkeitsprofil stärken.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Mittwoch, 11.06.2025, 13:00 Uhr

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