
Großwärmepumpe bei 2G Energy: (v.l.) Hans-Josef Vogel (LEE NRW), Christian Grotholt (2G Energy), Maximilian Feldes (LEE NRW), Ulrich Brinkmann (2G Energy). Quelle: Volker Stephan
WÄRME:
Export sichert 2G Energy Wachstum in unsicheren Zeiten
Wachstumsmarkt Großwärmepumpen: Binnen drei Jahren will der BHKW-Hersteller 2G Energy sein neues Geschäftsfeld mehr als verzehnfachen. Für die USA ist Erfindungsreichtum erforderlich.
Das Geschäft mit Großwärmepumpen bei 2G Energy nimmt Fahrt auf. Nach dem Kauf des niederländischen Produzenten NRGTEG im Herbst
2023 und dem Start der Fertigung am Stammsitz Heek (Nordrhein-Westfalen) im August 2024 stehen die Zeichen auf Expansion.
Das mittelständische Unternehmen aus dem Westmünsterland will binnen drei Jahren die Anzahl der Mitarbeitenden im neuen Geschäftsbereich mindestens verfünffachen. Aktuell sind gut 20 Mitarbeitende im Wärmepumpen-Bereich beschäftigt, angepeilt sind mehr als 100. Firmenneuzugang Ulrich Brinkmann verantwortet den Bereich, er wechselte im Februar 2024 vom Mitbewerber Johnson Controls zu 2G Energy.
Der Umsatz im neuen Sektor Großwärmepumpen soll sich bis 2027 mehr als verzehnfachen, so Christian Grotholt, CEO der 2G Energy AG, bei einer Betriebspräsentation am 7. November im Rahmen der bundesweiten Woche der Wärmepumpe. Das Heeker Unternehmen hat seinen Angaben zufolge im ersten Jahr Aufträge im Umfang von 4 Millionen Euro vorliegen, in drei Jahren sind bis zu 45 Millionen Euro angepeilt.
Produktion mit mehr Beschäftigten auf größerer Fläche hochfahren
Für den Hochlauf der Pumpenproduktion im Schatten der Autobahn 31 ist mehr Platz erforderlich. Die Expansion schlägt sich entsprechend auch im Gebäudepark von 2G Energy nieder. Das Unternehmen hat eine weitere Fläche im Gewerbepark gekauft und wird dort auf zusätzlichen 1.500 Quadratmetern Großwärmepumpen herstellen. Bislang setzt 2G Energy die Geräteblöcke zwischen den Blockheizkraftwerken zusammen, die seit 1995 das Stammgeschäft der Firma darstellen und den Umsatz mit (in Deutschland) etwa 680 Beschäftigten auf über 300 Millionen Euro gehievt haben.
Für Christian Grotholt ist die Erweiterung der Aktivitäten nur logisch. Kraft-Wärme-Kopplung und Großwärmepumpen zu verbinden sei das Zusammenführen von „technischen Gleichteilen und der Gleichheit der Kunden“. Damit meint er, dass die bisherigen KWK-Kunden wie Energieversorger und Stadtwerke sowie Contractoren ihr dezentrales Gesamtsystem mit baulich ähnlich zusammengesetzten Großwärmepumpen weiter dekarbonisieren könnten.
Das flexible System für Quartiere und industrielle Prozesse, das Pumpen im unteren MW-Bereich erfordert, funktioniert für den CEO besonders dann, wenn der KWK-Teil sich „weg vom grauen Dauerläufer“ hin zum „Lückenbüßer“ entwickle. Die Großwärmepumpe als „Kernprodukt“ übernimmt im Zusammenspiel mit Solaranlagen und Pufferspeicher im intelligenten System die Hauptarbeit.
2G Energy unterstreiche mit diesen Angeboten laut Christian Grotholt seine Position als „Komplettanbieter für dezentrale Energieversorgungskonzepte“, bestehend aus KWK-Anlage, Dampferzeuger, Hochtemperaturwärmetauscher, Absorptionskältemaschinen und Großwärmepumpe. Ein Beispiel dafür steht im niedersächsischen Papenburg, wo ein adrett verkleideter Containerkomplex die Versorgung von 600 Wohneinheiten übernimmt.
Mit der sukzessiven Ausweitung der Wärmepumpen-Produktion in Heek will 2G Energy zunehmend den Markt in Zentraleuropa in Angriff nehmen. Für das US-Geschäft erwartet Christian Grotholt nach dem Wahlgewinn Donald Trumps in diesem Sektor neue Herausforderungen, sollten umfassende Zölle auf ausländische Produkte wahr werden.
Idee eines Joint Ventures für den US-Markt
Wird der kommende Präsident vor allem US-Unternehmen – wie etwa Johnson Controls – schützen, müsse 2G Energy „mit einem US-Produkt“ in den Wettbewerb gehen. Das bedeute entweder den Kauf eines Unternehmens in der Neuen Welt oder der Einstieg in ein Joint Venture. Für die KWK-Lösungen ist Christian Grotholt vorsichtig optimistisch, dies sei in den USA ein Nischenmarkt und könnte mit etwas Glück von Zöllen verschont bleiben.
Angesichts der aktuell unklaren politischen Lage in Deutschland hat 2G Energys Chef eine klare Erwartung. Unabhängig von der Zusammensetzung der neuen Regierung müsse Berlin an den Klimaschutzzielen festhalten. Dies sei der „Garant für nachhaltige Arbeitsplätze“, die alle Unternehmen anbieten, die für die Energiewende arbeiten.
Die Branche warte auf deutliche Signale durch Bürokratieabbau und die Verlängerung des KWK-Gesetzes über 2026 hinaus, so der CEO. Es gehe um Planungssicherheit für die Unternehmen. Dass diese aktuell ihre Investitionen zurückhalten, spürt auch 2G Energy. Nur acht Prozent der Aufträge im Oktober seien von Firmen aus Deutschland eingegangen, der große Rest ist das bedeutende Auslandsgeschäft.
Die Stärkung des regionalen Marktes über die kommunale Wärmeplanung und dezentrale Lösungen fordert auch der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW). Der Vorsitzende Hans-Josef Vogel erinnerte in Heek daran, dass auch Industrie- und Gewerbetriebe den Umbau zur klimaneutralen Wärmeversorgung schaffen müssten.
Das mittelständische Unternehmen aus dem Westmünsterland will binnen drei Jahren die Anzahl der Mitarbeitenden im neuen Geschäftsbereich mindestens verfünffachen. Aktuell sind gut 20 Mitarbeitende im Wärmepumpen-Bereich beschäftigt, angepeilt sind mehr als 100. Firmenneuzugang Ulrich Brinkmann verantwortet den Bereich, er wechselte im Februar 2024 vom Mitbewerber Johnson Controls zu 2G Energy.
Der Umsatz im neuen Sektor Großwärmepumpen soll sich bis 2027 mehr als verzehnfachen, so Christian Grotholt, CEO der 2G Energy AG, bei einer Betriebspräsentation am 7. November im Rahmen der bundesweiten Woche der Wärmepumpe. Das Heeker Unternehmen hat seinen Angaben zufolge im ersten Jahr Aufträge im Umfang von 4 Millionen Euro vorliegen, in drei Jahren sind bis zu 45 Millionen Euro angepeilt.
Produktion mit mehr Beschäftigten auf größerer Fläche hochfahren
Für den Hochlauf der Pumpenproduktion im Schatten der Autobahn 31 ist mehr Platz erforderlich. Die Expansion schlägt sich entsprechend auch im Gebäudepark von 2G Energy nieder. Das Unternehmen hat eine weitere Fläche im Gewerbepark gekauft und wird dort auf zusätzlichen 1.500 Quadratmetern Großwärmepumpen herstellen. Bislang setzt 2G Energy die Geräteblöcke zwischen den Blockheizkraftwerken zusammen, die seit 1995 das Stammgeschäft der Firma darstellen und den Umsatz mit (in Deutschland) etwa 680 Beschäftigten auf über 300 Millionen Euro gehievt haben.
Für Christian Grotholt ist die Erweiterung der Aktivitäten nur logisch. Kraft-Wärme-Kopplung und Großwärmepumpen zu verbinden sei das Zusammenführen von „technischen Gleichteilen und der Gleichheit der Kunden“. Damit meint er, dass die bisherigen KWK-Kunden wie Energieversorger und Stadtwerke sowie Contractoren ihr dezentrales Gesamtsystem mit baulich ähnlich zusammengesetzten Großwärmepumpen weiter dekarbonisieren könnten.
Das flexible System für Quartiere und industrielle Prozesse, das Pumpen im unteren MW-Bereich erfordert, funktioniert für den CEO besonders dann, wenn der KWK-Teil sich „weg vom grauen Dauerläufer“ hin zum „Lückenbüßer“ entwickle. Die Großwärmepumpe als „Kernprodukt“ übernimmt im Zusammenspiel mit Solaranlagen und Pufferspeicher im intelligenten System die Hauptarbeit.
2G Energy unterstreiche mit diesen Angeboten laut Christian Grotholt seine Position als „Komplettanbieter für dezentrale Energieversorgungskonzepte“, bestehend aus KWK-Anlage, Dampferzeuger, Hochtemperaturwärmetauscher, Absorptionskältemaschinen und Großwärmepumpe. Ein Beispiel dafür steht im niedersächsischen Papenburg, wo ein adrett verkleideter Containerkomplex die Versorgung von 600 Wohneinheiten übernimmt.
Mit der sukzessiven Ausweitung der Wärmepumpen-Produktion in Heek will 2G Energy zunehmend den Markt in Zentraleuropa in Angriff nehmen. Für das US-Geschäft erwartet Christian Grotholt nach dem Wahlgewinn Donald Trumps in diesem Sektor neue Herausforderungen, sollten umfassende Zölle auf ausländische Produkte wahr werden.
Idee eines Joint Ventures für den US-Markt
Wird der kommende Präsident vor allem US-Unternehmen – wie etwa Johnson Controls – schützen, müsse 2G Energy „mit einem US-Produkt“ in den Wettbewerb gehen. Das bedeute entweder den Kauf eines Unternehmens in der Neuen Welt oder der Einstieg in ein Joint Venture. Für die KWK-Lösungen ist Christian Grotholt vorsichtig optimistisch, dies sei in den USA ein Nischenmarkt und könnte mit etwas Glück von Zöllen verschont bleiben.
Angesichts der aktuell unklaren politischen Lage in Deutschland hat 2G Energys Chef eine klare Erwartung. Unabhängig von der Zusammensetzung der neuen Regierung müsse Berlin an den Klimaschutzzielen festhalten. Dies sei der „Garant für nachhaltige Arbeitsplätze“, die alle Unternehmen anbieten, die für die Energiewende arbeiten.
Die Branche warte auf deutliche Signale durch Bürokratieabbau und die Verlängerung des KWK-Gesetzes über 2026 hinaus, so der CEO. Es gehe um Planungssicherheit für die Unternehmen. Dass diese aktuell ihre Investitionen zurückhalten, spürt auch 2G Energy. Nur acht Prozent der Aufträge im Oktober seien von Firmen aus Deutschland eingegangen, der große Rest ist das bedeutende Auslandsgeschäft.
Die Stärkung des regionalen Marktes über die kommunale Wärmeplanung und dezentrale Lösungen fordert auch der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW). Der Vorsitzende Hans-Josef Vogel erinnerte in Heek daran, dass auch Industrie- und Gewerbetriebe den Umbau zur klimaneutralen Wärmeversorgung schaffen müssten.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 08.11.2024, 10:42 Uhr
Freitag, 08.11.2024, 10:42 Uhr
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