
Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG. Quelle: E&M / Volker Stephan
BILANZ:
Einmaleffekte lassen Mainovas Gewinn in die Höhe schnellen
Gutes Ergebnis ohne Aussicht auf kurzfristige Wiederholung: Die Mainova AG hat 2024 durch Einzelerlöse den bereinigten Gewinn um fast die Hälfte auf 216,4 Millionen Euro gesteigert.
Unzufrieden mit dem Kerngeschäft, glücklich über den Beitrag aus Beteiligungen und Verkäufen: Die Mainova AG hat ein herausforderndes
Jahr 2024 unter dem Strich hervorragend zu Ende gebracht. 216,4 Millionen Euro lautet die Bilanz. Das ist ein Plus von 68,2
Millionen Euro (46 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Umsatz betrug rund 4,5 Milliarden Euro.
Der Vorstandsvorsitzende des mehrheitlich kommunalen Energieunternehmens, Michael Maxelon, erklärte den Gewinnsprung auch mit dem guten Ertrag aus diversen Beteiligungen. Bei der Bilanzpressekonferenz am 29. April verwies er etwa auf die Thüga, die selbst rund ein Viertel an den Frankfurtern hält. Beteiligungen spülten insgesamt 117,8 Millionen Euro in die Kasse. Dies sind 47 Millionen Euro mehr als 2023.
Nicht zuletzt machte sich der Verkauf der Anteilsmehrheit (50,1 Prozent) an der Rechenzentrumstochter „Mainova WebHouse GmbH“ bezahlt. Auch das – nicht näher bezifferte – Geld der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Black Rock trug dazu bei, im Bereich „Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung“ nach einem Minus von 30 Millionen Euro nun bei Einnahmen von 53,1 Millionen Euro gelandet zu sein.
Sinkende Preise verhageln das Kerngeschäft
Michael Maxelon ließ keinen Zweifel daran, dass es sich bei der 2024er-Bilanz um ein einmaliges Ergebnis handelt. Die „Vielzahl positiver Einmaleffekte“ lasse sich vorerst nicht wiederholen. 2025 werde das bereinigte Ergebnis zwar ebenfalls gut ausfallen, aber nicht annähernd den aktuellen Wert erreichen. Zu Erwartungen an die neue Bundesregierung wollte er keine Stellung beziehen.
Die Kerngeschäfte mit Strom und Gas ließen 2024 arg zu wünschen übrig. Oder mit den Worten Maxelons: „Rückläufige Preise auf den Märkten sind schlecht, wenn wir zuvor Energie teuer einkaufen mussten.“ Laut dem Vorstandschef war vor allem der Bereich Erzeugung und Fernwärme „nicht zufriedenstellend“, 4,6 Millionen Euro blieben hier übrig, 44,2 Millionen Euro weniger als 2023. Für 2025 müssten sich die Fernwärmekunden nach zwei Jahren der Preissenkungen wieder auf höhere Tarife einstellen, so Maxelon.
Fallende Preise und ausbleibende Zahlungen aufgrund von Insolvenzen verpassten auch dem Stromvertrieb einen Dämpfer. Hier standen 30,9 Millionen und ein Minus von 8,4 Millionen Euro zu Buche. Beim Gas hatte die Mainova 2023 nur 2 Millionen Euro verdient. In 2024 gab es einen leichten Anstieg auf 5,8 Millionen Euro. Dass es nicht mehr war, lag nach Darstellung der Hessen an der Witterung und wiederum starken Preisrückgängen. Das Netzgeschäft immerhin gestaltete sich positiv.
Rückgänge verkraften musste der Konzern ferner im Bereich „Erneuerbare Energien/Energiedienstleistungen“, niedrigere Strompreise drückten die Bilanz des Biomassekraftwerks Fechenheim und der Windkraftanlagen. Hier rutschte das Ergebnis ins Minus (3 Millionen Euro), das sind noch einmal 11,8 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.
Bis Ende 2029 sind 2,5 Milliarden Euro für Investitionen geplant
Die Bilanz für 2024 bestärkt die Frankfurter in ihrem Energiewende-Kurs. Die realen Investitionen stiegen auf 510,9 Millionen Euro an (plus 23,1 Millionen Euro). Bis Ende 2029 will die Mainova weitere 2,5 Milliarden Euro in die Hand nehmen, also jährlich etwa so viel wie im vergangenen Jahr. 2025 allerdings überspringen die Hessen sogar die Grenze von 600 Millionen Euro.
Über die fünf Jahre gesehen sind 700 Millionen Euro für den Kohle-Ersatz zum Beispiel bei der Fernwärme-Erzeugung vorgesehen. 800 Millionen Euro steckt das Unternehmen in die Stromnetze, 550 Millionen Euro in den Ausbau von Wind- und Solarkraft. Die Menge des produzierten Grünstroms soll so auf 1,5 Milliarden kWh anwachsen, das wäre ungefähr eine Vervierfachung. Für die großen Ausgaben hatte die Mainova sich vorsorglich mit frischem Geld eingedeckt und sich von den Gesellschaftern im vergangenen Jahr eine Kapitalerhöhung von 400 Millionen Euro genehmigen lassen (wir berichteten).
In den unterschiedlichen Unternehmensbereichen arbeiten inzwischen 3.347 Menschen, das sind 130 mehr als Ende 2023. Und die Mainova bildet in großem Stil aus: 200 Auszubildende und Dual-Studierende. Damit will das Unternehmen einem großen Schwund vorbeugen: In den Ruhestand tritt bis 2035 etwa ein Viertel der aktuell Beschäftigten.
Der Vorstandsvorsitzende des mehrheitlich kommunalen Energieunternehmens, Michael Maxelon, erklärte den Gewinnsprung auch mit dem guten Ertrag aus diversen Beteiligungen. Bei der Bilanzpressekonferenz am 29. April verwies er etwa auf die Thüga, die selbst rund ein Viertel an den Frankfurtern hält. Beteiligungen spülten insgesamt 117,8 Millionen Euro in die Kasse. Dies sind 47 Millionen Euro mehr als 2023.
Nicht zuletzt machte sich der Verkauf der Anteilsmehrheit (50,1 Prozent) an der Rechenzentrumstochter „Mainova WebHouse GmbH“ bezahlt. Auch das – nicht näher bezifferte – Geld der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Black Rock trug dazu bei, im Bereich „Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung“ nach einem Minus von 30 Millionen Euro nun bei Einnahmen von 53,1 Millionen Euro gelandet zu sein.
Sinkende Preise verhageln das Kerngeschäft
Michael Maxelon ließ keinen Zweifel daran, dass es sich bei der 2024er-Bilanz um ein einmaliges Ergebnis handelt. Die „Vielzahl positiver Einmaleffekte“ lasse sich vorerst nicht wiederholen. 2025 werde das bereinigte Ergebnis zwar ebenfalls gut ausfallen, aber nicht annähernd den aktuellen Wert erreichen. Zu Erwartungen an die neue Bundesregierung wollte er keine Stellung beziehen.
Die Kerngeschäfte mit Strom und Gas ließen 2024 arg zu wünschen übrig. Oder mit den Worten Maxelons: „Rückläufige Preise auf den Märkten sind schlecht, wenn wir zuvor Energie teuer einkaufen mussten.“ Laut dem Vorstandschef war vor allem der Bereich Erzeugung und Fernwärme „nicht zufriedenstellend“, 4,6 Millionen Euro blieben hier übrig, 44,2 Millionen Euro weniger als 2023. Für 2025 müssten sich die Fernwärmekunden nach zwei Jahren der Preissenkungen wieder auf höhere Tarife einstellen, so Maxelon.
Fallende Preise und ausbleibende Zahlungen aufgrund von Insolvenzen verpassten auch dem Stromvertrieb einen Dämpfer. Hier standen 30,9 Millionen und ein Minus von 8,4 Millionen Euro zu Buche. Beim Gas hatte die Mainova 2023 nur 2 Millionen Euro verdient. In 2024 gab es einen leichten Anstieg auf 5,8 Millionen Euro. Dass es nicht mehr war, lag nach Darstellung der Hessen an der Witterung und wiederum starken Preisrückgängen. Das Netzgeschäft immerhin gestaltete sich positiv.
Rückgänge verkraften musste der Konzern ferner im Bereich „Erneuerbare Energien/Energiedienstleistungen“, niedrigere Strompreise drückten die Bilanz des Biomassekraftwerks Fechenheim und der Windkraftanlagen. Hier rutschte das Ergebnis ins Minus (3 Millionen Euro), das sind noch einmal 11,8 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.
Bis Ende 2029 sind 2,5 Milliarden Euro für Investitionen geplant
Die Bilanz für 2024 bestärkt die Frankfurter in ihrem Energiewende-Kurs. Die realen Investitionen stiegen auf 510,9 Millionen Euro an (plus 23,1 Millionen Euro). Bis Ende 2029 will die Mainova weitere 2,5 Milliarden Euro in die Hand nehmen, also jährlich etwa so viel wie im vergangenen Jahr. 2025 allerdings überspringen die Hessen sogar die Grenze von 600 Millionen Euro.
Über die fünf Jahre gesehen sind 700 Millionen Euro für den Kohle-Ersatz zum Beispiel bei der Fernwärme-Erzeugung vorgesehen. 800 Millionen Euro steckt das Unternehmen in die Stromnetze, 550 Millionen Euro in den Ausbau von Wind- und Solarkraft. Die Menge des produzierten Grünstroms soll so auf 1,5 Milliarden kWh anwachsen, das wäre ungefähr eine Vervierfachung. Für die großen Ausgaben hatte die Mainova sich vorsorglich mit frischem Geld eingedeckt und sich von den Gesellschaftern im vergangenen Jahr eine Kapitalerhöhung von 400 Millionen Euro genehmigen lassen (wir berichteten).
In den unterschiedlichen Unternehmensbereichen arbeiten inzwischen 3.347 Menschen, das sind 130 mehr als Ende 2023. Und die Mainova bildet in großem Stil aus: 200 Auszubildende und Dual-Studierende. Damit will das Unternehmen einem großen Schwund vorbeugen: In den Ruhestand tritt bis 2035 etwa ein Viertel der aktuell Beschäftigten.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 29.04.2025, 15:11 Uhr
Dienstag, 29.04.2025, 15:11 Uhr
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