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Enerige & Management > Gastbeitrag - Dekarbonisierung mit Strategischer Vorausschau vorantreiben
Quelle: E&M
GASTBEITRAG:
Dekarbonisierung mit Strategischer Vorausschau vorantreiben
Die Dekarbonisierung ist die Grundlage einer zukunftsfähigen Wirtschaft. Nur wer diese als strategische Chance begreift, kann sich resilient aufstellen, erläutert Dominik Krabbe*.
 
Umweltkatastrophen und Hitzerekorde zeigen heute bereits deutlich das Ausmaß des Klimawandels. Wir müssen dringend proaktive Entscheidungen treffen, um den Herausforderungen gewachsen zu sein. Vielen Entscheidern in Unternehmen ist allerdings immer noch unklar, welche Schritte nötig sind und vor allem, welche priorisiert werden sollten, um sich resilient aufzustellen. Das sorgt für Verzögerungen bei den eigens gesetzten oder politisch auferlegten Nachhaltigkeitsmaßnahmen – zum Teil sogar für Stillstand.

Strategische Vorausschau als Hilfsmittel

Eine Methode, wie Unternehmen individuelle Maßnahmen zur Dekarbonisierung entwickeln können, ist die „Strategische Vorausschau“ (englisch Strategic Foresight). Diese Analysemethode ermöglicht es Entscheidern, Trends zu identifizieren, Zukunftsszenarien zu antizipieren und darauf basierend eine ganzheitliche Strategie zur Reduzierung des CO2-Verbrauchs zu entwickeln. Dadurch erhalten sie eine konkrete Handlungsbasis für nächste Schritte.

Einen Überblick darüber, welche Möglichkeiten Strategische Vorausschau im Bereich Dekarbonisierung bietet, erhalten Entscheider in unserer „Foresight Study Decarbonization“. Sie erfahren beispielsweise, welche Trends (zum Beispiel Durchbrüche in grüner Technologie) zu welchem Zeitpunkt einsetzen können. Verstehen Unternehmen diese Dynamiken, können sie sich nachhaltig positionieren und die Herausforderungen des Klimawandels in Chancen verwandeln.

Der Energiemarkt im Wandel

Energie spielt bei der Dekarbonisierung eine tragende Rolle. Das zeigen auch einige Trends des Reports:

Schwindender Einfluss der fossilen Brennstoffindustrie: Der Einfluss der Industrie für fossile Brennstoffe nimmt ab, während die Welt verstärkt auf erneuerbare Energiequellen setzt. Dieser Trend zeichnet sich durch sinkende Investitionen in fossile Brennstoffe, zunehmende Regulierungen und einen gesellschaftlichen Druck für saubere Energiealternativen aus.

Langfristig sinkende Energiekosten: Das Wachstum der Solarenergie übertrifft frühere Prognosen, die die Internationale Energieagentur (IEA) für 2023 getroffen hatte, um ein Vielfaches. Innovationen wie Mehrfachsolarzellen und Perowskit-Silizium-Hybridzellen sorgen dafür, dass der Wirkungsgrad der Photovoltaik steigt und die Produktionskosten sinken. Auch die Windenergie entwickelt sich durch die Einführung größerer Turbinen und den Einsatz schwimmender Windparks weiter, die eine höhere Energieleistung und einen geringeren ökologischen Fußabdruck bieten.

Einsatz von KI: Künstliche Intelligenz (KI) findet vermehrt Anwendung in der Umweltüberwachung und der Bewältigung des Klimawandels. Die Fähigkeit der Datenverarbeitung ist entscheidend für die Vorhersage von Wettermustern, der Bewertung von Umweltschäden und der Optimierung des Ressourceneinsatzes.

Strategische Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Nur Unternehmen mit durchdachten Dekarbonisierungskonzepten und einer integrierten Energiestrategie werden in der Lage sein, ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Um die Dekarbonisierung schnellstmöglich einzuleiten und voranzutreiben, sollten Unternehmen drei strategische Maßnahmen ergreifen.
  • Übergangsstrategien mit klar gesetzten Zielen entwickeln. Als Entscheidungsgrundlage können sich Unternehmen Big Data und fortschrittliche Analysen zunutze machen, um tiefere Einblicke in Markttrends, Verbraucherverhalten und regulatorische Änderungen zu gewinnen.
  • Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik, beispielsweise durch die aktive Beteiligung an der Gestaltung von Rahmenbedingungen für mehr Klimaschutz.
  • Investitionen in Innovationen. Unternehmen sollten Ressourcen für die Forschung und Entwicklung nachhaltiger Technologien bereitstellen. Das können neue Produkte und Dienstleistungen sein, die die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft berücksichtigen, oder die Verwendung nachhaltiger Materialien fördern. Auch die Optimierung der Lieferkette ist ein wichtiger Punkt, um Umweltbelastungen zu minimieren. Wird die Innovationskultur innerhalb eines Unternehmens gefördert, lassen sich ungeahnte Durchbrüche erzielen und das führt nicht selten auch zu Wettbewerbsvorteilen. 
Wirtschaftlicher Erfolg ist heute und in Zukunft eng mit Nachhaltigkeit verbunden. Daher muss die Dekarbonisierung weit oben auf der Agenda aller Unternehmen stehen.

Link zur Studie: www.rohrbeckheger.com/insights/our-foresight-study-on-the-future-of-decarbonization 

*Dominik Krabbe, Manager Foresight and Innovation bei dem Beratungsunternehmen Rohrbeck Heger by Creative Dock

 
Dominik Krabbe
Quelle: Creative Dock
 

Redaktion
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Mittwoch, 19.06.2024, 10:52 Uhr

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