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Quelle: Pixabay / andreas160578
WINDKRAFT ONSHORE:
Aktuell kosten Windräder zumeist weniger als Subvention
Die Netzagentur hat nun ein Argument, den Höchstwert der Subvention bei Wind-onshore-Projekten 2025 zu senken. Das könnte man aus einer Vollkosten-Studie der Windguard herauslesen.
Die Beratungsgesellschaft Deutsche Windguard hat für das Bundeswirtschaftsministerium die 20-jährigen Vollkosten einer Windenergieanlage
auf dem deutschen Festland in diesem Jahr auf die nötigen Stromerlöse umgelegt. 80 Prozent der Projekte an Standorten mit 100-prozentiger Windintensität sind „unter dem Höchstwert von 7,35 Cent pro kWh realisierbar“,
erklärte dazu Silke Lüers, Co-Head Markets & Politics bei Windguard.
Heißt: Sie würden sich auch noch lohnen, wenn die Bundesnetzagentur zum Jahreswechsel den Höchstwert senkte. Die Behörde hatte ihn Ende 2022 um 25 Prozent auf 7,35 Cent angehoben. Der Höchstwert ist die höchste Subvention, die in den Onshore-Ausschreibungen über gut 20 Jahre hinweg vergeben werden darf.
Man könnte annehmen, dass die tatsächlichen Zuschläge mit der Wettbewerbsintensität in den Ausschreibungen sänken. In der weit überzeichneten Rekord-Ausschreibung vom 1. November war aber das Gegenteil der Fall: Sie landete trotz deutlicher Überzeichnung im Schnitt bei 7,15 Cent, nur 0,2 Cent unter dem Höchstwert (wir berichteten). Da die Erneuerbaren-Ausschreibungen – außer für einen Teil von Offshorewind – über unveränderliche Papiergebote stattfinden, spielen bei der Gebotshöhe auch taktisch-spieltheoretische Überlegungen eine Rolle, dass man möglichst so viel bietet, dass man gerade noch einen Zuschlag bekommt.
Gesetzliche Pflicht, den Höchstwert 2025 zu senken
Eine dieser Überlegungen ist auch, wo denn der Höchstwert bei den vier nächsten Ausschreibungen 2025 liegen wird. Laut Paragraf 36b des Erneuerbare-Energien-Gesetzes müsste er dann bei Wind an Land um 2 Prozent auf 7,2 Cent sinken. Man darf gespannt sein, was die Netzagentur insoweit noch im Dezember festlegen wird.
Bei Standorten mit nur 70 bis 80 Prozent Windgüte liegen die umgelegten Vollkosten laut Windguard in diesem Jahr bei 7,6 bis 8,5 Cent/kWh. Das bedeutet aber nicht, dass sie selbst mit dem Höchstwert unwirtschaftlich wären. Vielmehr wird ihr Zuschlagswert mit einem Faktor multipliziert, der die niedrigere Windgüte ausgleichen soll. Das Produkt daraus ist dann der sogenannte Anzulegende Wert, auf den der Betreiber Anspruch hat. Bei einem Zuschlag zum Höchstwert in diesem Jahr läge der bei den genannten Windgüten bei 8,53 Cent/kWh respektive 9,48 Cent/kWh.
Die Monatsmarktwerte von Onshore-Windstrom, also die tatsächlichen Stromerlöse daraus, liegt zwischen 4,8 und 8,9 Cent/kWh. Die Anlagenbetreiber bekommen etwaige Differenzen zu ihren Anzulegenden Werten aus dem EEG-Konto erstattet.
Zweiter EEG-Erfahrungsbericht erst 2027
Das Gutachten ist, erläuterte Silke Lüers von der Windguard auf Anfrage, ein jährliches Zwischenergebnis bei Wind onshore für den zweiten technologieübergreifenden Erfahrungsbericht, den die Bundesregierung erst Ende 2027 dem Bundestag über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das Windenergie-auf-See-Gesetz erstatten soll.
Dabei sollen unter anderem die Wirkung auf die CO2-Emissionen Deutschlands sowie die Kosten beziffert werden. So will es Paragraf 99 EEG. Der erste Erfahrungsbericht musste bis Ende 2023 abgegeben werden. Geschehen ist das erst im Februar 2024.
Das Wirtschaftsministerium (BMWK) muss dafür wissenschaftliche Gutachten einholen. Dies geschieht für jede Erneuerbaren-Technologie einzeln mit verschiedenen Gutachtern. Manche Zwischenergebnisse werden veröffentlicht, manche nicht. An den Studien zur Offshore-Windkraft ist die Windguard laut Silke Lüers ebenfalls beteiligt, die Federführung liege aber bei Prognos.
Für Wind onshore untersuchte die Windguard die Kosten für die Windenergieanlage selbst, den Aufwand für Projektplanung, Infrastruktur und Netzanbindung, Finanzierungskosten sowie Betriebskosten wie beispielsweise Grundstückspachten, Wartung und Instandhaltung. Sie griff dabei zurück auf Daten von Herstellern und Projektentwicklern sowie auf eigene Analysen zu Planung, Infrastruktur, Netzanbindung und Betriebskosten.
Die Studie „Kostensituation der Windenergie an Land – Stand 2024 “ steht auf der Internetseite des BMWK zum Herunterladen zur Verfügung.
Heißt: Sie würden sich auch noch lohnen, wenn die Bundesnetzagentur zum Jahreswechsel den Höchstwert senkte. Die Behörde hatte ihn Ende 2022 um 25 Prozent auf 7,35 Cent angehoben. Der Höchstwert ist die höchste Subvention, die in den Onshore-Ausschreibungen über gut 20 Jahre hinweg vergeben werden darf.
Man könnte annehmen, dass die tatsächlichen Zuschläge mit der Wettbewerbsintensität in den Ausschreibungen sänken. In der weit überzeichneten Rekord-Ausschreibung vom 1. November war aber das Gegenteil der Fall: Sie landete trotz deutlicher Überzeichnung im Schnitt bei 7,15 Cent, nur 0,2 Cent unter dem Höchstwert (wir berichteten). Da die Erneuerbaren-Ausschreibungen – außer für einen Teil von Offshorewind – über unveränderliche Papiergebote stattfinden, spielen bei der Gebotshöhe auch taktisch-spieltheoretische Überlegungen eine Rolle, dass man möglichst so viel bietet, dass man gerade noch einen Zuschlag bekommt.
Gesetzliche Pflicht, den Höchstwert 2025 zu senken
Eine dieser Überlegungen ist auch, wo denn der Höchstwert bei den vier nächsten Ausschreibungen 2025 liegen wird. Laut Paragraf 36b des Erneuerbare-Energien-Gesetzes müsste er dann bei Wind an Land um 2 Prozent auf 7,2 Cent sinken. Man darf gespannt sein, was die Netzagentur insoweit noch im Dezember festlegen wird.
Bei Standorten mit nur 70 bis 80 Prozent Windgüte liegen die umgelegten Vollkosten laut Windguard in diesem Jahr bei 7,6 bis 8,5 Cent/kWh. Das bedeutet aber nicht, dass sie selbst mit dem Höchstwert unwirtschaftlich wären. Vielmehr wird ihr Zuschlagswert mit einem Faktor multipliziert, der die niedrigere Windgüte ausgleichen soll. Das Produkt daraus ist dann der sogenannte Anzulegende Wert, auf den der Betreiber Anspruch hat. Bei einem Zuschlag zum Höchstwert in diesem Jahr läge der bei den genannten Windgüten bei 8,53 Cent/kWh respektive 9,48 Cent/kWh.
Die Monatsmarktwerte von Onshore-Windstrom, also die tatsächlichen Stromerlöse daraus, liegt zwischen 4,8 und 8,9 Cent/kWh. Die Anlagenbetreiber bekommen etwaige Differenzen zu ihren Anzulegenden Werten aus dem EEG-Konto erstattet.
Zweiter EEG-Erfahrungsbericht erst 2027
Das Gutachten ist, erläuterte Silke Lüers von der Windguard auf Anfrage, ein jährliches Zwischenergebnis bei Wind onshore für den zweiten technologieübergreifenden Erfahrungsbericht, den die Bundesregierung erst Ende 2027 dem Bundestag über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das Windenergie-auf-See-Gesetz erstatten soll.
Dabei sollen unter anderem die Wirkung auf die CO2-Emissionen Deutschlands sowie die Kosten beziffert werden. So will es Paragraf 99 EEG. Der erste Erfahrungsbericht musste bis Ende 2023 abgegeben werden. Geschehen ist das erst im Februar 2024.
Das Wirtschaftsministerium (BMWK) muss dafür wissenschaftliche Gutachten einholen. Dies geschieht für jede Erneuerbaren-Technologie einzeln mit verschiedenen Gutachtern. Manche Zwischenergebnisse werden veröffentlicht, manche nicht. An den Studien zur Offshore-Windkraft ist die Windguard laut Silke Lüers ebenfalls beteiligt, die Federführung liege aber bei Prognos.
Für Wind onshore untersuchte die Windguard die Kosten für die Windenergieanlage selbst, den Aufwand für Projektplanung, Infrastruktur und Netzanbindung, Finanzierungskosten sowie Betriebskosten wie beispielsweise Grundstückspachten, Wartung und Instandhaltung. Sie griff dabei zurück auf Daten von Herstellern und Projektentwicklern sowie auf eigene Analysen zu Planung, Infrastruktur, Netzanbindung und Betriebskosten.
Die Studie „Kostensituation der Windenergie an Land – Stand 2024 “ steht auf der Internetseite des BMWK zum Herunterladen zur Verfügung.
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Freitag, 13.12.2024, 14:16 Uhr
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