• Händler: Angst vor Frankreichs künftiger Energiepolitik
  • Innio stellt 53-MW-Kraftwerk auf Wasserstoff um
  • Konsultationen zum Kraftwerkssicherheitsgesetz beginnen
  • Westfalen-Gruppe will Rekordergebnis 2024 wiederholen
  • Pipelines als wesentliche Säule der H2-Versorgung
  • Koalition einigt sich auf Haushalt mit Wachstumsimpulsen
  • Wintershall Dea erhält erste CCS-Lizenz in Dänemark
  • Rheinenergie plant Europas größte Flusswärmepumpe
  • Das „Recht auf Ernte von Sonnenstrom“ ist etabliert
  • Neue Gesellschaft für mehr grüne Energie in Heilbronn
Enerige & Management > Strom - Zwei weitere Landstromanlagen für den Seehafen Kiel
Das Kreuzfahrtschiff MSC Seaview wird ab Saison 2024 am Kieler Ostuferhafen Landstrom nehmen können, Quelle: Seehafen Kiel GmbH & Co. KG
STROM:
Zwei weitere Landstromanlagen für den Seehafen Kiel
Ab Ende 2023 sollen am Kieler Hafen bis zu sechs Schiffe gleichzeitig mit Ökostrom versorgt werden können. Siemens wird hierzu zwei Landstromanlagen bauen. 
 
Die Hafenbetriebsgesellschaft in Kiel − die Seehafen Kiel GmbH & Co. KG − hat Siemens den Auftrag für den Bau von zwei Landstromanlagen im Ostuferhafen erteilt. Vorausgegangen war eine EU-weite Ausschreibung, wie Seehafen Kiel mitteilt. Das Bauvorhaben am Ostuferhafen kostet eigenen Angaben zufolge 17 Mio. Euro und umfasst eine 50/60-Hz-Landstromanlage für Kreuz- und Fährschiffe sowie eine 50-Hz-Landstromanlage für Fährschiffe. Mit der Fertigstellung sollen ab Ende 2023 bis zu sechs Schiffe gleichzeitig mit Ökostrom versorgt werden können.
 
Siemens ist kein neuer Vertragspartner für die Hafenbetriebsgesellschaft. Auch die bereits bestehenden Kieler Landstromanlagen am Ostsee-/ Schwedenkai und Norwegenkai wurden von der Siemens AG gebaut. Baubeginn der dritten und vierten Kieler Landstromanlage ist für Herbst dieses Jahres geplant.

Die zwei neuen Landstromanlagen sollen mit Kapazitäten für die parallele Versorgung von bis zu drei Seeschiffen ausgestattet sein. Die erste der beiden Landstromanlagen ist für die Versorgung von bis zu zwei Fähr- beziehungsweise Kreuzfahrtschiffen konzipiert und bindet vier Liegeplätze am Ostuferhafen an Landstrom an. Sie verfügt über eine Leistung von 16 Megavoltampere (MVA) und kann Kreuzfahrt- und Fährschiffe mit einer Frequenz von 50 beziehungsweise 60 Hz und einer Spannung von 6,6 kV oder 11 kV versorgen.

Die zweite der beiden neuen Landstromanlagen ist mit einer 50-Hz-Netzfrequenz ausschließlich für Fährschiffe konzipiert und versorgt zwei Liegeplätze mit einer Spannung von 6,6 kV oder 11 kV bis zu einer maximalen Leistung von 5 MVA. 

Der Seehafen Kiel will bereits bis 2030 klimaneutral sein. Mit der Landstrominfrastruktur will er Anreize für Reedereien schaffen, an der Kieler Kaimauer CO2-Emissionen einzusparen. Laut Dirk Claus, Geschäftsführer Seehafen Kiel, ist der Landstrom ein "wesentlicher Baustein unserer nachhaltigen Ausrichtung".

Mit der Versorgungsinfrastruktur von bis zu sechs Schiffen hofft die Hafenbetriebsgesellschaft ab 2024 / 2025 etwa 80 % der Schiffe während der Liegezeit an die Steckdose zu bekommen. Neben der CO2-Ersparnis führt die Landstromversorgung von Schiffen während der Liegezeit auch zu einer drastischen Reduktion der Lärm- und Schadstoffbelastung − ein positiver Nebeneffekt für die Hafenstadt.
 

Davina Spohn
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 18
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Freitag, 27.05.2022, 12:36 Uhr

Mehr zum Thema