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Enerige & Management > Neues Forschungszentrum - Zirkuläre Produktion und Recycling im Visier
Entwurfsplanung des CPC. Quelle: Nickl Architekten Deutschland GmbH
NEUES FORSCHUNGSZENTRUM:
Zirkuläre Produktion und Recycling im Visier
In Braunschweig hat die Technische Universität den Grundstein für ein neues Forschungszentrum gelegt. Dieses soll von 2027 an Batterien und Brennstoffzellen in Kreisläufen entwickeln.
 
Mit dem symbolischen Spatenstich ist in Braunschweig ein neues Forschungsprojekt gestartet. Die Technische Universität (TU) Braunschweig hat am 18. August den Grundstein für das „Center for Circular Production of Next Batteries and Fuel Cells“ − kurz CPC − gelegt. In dem Neubau sollen von 2027 an rund 150 Wissenschaftler an Verfahren zur Kreislaufproduktion von Batterien und Brennstoffzellen arbeiten.

Das Bauvorhaben umfasst 3.700 Quadratmeter Fläche und kostet nach Angaben der Universität insgesamt 73 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen und der Bund übernehmen zusammen 65 Millionen Euro der Summe, die restlichen Mittel stammen von der TU Braunschweig.

Der neue Forschungsbau soll, wie es weiter in einer Mitteilung der TU heißt, den regionalen Verbund „Braunschweig LabFactories for Batteries and more“ (BLB+) ergänzen. In diesem Netzwerk arbeiten neben der TU Braunschweig unter anderem die TU Clausthal, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die Leibniz-Universität Hannover zusammen. Ziel ist es, Materialkreisläufe in der Batterie- und Brennstoffzellenforschung zu schließen. Die Partnerschaft mit Industrieunternehmen soll eine schnelle Überführung in die Praxis sicherstellen.
 
Bei der Grundsteinlegung (von links): Norbert Schachtner (Nickl Architekten Deutschland GmbH) sowie die Professoren Daniel Schröder und Arno Kwade (beide BLB+, TU Braunschweig).
Quelle: TU Braunschweig / Christian Bierwagen

Im CPC wollen die Forscher Verfahren zur Rückgewinnung kritischer Rohstoffe entwickeln. Die Stoffe sollen, so der Plan, zu hochreinen Aktivmaterialien aufbereitet und direkt in die Produktion neuer Zellen eingebracht werden. Hierzu wollen die Wissenschaftler Recycling und Resynthese bereits in die Produktentwicklung einbinden, um Batterien und Energiewandler künftig ressourcenschonender und effizienter herzustellen.

Das Gebäude wird sich in zwei Teile gliedern: einen Bürotrakt mit vier Vollgeschossen und ein Technikum, die baulich miteinander verbunden werden. Neben der TU Braunschweig soll auch die TU Clausthal die Räume nutzen. Die Verantwortlichen planen die Fertigstellung für Ende 2027.

Politik und Forschung heben die Bedeutung des Projekts für die Energie- und Verkehrswende hervor. Falko Mohrs (SPD), Niedersachsens Wissenschaftsminister, betonte bei der Grundsteinlegung, dass langlebige Batterien und effiziente Brennstoffzellen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie und eine nachhaltige Energieversorgung sind. TU-Präsidentin Angela Ittel sieht im CPC einen Ort, „an dem aus linear zirkulär“ werde. Professor Arno Kwade, Leiter der Battery Lab Factory Braunschweig und designierter Sprecher des CPC, beschreibt den Neubau als „zirkuläre Forschungsfabrik“, in der Wissenschaftler experimentelle und digitale Methoden für funktionserhaltende Materialkreisläufe entwickeln.
 

Davina Spohn
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Dienstag, 19.08.2025, 14:48 Uhr

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