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Enerige & Management > Photovoltaik - Zehntausende von Balkonkraftwerken in NRW
Quelle: Shutterstock / La fotisto
PHOTOVOLTAIK:
Zehntausende von Balkonkraftwerken in NRW
Mini-Solaranlagen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hat nun Zahlen für das Bundesland veröffentlicht.
 
Tausende von Balkon-Solaranlagen in Nordrhein-Westfalen sind laut LEE NRW ein schöner Beweis, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger aktiv für eine nachhaltige Energieversorgung einsetzen möchten. Zahlen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur bekräftigen diese Aussage.
 
Wurden im Jahr 2022 noch 14.030 Balkonkraftwerke in NRW mit einer Gesamtleistung von rund 10 MW gemeldet, betrug die Zahl allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres 75.959 Anlagen mit einer Leistung von zusammen mehr als 74 MW. Insgesamt sind nach Angaben des Branchenverbands in NRW 141.765 dieser Mini-Solaranlagen in Betrieb, die zusammen auf eine Leistung von 124,26 MW kommen (Stand: 28. Oktober).
 
Der LEE NRW sieht in dieser Entwicklung ein starkes Signal für die urbane Energiewende. „Diese Kleinstanlagen bringen nicht nur die Energiewende in die Städte“, sagt Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des LEE NRW. „Für viele Haushalte sind die Mini-Solaranlagen ein Testballon. Oft folgt danach der Kauf einer größeren Photovoltaikanlage, später vielleicht auch einer Wallbox und eines Elektroautos.“ Balkonkraftwerke dienen damit als Einstieg in die dezentrale Stromversorgung und motivieren zum Ausbau größerer Anlagen.
 
Für den Verband ist die Entwicklung nachvollziehbar. Die Technik sei mittlerweile ausgereift und die Anschlussregeln über den Verband der Elektrotechnik (VDE) seien geklärt. Zudem sei durch gesetzliche Anpassungen ein Recht auf Solaranlagen für Mieter eingeführt worden, was der Akzeptanz der Balkonkraftwerke weiteren Auftrieb verleihen werde.
 
Die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen - wie das erste Solarpaket, die Befreiung von der Mehrwertsteuer und die vereinfachte Anmeldung - hätte zudem maßgeblich zum Boom beigetragen, teilte der Verband weiter mit. Zugleich führten die steigenden Strompreise in den vergangenen zwei Jahren dazu, dass immer mehr Haushalte Steckersolarmodule anschafften.
 
Doch es seien noch Aufgaben zu erledigen, wie Jakob Schmid, Solar-Experte beim LEE NRW, betont: „Es ist schön zu sehen, dass sich mehr und mehr Leute dazu entscheiden, ein aktiver Teil der Energiewende zu sein. Die hohen Ausbauzahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in NRW noch viel zu tun gibt.“ Es gelte jetzt, den Schwung aufrechtzuerhalten – nicht nur bei den Balkonkraftwerken, sondern auch bei den größeren Aufdachanlagen und den Freiflächenanlagen, bei denen es immer noch einen großen Nachholbedarf gibt.
 
Die weitere Entwicklung der Balkonkraftwerke in NRW zeige daher nicht nur den wachsenden Anteil der privaten Haushalte an der Energiewende, sondern auch das große Potenzial, das diese Anlagen für den Klimaschutz im urbanen Raum bieten.
 

Stefan Sagmeister
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Mittwoch, 30.10.2024, 08:56 Uhr

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