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Enerige & Management > Erdgasfahrzeuge - Würzburgs Erdgastankstellen nach WVV-Rückzug auf der Kippe
Quelle: stadtratte / Fotolia
ERDGASFAHRZEUGE:
Würzburgs Erdgastankstellen nach WVV-Rückzug auf der Kippe
Würzburg bangt um seine Erdgastankstellen. Für die aktuell letzte Station in der fränkischen Metropole enden die Lieferverträge zum Jahresende, dann steigt der Versorger WVV aus.
 
Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) steigt vorerst aus dem Geschäft mit dem Treibstoff Erdgas aus. Wie aus einer Mitteilung der Unterfranken hervorgeht, endet ihr Engagement an den Erdgastankstellen der Stadt mit Ablauf dieses Jahres.

Hintergrund der Entscheidung sind auslaufende Verträge mit zwei Tankstellenbetreibern. Sowohl an der Mergentheimer Straße (Aral) als auch an der Veitshöchheimer Straße, wo der Mineralölkonzern Esso eine Servicestation unterhält, werde es keine Anschlussverträge geben, so die WVV.

Auf eine Fortsetzung haben offenbar die jeweiligen Partner verzichtet. Die Erdgastankstelle von Aral, so die WVV-Sprecherin, sei bereits seit 2023 außer Betrieb. Hier behält der Mineralölkonzern sich offenbar vor, das Geschäftsfeld selbst weiter zu betreiben.

Bisher hatte Würzburgs Versorgungsunternehmen die beiden Tankstellen mit Erdgas beliefert. Auch halten die WVV sich zugute, mit Investitionen und Modernisierungen der Tankstellen die treibende Kraft für die Erdgasmobilität in Würzburg gewesen zu sein.

Weitere Ausgaben in diesem Bereich schließt das Unternehmen nun allerdings aus, darunter auch den Aufbau von Standorten mit eigenen Erdgastankstellen. Die sinkende Anzahl der Erdgasfahrzeuge in Deutschland spreche dagegen.

Eine Sprecherin der WVV sagte auf Anfrage dieser Redaktion, auch der Hochlauf der Elektromobilität lasse ein weiteres Engagement im Erdgasbereich unwirtschaftlich erscheinen. Die Ladeinfrastruktur wolle der Würzburger Versorger dagegen vorantreiben.

Unterdessen gibt es erste Anzeichen dafür, dass es eine Anschlusslösung für die beiden bisher von der WVV belieferten Erdgastankstellen geben könnte. Davon spricht auf Anfrage jedenfalls der CNG-Club, eine Verbraucherschutzorganisation mit dem Fokus auf Endkunden und Flottenbetreiber.

Eine Sprecherin des CNG-Clubs sagte, nach ihrem Kenntnisstand würden die beiden Tankstellen auch in Zukunft Biomethan (Bio-CNG) anbieten. Biomethan ist die aus Rest- und Abfallstoffen hergestellte, nachhaltige Form des Gases, CNG steht für Compressed Natural Gas. Die Verhandlungen über den Weiterbetrieb der beiden Stationen liefen konstruktiv, so die Sprecherin. Falls Würzburg als Standort ausfällt, müssten Erdgasmobilisten ins sechs Kilometer entfernte Veitshöchheim oder nach Kitzingen (17 km) ausweichen.

Auf dem Tankstellenmarkt ist zum Beispiel die deutsche Tochter des niederländischen Unternehmen Orange Gas (OG) Clean Fuels aktiv. Die OG Germany GmbH hatte zuletzt etwa die Erdgastankstelle im sächsischen Aue-Bad Schlema von den dortigen Stadtwerken übernommen (wir berichteten).
 

Volker Stephan
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Freitag, 04.10.2024, 10:27 Uhr

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