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Enerige & Management > Windkraft - Windrad-Genehmigungsdauer wieder unter zwei Jahren
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
WINDKRAFT:
Windrad-Genehmigungsdauer wieder unter zwei Jahren
Im Bundesdurchschnitt hat es bei den 2024 genehmigten Windenergieanlagen nur noch 23 Monate gedauert, bis der Bescheid da war. Dafür haben sich die Schlusslichter verschlechtert.
 
Der Rekord von mehr als 14.000 MW bei den Genehmigungen für Onshore-Windenergieanlagen im Jahr 2024 – wir berichteten – ist auch auf durchschnittlich etwas kürzere Genehmigungsverfahren zurückzuführen. Aus Zahlen, die die Fachagentur Wind und Solar (FA Wind) am 15. Januar präsentierte, geht hervor, dass von der Stellung des Bauantrags bis zum Bescheid im vergangenen Jahr im bundesweiten Mittel nur noch gut 23 Monate vergingen.

Die Genehmigungsbescheide im Jahr 2023 hatten noch mehr als zwei Jahre gebraucht, nämlich gut 26 Monate, obwohl nur etwas mehr als die Hälfte der installierten Leistung von 2024 von den Behörden zu bearbeiten war, nämlich keine 7.600 MW.

Die Genehmigungsdauern kehrten damit 2024 auf ein Niveau zurück, das von 2018 bis 2022 geherrscht hatte. 2016 dagegen hatten sich die Behörden zwischen Flensburg und den Alpen im Schnitt weniger als zwölf Monate bis zum Bescheid Zeit gelassen.

Vier Jahre und vier Monate im Nordosten

Der kleine Erfolg im Jahr 2024 ist allerdings ein Durchschnitt von Entwicklungen in den Ländern, wie sie gegensätzlicher kaum verlaufen könnten: Die langsamste Genehmigungsschnecke unter den Bundesländern, Mecklenburg-Vorpommern, trat gegenüber 2023, als hinter den Genehmigungen im Schnitt fast drei Jahre fortlaufender Beamten- und Gutachterschweiß gesteckt hatte, nochmal auf die Bremse: Die Verfahren dauerten bis zum Abschluss 2024 im Durchschnitt vier Jahre und vier Monate.

 
So unterschiedlich waren die mittleren Genehmigungsdauern bis 2024 in den Flächenländern Quelle: FA Wind und Solar

Man kann es aber auch umgekehrt sehen, und FA-Wind-Mann Jürgen Quentin tut das auch: Die Beschleunigung und Entschlackung von Genehmigungsverfahren durch die vergangene Ampelregierung hätten in Mecklenburg-Vorpommern „mittlerweile zu Abschlüssen von Genehmigungsverfahren geführt, die bis dahin jahrelang ergebnislos liefen“.

Auch das zweitlangsamste Land Brandenburg ließ im vergangenen Jahr nochmal den Fuß vom Gaspedal und legte auf die zweieinhalb Jahre von 2023 noch einmal ein Quartal drauf. Damit wurde es von Hessen überholt, das seine Genehmigungsdauern um ein Dreivierteljahr drückte: von gut 35 Monaten auf weniger als 26 Monate.

Im windkraftarmen Süden bleiben die Streber

Erneut am schnellsten ging es in den windkraftkritischen Südländern Bayern und Baden-Württemberg, wobei der Südosten sich verlangsamte und der Südwesten aufs Gaspedal drückte: Im Ländle dauerte es 2024 nur noch ein Jahr, bis ein Antragsteller seinen Bescheid im Briefkasten vorfand. Beim Genehmigungsjahrgang 2023 waren es noch zehn Monate mehr gewesen.

Bayern genehmigt, wenn es überhaupt Windenergieanlagen genehmigt, am schnellsten unter den Flächenländern: Zehn Monate reichten 2024 dafür aus, 2023 waren dafür aber keine sieben Monate erforderlich gewesen.

NRW: Auch ein Anstieg lässt sich schneller bearbeiten

Bemerkenswert fand Jürgen Quentin von der FA Wind den Aufstieg von NRW zum drittschnellsten Land. Obwohl seine Kreisbehörden 2024 so viel Leistung wie noch nie genehmigten, brauchten sie im Schnitt ein Drittel weniger Zeit dafür als 2023, nämlich knapp 17 Monate.

 
 

Georg Eble
Redakteur
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Donnerstag, 16.01.2025, 17:22 Uhr

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