
Quelle: Fotolia / bluedesign
KLIMASCHUTZ:
Wichtige Zahl für Primärenergiefaktor 2023 ist jetzt da
Die konventionellen Kraftwerksbetreiber mussten 2023 so wenig Primärenergie für Strom einsetzen wie noch nie zuvor. Das besagt der neue KEV, eine Basis für Primärenergiefaktoren.
Die Energieeffizienz des nicht-erneuerbaren Kraftwerksparks in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert
erklommen, und die CO2-Intensität des heimischen Strommixes hat 2023 zwar Fortschritte gemacht, ist aber immer noch die dritthöchste
aller westeuropäischen Länder. Das ergibt die jährliche Studie des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen und
-strategien (IINAS), die der Auftraggeber HEA Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung nun veröffentlicht hat.
Demnach mussten die Betreiber konventioneller Kraftwerke 2023 nur noch 1,02 kWh Primärenergie in ihre Blöcke stecken, um 1 kWh Strom zu generieren. Dieser „nicht erneuerbare kumulierte Energieverbrauch“ (KEVne) sank gegenüber 2022 von 1,34 auf 1,02. Im Jahr 2016 hatte er noch bei mehr als 1,9 gelegen. Er sank seither in den meisten Jahren.
Mit KEV lassen sich Primärenergiefaktoren (PEF) berechnen. Die nicht-erneuerbaren Primärenergiefaktoren (PEFne) sind eine wichtige Variable, um die Kompatibilität von Heizungssystemen mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu errechnen. Sie werden auch in der Norm DIN V 18599 für die energetische Sanierung herangezogen.
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Die deutschen Kraftwerke (ohne PV-Balkonkraftwerke) emittierten 2023 mit 381 Gramm CO2-Aquivalent spezifisch weniger Treibhausgase, um 1 kWh Strom zu erzeugen, als 2022, als es noch 439 Gramm waren. Eine Rolle hierfür spielte das Fortschreiten des nationalen Kohleausstiegs und der vor allem in der stromintensiven Industrie sinkende Verbrauch. Allerdings kehrt der deutsche Strommix damit nur zu einem Niveau zurück, das schon im Corona-Jahr 2020 erreicht worden war.
CO2 und Strom: Deutschland ein westeuropäisches Schlusslicht
Der europäische Vergleich zeigt zudem, dass Deutschland ungeachtet der Energiewende mit der CO2-Intensität seines Strommixes zu den Klima-Schlusslichtern zählt: Dem weltweiten Daten-Visualisierungsportal Electricity Maps lag Deutschland 2023 mit 371 Gramm CO2/kWh elektrisch unter den west- und nordeuropäischen Ländern an drittletzter Stelle.
Nur Italien (nach Region unterschiedlich) und Irland (405 Gramm) emittierten zeitgleich pro erzeugte kWh mehr Treibhausgase. Die Europa-Negativrekordhalter waren Polen und Zypern (jeweils 771 Gramm) und der Kosovo (Amselfeld, 676 Gramm). CO2-Musterknaben in Europa sind alle skandinavischen Länder, Frankreich und die Schweiz.
Die Kurzstudie „Der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch und THG-Emissionen des deutschen Strommix im Jahr 2023 sowie Ausblicke auf 2030 und 2050“ stellt die HEA auf ihrer Internetseite zum Download bereit.
Demnach mussten die Betreiber konventioneller Kraftwerke 2023 nur noch 1,02 kWh Primärenergie in ihre Blöcke stecken, um 1 kWh Strom zu generieren. Dieser „nicht erneuerbare kumulierte Energieverbrauch“ (KEVne) sank gegenüber 2022 von 1,34 auf 1,02. Im Jahr 2016 hatte er noch bei mehr als 1,9 gelegen. Er sank seither in den meisten Jahren.
Mit KEV lassen sich Primärenergiefaktoren (PEF) berechnen. Die nicht-erneuerbaren Primärenergiefaktoren (PEFne) sind eine wichtige Variable, um die Kompatibilität von Heizungssystemen mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu errechnen. Sie werden auch in der Norm DIN V 18599 für die energetische Sanierung herangezogen.
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In Hellblau die Energieeffizienz der konventionellen deutschen Stromerzeugung, in Orange die CO-Intensität des deutschen Strommixes
(THG = Treibhausgase; NECP = Nationaler Energie- und Klimaplan)
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Die deutschen Kraftwerke (ohne PV-Balkonkraftwerke) emittierten 2023 mit 381 Gramm CO2-Aquivalent spezifisch weniger Treibhausgase, um 1 kWh Strom zu erzeugen, als 2022, als es noch 439 Gramm waren. Eine Rolle hierfür spielte das Fortschreiten des nationalen Kohleausstiegs und der vor allem in der stromintensiven Industrie sinkende Verbrauch. Allerdings kehrt der deutsche Strommix damit nur zu einem Niveau zurück, das schon im Corona-Jahr 2020 erreicht worden war.
CO2 und Strom: Deutschland ein westeuropäisches Schlusslicht
Der europäische Vergleich zeigt zudem, dass Deutschland ungeachtet der Energiewende mit der CO2-Intensität seines Strommixes zu den Klima-Schlusslichtern zählt: Dem weltweiten Daten-Visualisierungsportal Electricity Maps lag Deutschland 2023 mit 371 Gramm CO2/kWh elektrisch unter den west- und nordeuropäischen Ländern an drittletzter Stelle.
Nur Italien (nach Region unterschiedlich) und Irland (405 Gramm) emittierten zeitgleich pro erzeugte kWh mehr Treibhausgase. Die Europa-Negativrekordhalter waren Polen und Zypern (jeweils 771 Gramm) und der Kosovo (Amselfeld, 676 Gramm). CO2-Musterknaben in Europa sind alle skandinavischen Länder, Frankreich und die Schweiz.
Die Kurzstudie „Der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch und THG-Emissionen des deutschen Strommix im Jahr 2023 sowie Ausblicke auf 2030 und 2050“ stellt die HEA auf ihrer Internetseite zum Download bereit.
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Mittwoch, 06.11.2024, 13:40 Uhr
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