
Quelle: E&M
GASTBEITRAG:
Wer den Wasserstoffmarkt will, muss bei der Mobilität anfangen
Zu den Entwicklungen auf dem Markt für Wasserstoffmobilität äußert sich Martin Jüngel, Geschäftsführer und CFO des Wasserstofftankstellen-Betreibers H2 Mobility, in einem Gastbeitrag.
Die jüngsten Strategieanpassungen großer Automobilhersteller sorgen für Irritationen – dabei sind solche Kurskorrekturen nichts
Neues. Sie sind Teil der natürlichen Entwicklung junger Märkte. Wer das als Rückschlag deutet, verkennt: Wasserstoffmobilität
ist längst Realität. Und sie wächst. Wir erleben eine Marktbereinigung – aber keine Abkehr von Wasserstoff.
Bei H2 Mobility bauen wir weiter konsequent aus. Unsere Tankstellen liefern, was gebraucht wird: verlässliche Reichweite, schnelle Betankung, robuste Verfügbarkeit. Die Nachfrage steigt dort, wo Wasserstoff seine Stärken ausspielt. Allein im Bussegment hat sich die Zahl der Fahrzeuge von 2023 bis 2025 mehr als verdreifacht. Bei einem stetig steigenden Wasserstoffabsatz übertreffen die 350-bar-Betankungen von Lkw und Bussen inzwischen deutlich die 700-bar-Betankungen von Pkw. Kein Stillstand also, sondern Weiterentwicklung und Fortschritt.
Erst kürzlich forderten 30 CEO führender Energie-, Automobil- und Technologieunternehmen aus aller Welt die EU auf, Wasserstoffmobilität endlich als zentrales Element der Verkehrswende anzuerkennen. Darunter BMW, Toyota, Hyundai und Daimler Truck. Ihre Botschaft ist eindeutig: Mobilität als der Enabler für den Wasserstoff-Hochlauf. Die Skalierung von Wasserstoff erfordert gebündelte, nachfragestarke Volumina – und genau das bietet der Mobilitätssektor.
Vor allem der gewerbliche Straßenverkehr ermöglicht eine planbare, hochfrequente Nutzung, die frühe Investitionen rechtfertigt. Das beschleunigt den Aufbau sauberer Lieferketten, senkt Kosten für alle Nutzer – und stärkt auch schwer zu dekarbonisierende Industrien.
Infrastruktur und Fahrzeuge zusammen denken
Was wir für den weiteren Hochlauf dringend benötigen, ist ein politischer Rahmen, der das anerkennt – und endlich handelt. Förderstrategien müssen Infrastruktur und Fahrzeuge zusammen denken. Nur so entstehen Skaleneffekte, die wirtschaftlich tragfähig sind. Die AFIR-Verordnung und RED III schaffen eine sehr gute Basis – aber ohne konsequente Umsetzung bleiben sie Stückwerk. Was jetzt fehlt, ist kein weiteres Strategiepapier, sondern der politische Mut zur Umsetzung.
Wer den Hochlauf will, muss ihn ermöglichen: mit klaren Anreizen für Flottenbetreiber, die auf emissionsfreie Fahrzeuge umstellen – und das nicht irgendwann, sondern jetzt. Förderprogramme dürfen nicht kleinteilig zerfasern, sondern müssen große, leistungsfähige H2-Tankstellen absichern – statt sie auf das Minimum zu reduzieren. Und vor allem braucht es eine koordinierte Gesamtstrategie, die Stadt und Land, Produktion und Verbrauch, Industrie und Verkehr sinnvoll verbindet. In Regionen wie Rhein-Ruhr oder Rhein-Neckar sehen wir bereits, wie das in der Praxis gelingt. Diese Erfolge dürfen kein Einzelfall bleiben – sie müssen zur Blaupause für ganz Europa werden.
Wasserstoff ist keine Option, er ist Voraussetzung. Für Versorgungssicherheit, industrielle Souveränität, Klimaschutz. Ein intelligenter Mix aus Batterie und Wasserstoff spart Europa bis zu 500 Milliarden Euro Infrastrukturkosten. Alles liegt bereit: Technik, Märkte, Instrumente. Was jetzt noch fehlt, ist politische Entschlossenheit und Umsetzung. Packen wir’s an!

Bei H2 Mobility bauen wir weiter konsequent aus. Unsere Tankstellen liefern, was gebraucht wird: verlässliche Reichweite, schnelle Betankung, robuste Verfügbarkeit. Die Nachfrage steigt dort, wo Wasserstoff seine Stärken ausspielt. Allein im Bussegment hat sich die Zahl der Fahrzeuge von 2023 bis 2025 mehr als verdreifacht. Bei einem stetig steigenden Wasserstoffabsatz übertreffen die 350-bar-Betankungen von Lkw und Bussen inzwischen deutlich die 700-bar-Betankungen von Pkw. Kein Stillstand also, sondern Weiterentwicklung und Fortschritt.
Erst kürzlich forderten 30 CEO führender Energie-, Automobil- und Technologieunternehmen aus aller Welt die EU auf, Wasserstoffmobilität endlich als zentrales Element der Verkehrswende anzuerkennen. Darunter BMW, Toyota, Hyundai und Daimler Truck. Ihre Botschaft ist eindeutig: Mobilität als der Enabler für den Wasserstoff-Hochlauf. Die Skalierung von Wasserstoff erfordert gebündelte, nachfragestarke Volumina – und genau das bietet der Mobilitätssektor.
Vor allem der gewerbliche Straßenverkehr ermöglicht eine planbare, hochfrequente Nutzung, die frühe Investitionen rechtfertigt. Das beschleunigt den Aufbau sauberer Lieferketten, senkt Kosten für alle Nutzer – und stärkt auch schwer zu dekarbonisierende Industrien.
Infrastruktur und Fahrzeuge zusammen denken
Was wir für den weiteren Hochlauf dringend benötigen, ist ein politischer Rahmen, der das anerkennt – und endlich handelt. Förderstrategien müssen Infrastruktur und Fahrzeuge zusammen denken. Nur so entstehen Skaleneffekte, die wirtschaftlich tragfähig sind. Die AFIR-Verordnung und RED III schaffen eine sehr gute Basis – aber ohne konsequente Umsetzung bleiben sie Stückwerk. Was jetzt fehlt, ist kein weiteres Strategiepapier, sondern der politische Mut zur Umsetzung.
Wer den Hochlauf will, muss ihn ermöglichen: mit klaren Anreizen für Flottenbetreiber, die auf emissionsfreie Fahrzeuge umstellen – und das nicht irgendwann, sondern jetzt. Förderprogramme dürfen nicht kleinteilig zerfasern, sondern müssen große, leistungsfähige H2-Tankstellen absichern – statt sie auf das Minimum zu reduzieren. Und vor allem braucht es eine koordinierte Gesamtstrategie, die Stadt und Land, Produktion und Verbrauch, Industrie und Verkehr sinnvoll verbindet. In Regionen wie Rhein-Ruhr oder Rhein-Neckar sehen wir bereits, wie das in der Praxis gelingt. Diese Erfolge dürfen kein Einzelfall bleiben – sie müssen zur Blaupause für ganz Europa werden.
Wasserstoff ist keine Option, er ist Voraussetzung. Für Versorgungssicherheit, industrielle Souveränität, Klimaschutz. Ein intelligenter Mix aus Batterie und Wasserstoff spart Europa bis zu 500 Milliarden Euro Infrastrukturkosten. Alles liegt bereit: Technik, Märkte, Instrumente. Was jetzt noch fehlt, ist politische Entschlossenheit und Umsetzung. Packen wir’s an!

Martin Jüngel ist Geschäftsführer und CFO von H2 Mobilitiy.
Quelle H2 Mobility
Quelle H2 Mobility
Redaktion
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Dienstag, 22.07.2025, 12:38 Uhr
Dienstag, 22.07.2025, 12:38 Uhr
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