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Enerige & Management > Bilanz - Weniger Gewinn bei Lichtblick
Quelle: Pixabay / David Schwarzenberg
BILANZ:
Weniger Gewinn bei Lichtblick
Lichtblick zeigt sich trotz weniger Umsatz und Gewinn zufrieden mit dem Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres. Das Unternehmen will weiter in neue Geschäftsfelder investieren. 
 
Die Geschäftsführung des Hamburger Energieunternehmens Lichtblick sprich von einem „soliden Ergebnis“ des abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25. Das Unternehmen wolle weiter „in neue Geschäftsbereiche zur Diversifizierung der Wertschöpfung“ investieren, sagte CFO Tanja Schumann bei der Bilanzpressekonferenz am 25. Juni. Dazu zählt Lichtblick insbesondere den Ausbau von Flexibilitäten für den Märkt und hat den Bau von Großbatterien und Solarparks sowie den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur angekündigt. 

Im Geschäftsjahr 2024/25 (April 2024 bis März 2025) erzielte Lichtblick einen Umsatz von 1,54 Milliarden Euro und damit etwas weniger als im Vorjahreszeitraum 2023/24 mit rund 1,64 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank deutlich von 117,3 Millionen Euro auf 67,8 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Der Energieabsatz lag im vergangenen Jahr bei 6,4 Milliarden kWh und damit ähnlich hoch wie im Vorjahr mit 6,2 Milliarden kWh. Die Anzahl an Verträgen ist mit rund 1 Million stabil, teilte Lichtblick weiter mit.

Der Schwerpunkt liegt weiterhin beim Aufbau von eigenen Erzeugungsanlagen, um zum einen Flexibilitäten anbieten zu können und zum anderen, um das selbst gesteckten Ziel zu erreichen. Bis 2035 will das Unternehmen klimaneutral sein – mit Fokus auf Grünstrom, Biogas und dem Ausstieg aus dem aktiven fossilen Erdgasvertrieb. Lichtblick plant unter anderem Investitionen in Höhe von 800 Millionen Euro – unter anderem in Großbatterien, Solarparks, Ladeinfrastruktur und digitale Steuerungssysteme. Die Flexibilitätslösungen entwickelte Lichtblick gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Ison, „einem Marktintegrator für digital vernetzte Energielösungen“. 

​Erste Großbatterie und neue Solarparks

Im Herbst wollen die Hamburger in Ostdeutschland mit dem Bau ihrer ersten eigenen Großbatterie mit einer Leistung von 102 MW beginnen. Parallel nehme Lichtblick vier neue Solarparks bis März 2026 in Betrieb, sodass insgesamt 100 MW Leistung zur Verfügung stehen. Die gesamte Projektpipeline umfasst derzeit rund 3.000 MW. Bereits in den vergangenen Wochen wurden Solarparks in Ennigerloh-Oelde und Pappelau eröffnet. Im August soll außerdem die „Eröffnung der weltweit ersten Solaranlage in Regenbogenfarben beim FC St. Pauli auf dem Dach des Millerntor-Stadions“ erfolgen.

Enno Wolf, COO bei Lichtblick, appellierte bei der Vorstellung der Geschäftszahlen auch an die Politik: „Deutschland braucht jetzt den Flexibilitäts-Turbo“. Damit Flexibilität wirke, brauche es bessere Rahmenbedingungen. Eine technologieoffene Hedging-Pflicht würde flexible Lösungen attraktiver machen, statt auf teure fossile Gaskraftwerke zu setzen. „Ein digitales, dezentrales Stromsystem verlangt politische Entschlossenheit – und weniger Komplexität. Damit spart Deutschland Milliarden und bringt den Flexibilitätsmarkt voran.“

Seit der Übernahme des deutschen E-Mobility-Geschäfts von der niederländischen Muttergesellschaft Eneco an die deutsche Tochter im Frühjahr 2023 sind Ladelösungen für Unternehmen und Stadtwerke ein weiterer Geschäftsbereich von Lichtblick. Mit der Integration des bundesweiten Monteurs-Netzwerks Installion in die neue Tochter „Lichtblick Energy as a Service“ bietet das Unternehmen Eigenheimbesitzern zudem komplette Solarlösungen von der Beratung bis zur Installation. 

Lichtblick ist Teil des niederländischen Energieunternehmens Eneco, dessen Mehrheitseigner mit 80 Prozent das japanische Unternehmen Mitsubishi ist. Dem drittgrößten japanischen Stromanbieter Chubu gehören die übrigen 20 Prozent. 
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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