Die Gemeindewerke Schutterwald verabschieden sich vom Stromvertrieb, aber nicht vom Stromnetzgeschäft. Die Kunden fallen in die Grundversorgung von Vattenfall.

 

Die Gemeindewerke Schutterwald stellen ihre Stromlieferung ein. Die Kunden fallen in die Grundversorgung von Vattenfall.

Ein weiteres kommunales Unternehmen überlässt seine Energiekunden dem örtlichen Grundversorger. „Die Gemeindewerke Schutterwald werden aufgrund der Entwicklungen auf dem Strommarkt zum 31.12.2022 ihren Stromvertrieb einstellen“, teilte der Versorger aus Baden-Württemberg auf seiner Internetseite mit. Am 1. Januar werde Vattenfall Europe als Strom-Grundversorger im Netzgebiet der Gemeindewerke Schutterwald die verbliebenen Kunden übernehmen.

In Schutterwald bedauern sie den Ausstieg aus dem Stromgeschäft. Das Gemeindewerk beschafft Elektrizität zu 100 % am Großhandelsmarkt. „Die Strombeschaffungspreise sind so stark gestiegen, dass die erforderliche Liquidität zu unkalkulierbaren finanziellen Risiken für die Gemeinde führen würde“, hieß es.

Der Gemeinderat der knapp 7.000 Einwohner zählenden Gemeinde habe deshalb entschieden, diese Risiken nicht einzugehen und den Vertrieb geordnet zum 31. Dezember einzustellen. Das Unternehmen ist und bleibt Stromnetzbetreiber und kümmert sich um die Wasserversorgung in der Region. Den Stromabsatz gibt das Gemeindewerk mit 25 Mio. kWh im Jahr an.

Damit wird die Liste von kommunalen Unternehmen länger, die ihre Energiekunden in die Grundversorgung abschieben:

• Ende September haten die Stadtwerke Elzach in Baden-Württemberg 2.000 Stromkunden zur EnBW als Grundversorger geschickt.
• Der niedersächsische Energieversorgung Elbtalaue (EVE) GmbH, ebenfalls ein kommunales Unternehmen, hatte kürzlich den Ausstieg aus dem Erdgasgeschäft beschlossen und die Verträge der aktuell noch belieferten 1.100 Gaskunden gekündigt.
• Die zu 100 % kommunalen Stadtwerke Flensburg haben am 27. September angekündigt, alle Gaskunden außerhalb Schleswig-Holsteins, 45.000 an der Zahl, nicht mehr beliefern zu wollen. Sie müssen sich einen anderen Anbieter suchen.
• Die Energiewerk Ortenau Energiegesellschaft mit Sitz in Achern (Baden-Württemberg) stellt mit Ablauf des Jahres den Vertrieb von Strom und Gas vollständig ein, teilte das überwiegend in kommunaler Hand befindliche Unternehmen Ende August mit. Etwa 5.500 Strom- und 300 Gasanschlüsse sind davon betroffen.

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