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Enerige & Management > Bilanz - Weiter rote Zahlen bei den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen
Noch einmal rote Zahlen: die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen. Quelle: SWBB
BILANZ:
Weiter rote Zahlen bei den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen
Die Talsohle ist noch nicht durchschritten. Im dritten Jahr in Folge weisen die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen einen Verlust aus. Das Minus ist noch einmal angewachsen.
 
Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen haben auch das Jahr 2024 mit einem Fehlbetrag abgeschlossen. Laut Mitteilung des württembergischen Versorgers wuchs das Minus auf 3,879 Millionen Euro an. Die Verluste der jüngeren Vergangenheit summieren sich nach 2,2 Millionen (2022) und 2,6 Millionen Euro (2023) somit auf mehr als 8,6 Millionen Euro.

Die Kommune hatte auf die Entwicklung mit einem Austausch der Geschäftsführung reagiert. Seit 1. August 2025 ist Herbert Marquard übergangsweise im Amt, er löste die abgetretenen Richard Mastenbroek (Geschäftsführer) und Michael Hanus (Co-Geschäftsführer und Erster Bürgermeister) ab.

Für die Misere wollten die Stadtwerke ursprünglich einige Mitarbeitende haftbar machen, denen sie teure Fehler in der Energiebeschaffung ankreideten. Vor dem Arbeitsgericht Stuttgart blieb dieses Ansinnen allerdings erfolglos, eine Berufung zog der Versorger später zurück. Das Gericht hatte den Stadtwerken in dem Urteil den Spiegel vorgehalten und argumentiert, dass eine mangelhafte Beschaffung der Geschäftsführung hätte auffallen müssen (wir berichteten).

Für die aktuellen Zahlen macht der Versorger laut Mitteilung nun die „schwierigen Rahmenbedingungen“ durch die kriselnde deutsche Wirtschaft mitverantwortlich. Die Folge seien Verluste bei den Energieverkäufen durch hohe Beschaffungspreise und eingetretene Firmeninsolvenzen. Auch die Freizeiteinrichtungen der SWBB belasteten das Ergebnis. Hinzu kommen hohe Investitionen, die sich nur langsam amortisierten.

Der Umsatz fiel 2024 um mehr als 50 Millionen Euro auf 136,14 Millionen Euro. Den Verlust von rund 3,9 Millionen Euro fängt die Städtische Holding auf. Unter der neuen Geschäftsführung gehe es darum, „mit attraktiven Energieangeboten für Haushalt und Gewerbe und einem guten Kundenservice“ wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Auch verbreiterten die Stadtwerke ihre Bezugsquellen im Energiebereich. Dazu überprüfe das Unternehmen interne Prozesse und Strukturen sowie die geplanten Investitionen.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 30.09.2025, 16:32 Uhr

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